Felo, LiveDoc

Felo LiveDoc: KI-Agenten übernehmen die Dokumenten-Arbeit

26.11.2025 - 22:21:12

Die PDF-Datei durchlebt ihre radikalste Transformation seit Jahrzehnten. Innerhalb von nur 48 Stunden hat der Digital-Produktivitätssektor eine Flut an Innovationen erlebt: autonome Dokumenten-Arbeitsräume, aktualisierte Rechtsrichtlinien für KI-Nutzung und neue Enterprise-Integrationen. Die Schlagzeile kommt aus Tokio: Das Unternehmen Felo will mit seiner neuen Plattform die „Dokumenten-Plackerei” durch autonome KI-Agenten beenden.

Der Clou: Diese digitalen Helfer formatieren, übersetzen und analysieren selbstständig – ohne ständige Anweisungen vom Nutzer. Könnte das der Durchbruch sein, auf den überlastete Büros weltweit gewartet haben?

Am 24. November stellte Felo offiziell Felo LiveDoc vor, eine Plattform, die nach eigenen Angaben einen „Paradigmenwechsel” im Dokumentenmanagement einläutet. Anders als herkömmliche PDF-Editoren, die auf Befehle warten, setzt LiveDoc auf „kollaborative KI-Agenten” – spezialisierte digitale Arbeiter, die Design-, Übersetzungs- und Datenanalyse-Aufgaben eigenständig erledigen.

Das Problem, das Felo lösen will, ist real: Die manuelle Arbeit beim Formatieren und Aktualisieren statischer Dateien kostet Zeit und Nerven. Die Plattform ermöglicht es, verschiedene Dateitypen – PDFs, Tabellen, Webseiten – in ein einziges intelligentes Ökosystem zu integrieren.

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„Wir erleben das Ende der Dokumenten-Plackerei”, erklärte Sima Yunrui, CEO von Felo, am Montag. „Während Konkurrenten noch manuell Folien umformatieren und zwischen zwölf Tabs wechseln, lassen LiveDoc-Nutzer KI-Agenten 50-seitige Übersetzungen in drei Minuten erledigen – mit perfekt erhaltener Formatierung. Das ist keine schrittweise Verbesserung, sondern ein zehnfacher Produktivitätssprung.”

Diese Entwicklung signalisiert einen breiteren Branchentrend: PDF-Tools entwickeln sich von passiver Bearbeitungssoftware zu aktiven „agentischen” Arbeitsräumen, die komplexe, mehrstufige Workflows ohne ständige menschliche Aufsicht ausführen.

Enterprise-Infrastruktur trifft auf rechtliche Vorgaben

Während Startups die Grenzen der Autonomie austesten, konzentrieren sich etablierte Unternehmensakteure und Regulierungsbehörden auf Sicherheit und Compliance. Am 24. November kündigte Kyndryl, ein globaler IT-Infrastruktur-Dienstleister, neue KI-gestützte Mainframe-Services zur Modernisierung der Dokumentenverarbeitung für Großunternehmen an.

Die neuen Dienste integrieren „agentische KI” in IBM z/OS-Mainframe-Umgebungen – eine entscheidende Entwicklung für Branchen wie Banken und Versicherungen, in denen täglich massive Mengen an PDF-Dokumenten und Transaktionsdaten verarbeitet werden. „Kyndryl führt den Weg bei erstklassigen, KI-verstärkten agentischen Services, die das Vertrauen in die Rolle des Mainframes als Innovationsmotor für globale Unternehmen stärken”, erklärte Hassan Zamat, Global Practice Leader für Core Enterprise & zCloud bei Kyndryl.

Parallel dazu erhielt der Rechtssektor – ein Hauptnutzer fortschrittlicher PDF-Tools – aktualisierte Leitplanken. Am 25. November überarbeitete die britische Bar Council ihre offizielle Anleitung zur Nutzung von ChatGPT und generativen KI-Systemen. Das Dokument betont die „erhöhte Notwendigkeit” für Rechtsanwälte, die Risiken von „Halluzinationen” und „Informationsstörungen” zu verstehen.

Die Richtlinie warnt ausdrücklich: Obwohl „die Nutzung zuverlässiger KI-Tools zur Erweiterung rechtlicher Dienstleistungen grundsätzlich nicht unangemessen ist”, müssen Praktiker strenge Verifizierungsprotokolle einhalten. Diese Aktualisierung spiegelt einen wachsenden Marktbedarf für PDF-Tools wider, die nicht nur Inhalte generieren, sondern auch Prüfpfade und Zitatverifizierung bieten, um professionelle Standards zu erfüllen.

