FinanzOnline-Betrug: Kriminelle erbeuten über 60.000 Euro
15.11.2025 - 00:39:12Eine hochprofessionelle Betrugsmasche versetzt Österreich in Alarmbereitschaft. Kriminelle geben sich per SMS als FinanzOnline aus und plündern anschließend per Telefon die Konten ahnungsloser Bürger. Allein in den letzten 48 Stunden wurden in Kärnten und Salzburg zwei Fälle mit Schäden von über 60.000 Euro bekannt.
Die Masche kombiniert SMS-Phishing (“Smishing”) mit Telefonbetrug (“Vishing”) und erreicht durch ihre zweistufige Vorgehensweise eine neue Eskalationsstufe. Die Polizei warnt eindringlich vor der Gefahr.
Der Betrug beginnt harmlos: Eine SMS, scheinbar von FinanzOnline, fordert zur Aktualisierung der Daten auf. So erging es einem 40-jährigen Mann aus Spittal an der Drau am 13. November. Der Link in der Nachricht führte ihn auf eine täuschend echt aussehende Webseite.
Minuten später klingelte sein Telefon. Eine angebliche Bankmitarbeiterin behauptete, verdächtige Transaktionen auf seinem Konto gestoppt zu haben. Um diese rückgängig zu machen, müsse er in seiner Banking-App mehrere “Rücküberweisungen” bestätigen. Der Mann autorisierte die Freigaben – und verlor einen niedrigen fünfstelligen Betrag.
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Die Polizei stellt klar: Offizielle Stellen oder Banken fordern niemals per SMS oder Telefon zur Bestätigung sensibler Daten auf.
Betrüger kennen sogar den Namen der Bankberaterin
Noch raffinierter agierten die Täter bei einer 63-jährigen Salzburgerin. Sie verlor über 55.000 Euro durch eine ähnliche Masche, die am 10. November mit einer SMS zur Erneuerung ihrer ID-Austria begann.
Zwei Tage später meldete sich ein angeblicher Bankmitarbeiter. Um Vertrauen aufzubauen, nannte er den korrekten Namen ihrer echten Bankbetreuerin. Unter dem Vorwand, ungewöhnliche Kontobewegungen blockieren zu müssen, überredete er sie zur Bestätigung mehrerer TAN-Codes. Statt einer Blockade gab sie damit betrügerische Transaktionen frei.
Dieser Fall zeigt: Die Kriminellen setzen erbeutete Informationen gezielt ein, um ihre Opfer zu manipulieren.
Behörden warnen seit Wochen
Das Bundesministerium für Finanzen (BMF) gab bereits am 7. November eine offizielle Warnung heraus. Das Ministerium stellt klar: Offizielle Mitteilungen erfolgen ausschließlich per Post oder über die gesicherte FinanzOnline-Datenbox.
Auch die Erste Bank warnte am selben Tag explizit vor der kombinierten Masche aus FinanzOnline-SMS und anschließenden Anrufen falscher Bankmitarbeiter.
Die Psychologie hinter dem Betrug
Die Kombination von Smishing und Vishing ist psychologisch besonders wirksam. Die SMS baut eine offizielle Kulisse auf und verleitet zum Klick. Der darauffolgende Anruf erzeugt akuten Handlungsdruck.
Die Täter geben sich als Helfer aus (“Wir müssen verdächtige Transaktionen stoppen”) und nutzen die Angst vor finanziellem Verlust aus. Indem sie Details wie den Namen des echten Bankberaters nennen, überwinden sie die letzte Skepsis.
Diese Vorgehensweise hebelt sogar die Zwei-Faktor-Authentifizierung aus. Experten raten, bei unaufgeforderten Kontaktaufnahmen grundsätzlich misstrauisch zu sein.
So schützen Sie sich wirksam
Die Polizei und das Bundeskriminalamt erwarten, dass diese Form der Kriminalität weiter zunimmt. Diese Verhaltensregeln schützen Sie:
- Klicken Sie niemals auf Links in unaufgeforderten SMS oder E-Mails zur Eingabe persönlicher Daten
- Beenden Sie sofort Anrufe von angeblichen Bank- oder Behördenmitarbeitern, die Sie unter Druck setzen
- Geben Sie niemals am Telefon Passwörter, TANs oder andere sensible Daten preis
- Kontaktieren Sie Ihre Bank bei Verdacht selbst über die offizielle, Ihnen bekannte Telefonnummer
- Löschen Sie verdächtige Nachrichten sofort
Ein gesundes Misstrauen ist der wirksamste Schutz vor finanziellem Schaden. Die Betrüger verfeinern ihre Methoden kontinuierlich – wer aufgeforderte Daten kritisch hinterfragt, durchkreuzt ihre Pläne.
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