Für den deutschen Aktienmarkt ist es am Freitag merklich nach oben gegangen.
14.03.2025 - 14:59:27Aktien Frankfurt: Dax steuert auf versöhnlichen Wochenabschluss zu
Der Dax DE0008469008 notierte zuletzt 1,8 Prozent im Plus bei 22.968 Punkten und dürfte die Woche mit einem leichten Minus abschließen. Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen stieg am Freitagnachmittag um 2,9 Prozent auf 29.286 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 legte um rund 1,3 Prozent zu.
Unterstützung lieferte die Einigung von Union, SPD und Grünen über das geplante milliardenschwere Finanzpaket für Rüstung und Infrastruktur. Der amtierende Bundestag soll die Schuldenpakete am Dienstag beschließen, danach ist aber auch noch im Bundesrat eine Zustimmung mit zwei Dritteln der Stimmen nötig. Positiv aufgenommen wurde auch die Nachricht, dass sich der US-Kongress auf einen Kompromiss geeinigt hat, um einen Stillstand der Regierungsgeschäfte zu verhindern.
Die Aktien von BMW DE0005190003 pendelten um ihren Schlusskurs vom Vortag und sanken zuletzt um 0,3 Prozent. Der Autobauer geht nach einem Gewinneinbruch mit Vorsicht ins neue Jahr. 2024 belasteten das schwache Geschäft in China und Probleme mit Bremssystemen spürbar. Der Margenausblick auf 2025 bleibe etwas hinter jenen von Konkurrenten zurück, bemerkte JPMorgan-Analyst Jose Asumendi. Angesichts des aktuellen Umfelds sieht er darin aber eine realistische Prognose.
Der Nutzfahrzeughersteller Daimler Truck DE000DTR0CK8 will nach einem Gewinnrückgang 2025 wieder mehr Geld im Tagesgeschäft verdienen. Das bereinigte operative Ergebnis soll um 5 bis 15 Prozent zulegen. Im vergangenen Jahr war das operative Ergebnis um 15 Prozent gefallen. Der Umsatz ging wegen der schwierigen Wirtschaftslage in Europa und Asien um 3 Prozent zurück. Hoffnung macht allerdings der starke Auftragseingang im Schlussquartal. Die Aktien von Daimler Truck stagnierten zuletzt, nachdem sie zunächst deutlich zugelegt hatten.
Die Aktien von Bayer DE000BAY0017 zählten mit plus 2,2 Prozent zu den besseren Werten im Dax. Wie das "Handelsblatt" berichtet, erzielte Bayer in seinem Bemühen, die Glyphosat-Klagen in den USA einzudämmen, einen Fortschritt. Dabei gehe es um eine Gesetzesänderung im US-Bundesstaat Georgia, die Parlament und Senat abgesegnet hätten. Der Änderung müsse der Gouverneur noch zustimmen.
Die Aktien von Renk DE000RENK730 schlossen sich mit einem Kursplus von zuletzt 8,4 Prozent der Rekordjagd von Rheinmetall DE0007030009 (plus 6,3 Prozent) an. Hensoldt DE000HAG0005 waren mit einem Kursanstieg von 5,6 Prozent ebenfalls stark gefragt. Die Anleger reagierten auf die Einigung von Union, SPD und Grünen auf das Verteidigungspaket.
Die Aktien von Mutares DE000A0SMSH2 schnellten um fast 22 Prozent nach oben. Sie profitierten von der Nachricht, dass Steyr Motors AT0000A3FW25 als Spezialist für Antrieb und Energieerzeugung - unter anderem für Waffensysteme - einen Rahmenvertrag in Brasilien geschlossen hatte. Mutares hält über 70 Prozent der Steyr-Anteile.
Die Papiere von Redcare Pharmacy NL0012044747 näherten sich mit bis zu zehn Prozent Plus wieder ihrem Wochenhoch. Schub gab eine Kaufempfehlung von Kepler Cheuvreux mit einem Kursziel von 152 Euro. Die Experten der Investmentbank trauen der Onlineapotheke weiteres Wachstum bei steigender Profitabilität und positiven Automatisierungsimpulsen zu.
Die Aktien von Nordex DE000A0D6554 kletterten auf den höchsten Stand seit drei Jahren und wurden zuletzt 6,0 Prozent höher gehandelt. Sie profitierten von der Meldung über die Einigung von Union, SPD und Grünen. 100 Milliarden Euro aus dem Infrastrukturpaket sollen wohl in den Klimaschutz fließen.
Die Titel von Bechtle DE0005158703 schwankten zunächst stark nach dem Ausblick des IT-Dienstleisters, reagierten mit plus 7,0 Prozent zuletzt aber sehr positiv. Insbesondere das erste Halbjahr dürfte schwach verlaufen, erklärte Unternehmenschef Thomas Olemotz. Allerdings könne vor allem das Geschäft mit der öffentlichen Hand dann anziehen, wenn sich eine neue Bundesregierung auf einen Haushalt geeinigt habe./edh/jha/
--- Von Eduard Holetic, dpa-AFX ---