Ergebnisse, Produktion/Absatz

Für den Arzneimittelhersteller Sanofi FR0000120578 hat das Jahr unerwartet stark begonnen.

24.04.2025 - 11:25:42

Sanofi sieht sich nach unerwartet starkem Jahresstart auf Kurs

Die Franzosen konnten vor allem dank einer guten Nachfrage nach ihrem Kassenschlager Dupixent und einigen noch recht jungen Medikamenten ihren Umsatz deutlich steigern, wie sie am Donnerstag mitteilten. Weil zudem die Kosten weniger stark anstiegen als bisher, schnellte das Ergebnis noch stärker in die Höhe. Damit kommt der Konzern nach der durch hohe Investitionen belasteten jüngeren Vergangenheit langsam wieder in Tritt. Das Management um Paul Hudson ist trotz des aktuell schwierigen wirtschaftlichen Umfelds zuversichtlich, dass Sanofi 2025 seine Ziele erreichen kann und die Konzerngewinne stark anziehen werden.

An der Börse fiel die Aktie am Vormittag um rund ein Prozent. JPMorgan-Analyst Richard Vosser sprach zwar von unerwartet guten Resultaten, negative Währungseffekte trübten am Markt jedoch die Erwartungen für das Gesamtjahr. Auch habe es zuletzt einige enttäuschende Studienresultate gegeben. Erst zu Monatsanfang war die Aktie auf das tiefste Niveau seit Juni 2024 gefallen, nachdem die Diskussion um mögliche Pharmazölle durch die Trump-Regierung in den USA den gesamten Sektor belastet hatte.

Nach den Zollandrohungen hatten die Schweizer Wettbewerber Roche CH0012032048 und Novartis CH0012005267 erst jüngst Milliardeninvestitionen in den USA angekündigt. Auch Sanofi überprüfe einen solchen Schritt, erklärte Finanzvorstand Francois-Xavier Roger in einer Telefonkonferenz. Er fügte hinzu, dass es sich um ein Abwägen des künftigen Produktionsbedarfs und der Kundennachfrage handele. Sanofi habe bereits in den vergangenen Jahren den Anteil seiner Produktion in den USA erhöht, betonte er.

Im ersten Quartal war vor allem das US-Geschäft der Franzosen stark gewachsen, während die Umsätze in Europa nahezu stagnierten. In den restlichen Märkten konnte Sanofi ebenfalls klar zulegen. Konzernweit zog dadurch der Umsatz im Vergleich zum Vorjahr um 10,8 Prozent auf 9,9 Milliarden Euro an, wozu auch eine günstige Währungsumrechnung beitrug. Zu konstanten Wechselkursen betrug das Plus aber immerhin noch fast zehn Prozent. Sanofis größter Umsatzbringer Dupixent zur Behandlung unter anderem von Asthma und Neurodermitis spülte dem Konzern in den drei Monaten 3,5 Milliarden Euro in die Kassen. Aber auch die noch recht jungen Mittel wie der RSV-Schutz Beyfortus und die Blutungsprophylaxe Altuviiio trugen mit stark anziehenden Erlösen zum guten Jahresauftakt bei.

Weiteren Schub erhofft sich Finanzchef Roger in diesem Jahr durch zahlreiche neue Medikamente, die auf den Markt kommen. Zuletzt hatte Sanofi Zulassungen für sechs neue Arzneien erhalten.

Damit erntet Sanofi die Früchte seiner Forschungsarbeit, für die der Konzern noch im Jahr 2023 einen leichten Gewinnrückgang hatte hinnehmen müssen. Doch bereits im vergangenen Jahr ging es wieder bergauf. 2025 soll nun jeweils währungsbereinigt bei einer Umsatzsteigerung im mittleren bis hohen einstelligen Prozentbereich das bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) um einen niedrigen zweistelligen Prozentsatz anziehen. Für das erste Quartal vermeldete Sanofi bereits einen Zuwachs dieser Gewinnkennziffer um knapp 16 Prozent. Analysten hatten weniger auf dem Zettel.

Der um Sondereffekte bereinigte operativen Gewinn kletterte um rund ein Fünftel auf 2,9 Milliarden Euro. Unter dem Strich schnellte der Verdienst gar um gut 65 Prozent auf knapp 1,9 Milliarden Euro in die Höhe.

Auch beim Verkauf eines Mehrheitsanteils am Geschäft mit rezeptfreien Medikamenten (Opella) an den US-Investmentfonds Clayton Dubilier & Rice bleibt Sanofi im Plan. Der Abschluss werde in den kommenden Wochen erwartet. Der Opella-Verkauf ist Teil eines größer angelegten Umbaus, den Sanofi seit einigen Jahren vorantreibt. Damit konzentriert sich der vormalige Insulin-Pionier inzwischen auf neuartige Medikamente und Impfstoffe.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Renault wird pessimistischer für 2025 - Finanzchef leitet Konzern vorübergehend Nach dem Wechsel von Luca de Meo an die Kering-Spitze FR0000121485 soll Renault-Finanzchef FR0000131906 Duncan Minto den französischen Autobauer vorübergehend leiten. (Boerse, 15.07.2025 - 18:45) weiterlesen...

Schmierstoffhersteller Fuchs senkt Prognosen - Konjunktur wohl weiter schwach Der Schmierstoffhersteller Fuchs DE000A3E5D64 hat nach einem enttäuschenden zweiten Quartal die Prognosen für das Gesamtjahr gesenkt. (Boerse, 15.07.2025 - 18:41) weiterlesen...

JPMorgan und Citi robust im US-Zollgewitter - Wells Fargo schwächelt Die großen US-Banken haben die Kursausschläge an den Kapitalmärkten infolge der turbulenten US-Zollpolitik von Präsident Donald Trump vielfach zu ihren Gunsten ummünzen können. (Boerse, 15.07.2025 - 15:21) weiterlesen...

Kontron erhält Großauftrag von französischer Bahn - Aktie legt zu Der Technologiekonzern Kontron AT0000A0E9W5 hat einen Auftrag von der französischen Bahn SNCF im dreistelligen Millionenbereich erhalten. (Boerse, 15.07.2025 - 13:44) weiterlesen...

JPMorgan verdient etwas mehr als gedacht Die US-Großbank JPMorgan US46625H1005 hat sich im zweiten Quartal dank Schwankungen an den Kapitalmärkten besser geschlagen als erwartet. (Boerse, 15.07.2025 - 13:04) weiterlesen...

Thyssenkrupp Nucera etwas zuversichtlicher für operatives Ergebnis Der Elektrolysespezialist Thyssenkrupp Nucera DE000NCA0001 schätzt seine Ergebnisaussichten etwas besser ein. (Boerse, 15.07.2025 - 11:43) weiterlesen...