Einfache Tools für jedermann

Jenseits des Enterprise- und KI-Spitzensektors gab es in den letzten 48 Stunden auch bedeutende Updates für Privatnutzer und Kleinunternehmen.

Am 25. November machte PDFmigo von sich reden, eine browserbasierte Plattform, die für ihren „Keine-Installation-nötig”-Ansatz im Dokumentenmanagement Aufmerksamkeit erregt. Das von Hieu Nguyen gegründete Tool konzentriert sich auf essenzielle Funktionen – PDFs zusammenführen, teilen und komprimieren – ohne die Komplexität von Enterprise-Suiten. Der Aufstieg des Tools unterstreicht die anhaltende Nachfrage nach schlanken, zugänglichen Lösungen neben schweren KI-Plattformen.

Zudem sorgte WPS Office am 25. November mit einem Update für Schlagzeilen, das die Suite als umfassende Alternative für PDF-Management positioniert. Die Aktualisierung integriert fortschrittliche PDF-Bearbeitungsfunktionen direkt in die Kern-Office-Software, sodass Nutzer PDFs konvertieren, annotieren und bearbeiten können, ohne die Anwendung zu wechseln. Die Suite enthält nun eine KI-gestützte „Chat PDF”-Funktion, die es Nutzern ermöglicht, im Gespräch mit ihren Dokumenten Zusammenfassungen und Daten zu extrahieren.

Adobe Acrobat verfeinert weiter

Auch Branchenführer Adobe feilt weiter an seinem Angebot. Zum 25. November aktualisierte Adobe seine Acrobat-Dokumentation „Was ist neu”, um kürzliche Verbesserungen hervorzuheben. Das neueste Rollout beinhaltet eine „Schnellzugriff-Symbolleisten-Verknüpfung” für Screenshot-Aufnahmen, die den Prozess der visuellen Informationsextraktion aus PDFs vereinfacht.

Dies folgt auf Adobes Oktober-Release von „vorgeschlagenen Fragen” für seinen KI-Assistenten, der Nutzer proaktiv mit potenziellen Abfragen versorgt, um ihnen bei der Navigation durch dichte Dokumente zu helfen. Die kontinuierlichen Updates von Adobe spiegeln den Konkurrenzdruck wider, den Standard-PDF-Reader im Zeitalter generativer KI relevant zu halten.

Marktanalyse: Die „agentische” Spaltung

Die Entwicklungen dieser Woche zeigen eine klare Aufspaltung im Digital-Produktivitätsmarkt. Auf der einen Seite drängen Unternehmen wie Felo auf „Agentische Automatisierung”, bei der die Software die eigentliche Bearbeitungs- und Formatierungsarbeit übernimmt. Auf der anderen Seite bauen Institutionen wie die Bar Council und Infrastrukturanbieter wie Kyndryl die „Governance-Ebene” auf, um sicherzustellen, dass diese mächtigen neuen Tools sicher, präzise und rechtskonform bleiben.

Für Fachleute bedeutet dies: Der Workflow 2026 wird wahrscheinlich eine „managerielle” Beziehung zu Dokumenten beinhalten – Aufgaben an einen KI-Agenten innerhalb eines PDFs delegieren, während sich der menschliche Nutzer auf die Überprüfung der Ergebnisse anhand regulatorischer Standards konzentriert.

Ausblick: Autonome Agenten werden zum Standard

Im Dezember und Anfang 2026 dürfte die Integration „agentischer” Funktionen in Mainstream-Tools weiter voranschreiten. Der Erfolg von Felos LiveDoc könnte etablierte Anbieter zwingen, ihre eigenen Fahrpläne für autonome Agenten zu beschleunigen. Darüber hinaus werden – wie die Leitlinien der Bar Council nahelegen – wahrscheinlich neue „Compliance-first”-PDF-Tools entstehen, die speziell dafür entwickelt wurden, KI-generierte Zusammenfassungen und Zitate für rechtliche und finanzielle Zwecke zu verifizieren.

Die Frage ist nicht mehr, ob KI-Agenten unsere Dokumentenarbeit übernehmen. Sondern wann sie es flächendeckend tun – und wie sicher das Ganze sein wird.

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