Fleischkonsum, Klimagipfel

Fleischkonsum: Klimagipfel fordert radikale Wende

21.11.2025 - 13:40:11

Die UN-Klimakonferenz fordert drastische Reduktion der Tierhaltung für 1,5-Grad-Ziel, während neue Studien erhöhtes Diabetes-Risiko durch Fleischkonsum belegen.

Die UN-Klimakonferenz in Baku macht Druck: Ohne drastische Reduktion der Tierhaltung ist das 1,5-Grad-Ziel nicht erreichbar. Während über 25 internationale NGOs einen “gerechten Ausstieg” fordern, belegen neue medizinische Daten die gesundheitlichen Risiken. Doch in Deutschland klafft zwischen Wissen und Handeln eine massive Lücke.

Der tägliche Verzehr von zwei Scheiben Wurst erhöht das Diabetes-Risiko um 15 Prozent. Eine Erkenntnis, die zeitgleich mit den Verhandlungen auf der COP29 publik wird – und die Brisanz der Fleischdebatte von zwei Seiten befeuert.

COP29: Der “blinde Fleck” der Klimapolitik

Auf dem Klimagipfel in Aserbaidschan rückt die industrielle Tierhaltung ins Zentrum. Die Food Climate Action Group und weitere NGOs fordern konkrete Maßnahmen statt warmer Worte. Ihr Argument: Die Viehwirtschaft verursacht ein Drittel der globalen Methan-Emissionen.

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Die True Animal Protein Price Coalition (TAPP) legt Berechnungen vor: Eine globale Fleischsteuer könnte nicht nur Emissionen senken, sondern Milliarden für den “Loss and Damage”-Fonds generieren. “Die derzeitigen Systeme schaden unverhältnismäßig dem Globalen Süden”, erklärt ein Sprecher in Baku.

Doch die politische Realität ernüchtert. Kritiker befürchten, dass die Abschlusserklärung das Thema Ernährungswende nur am Rande streift – trotz seiner klimapolitischen Bedeutung.

Neue Diabetes-Studie schockiert Mediziner

Parallel liefert The Lancet Diabetes & Endocrinology brisante Zahlen. Forscher analysierten Daten von fast zwei Millionen Menschen weltweit. Die Ergebnisse:

  • 50 Gramm verarbeitetes Fleisch täglich (zwei Scheiben Wurst): +15 % Diabetes-Risiko innerhalb von zehn Jahren
  • 100 Gramm unverarbeitetes rotes Fleisch (ein Steak): +10 % Risiko

Die Studie untermauert die neuen Richtlinien der Deutschen Gesellschaft für Ernährung. Die DGE empfiehlt seit März maximal 300 Gramm Fleisch pro Woche – eine drastische Reduktion. “Die Evidenz verdichtet sich”, kommentieren Ernährungswissenschaftler. “Weniger Fleisch schützt Planet und Stoffwechsel.”

Deutschland: Wenn Wissen nicht zu Handeln führt

Die Zahlen aus dem Labor treffen auf eine paradoxe Konsumrealität. Nach Jahren sinkenden Fleischverzehrs zeigt der Trend 2024 eine Kehrtwende. Der Pro-Kopf-Verbrauch stabilisiert sich, bei Geflügel und Schwein gibt es sogar leichte Zuwächse.

Das Bundesinformationszentrum Landwirtschaft führt dies auf die nachlassende Inflation zurück. Fleisch wird wieder erschwinglicher – und die Verbraucher greifen zu.

Die Diskrepanz ist frappierend: Über 40 Prozent der Deutschen bezeichnen sich als Flexitarier, wollen ihren Konsum reduzieren. An der Kasse entscheidet dann doch der Preis. Die angestrebte Ernährungswende scheitert am Graben zwischen Einstellung und Verhalten.

Kulturkampf am Esstisch

Das Fleischthema hat sich zum gesellschaftlichen Brennpunkt entwickelt. Auf internationaler Ebene verhandeln Diplomaten über CO2-Budgets und Methan-Obergrenzen. National tobt ein Grundsatzstreit.

Landwirtschaftsverbände warnen vor “De-Industrialisierung” durch strenge Auflagen. Umweltverbände kontern mit der “Illusion nachhaltiger Massentierhaltung”. Die Debatte um den Tierwohlcent zeigt, wie politisch aufgeladen jede Regulierung ist.

Doch unter der Oberfläche verschieben sich die Gewichte. Alternative Proteine gewinnen Marktanteile. Die Generation Z konsumiert statistisch deutlich weniger Fleisch als ältere Kohorten – ein demografischer Faktor, den keine Politik ignorieren kann.

Was 2025 bringt

Nach dem COP29-Finale erwarten Beobachter neue EU-Vorschläge zur Integration der Landwirtschaft in den Emissionshandel. Für Verbraucher bedeutet das:

  • Höhere Preise durch CO2- und Tierwohlabgaben
  • Planetary Health Diet in Kantinen und Kitas ab 2025
  • Erweiterte Haltungskennzeichnung auch in der Gastronomie

Das kommende Jahr wird zeigen, ob die Ernährungswende mehr ist als ein politisches Schlagwort. Die wissenschaftlichen Fakten liegen auf dem Tisch – in Baku wie in den medizinischen Fachjournalen. Jetzt entscheidet sich, ob Gesellschaft und Politik den Mut zur Konsequenz aufbringen.

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