Felix, Schellhorn

Felix Schellhorn steigt aus: Seehof-Nachfolge gescheitert

23.11.2025 - 00:00:12

Felix Schellhorn verlässt den legendären Seehof. Der geplante Generationenwechsel im Familienbetrieb ist gescheitert – nur Tage nach der glanzvollen Gault&Millau-Verleihung erschüttert diese Nachricht die österreichische Spitzengastronomie.

Die Nachricht kam heute Vormittag via Instagram. Felix Schellhorn, Mitglied der “Healthy Boy Band” und designierter Nachfolger im renommierten Seehof Goldegg, steigt aus dem elterlichen Betrieb aus. “Im Leben läuft nicht immer alles nach Plan”, schrieb der Spitzenkoch in seinem Statement. Die Übergabe hat nicht stattgefunden.

Der Konflikt liegt in der Unvereinbarkeit zweier Generationen. Trotz seiner Rückkehr aus Wien und dem Ausland konnte keine Einigung mit seinen Eltern erzielt werden – darunter der prominente Gastronom und Ex-Politiker Sepp Schellhorn. Die Modalitäten der Weiterführung blieben ein unüberwindbarer Streitpunkt.

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Der Abgang wiegt schwer. Felix Schellhorn prägte gemeinsam mit Lukas Mraz und Philip Rachinger die “Healthy Boy Band” – jenes Kollektiv, das verstaubte Gastro-Normen aufbrach und die Branche modernisierte. Dass ausgerechnet eines ihrer Mitglieder an einer klassischen Betriebsübergabe scheitert, entbehrt nicht einer gewissen Ironie.

Besonders brisant: Die Vätergeneration, die “Healthy Dad Band”, wurde erst im Vorjahr für ihr Lebenswerk geehrt. Nun steht der Seehof Goldegg vor der Wintersaison ohne den designierten Jung-Patron da. Brancheninsider erwarten Felix Schellhorns Rückkehr nach Wien, wo er in der Kunst- und Food-Szene bestens vernetzt ist.

Timing könnte brisanter nicht sein

Die Ankündigung erfolgt nur wenige Tage nach der Präsentation des Gault&Millau 2026, der die Besten der Branche feierte. Während in Salzburg Krisenstimmung herrscht, startete Wien heute gleichzeitig in die exklusivste Phase des kulinarischen Jahres.

Was bedeutet das für den Seehof? Die Zukunft des traditionsreichen Betriebs ist ungewiss. Eine Nachfolgelösung muss schnell gefunden werden – in einer Branche, die ohnehin mit Fachkräftemangel kämpft.

Wien feiert währenddessen den Luxus-Boom

Der Kontrast könnte größer nicht sein. Während im Pongau eine Ära endet, knallen in der Wiener Innenstadt die Korken. Das Restaurant ZentRuhm läutete heute den offiziellen Start der High-End-Weihnachtsbrunch-Saison ein – ein Trend, der 2025 neue Dimensionen erreicht.

Das Konzept setzt auf pure Opulenz:

  • Free Flow Champagner – der Luxustrend aus London und Dubai
  • Austern-Bar & Sashimi statt klassischem Buffet
  • Flying Service für alle Gerichte, vom getrüffelten Ei bis zum Dry-Aged Beef Tataki
  • Preis: rund 95 Euro pro Person

“Die Gäste suchen nicht mehr nur Sättigung, sie suchen Inszenierung”, erklärt ein Wiener Gastro-Consultant. Gerade in der Vorweihnachtszeit sitzt das Geld für Experience Dining locker.

Die großen Häuser ziehen nach

Der Startschuss im ZentRuhm ist erst der Anfang. Das Grand Hotel Wien setzt am Christtag auf seinen “East meets West Brunch”, der japanische Spitzenküche mit wienerischer Tradition verbindet. Preise jenseits der 100-Euro-Marke sind Standard.

Das Hotel Sacher verfeinerte unter Executive Chef Anton Pozeg seine Festtagsmenüs nochmals. Der Fokus liegt auf kuratierter Eleganz in der Roten und Grünen Bar. Weihnachten 2025 findet in Wien zunehmend in den prunkvollen Sälen der Luxushotellerie statt – nicht mehr am heimischen Esstisch.

Zwei Welten, eine Branche

Die heutigen Ereignisse verdeutlichen eine Schere in der österreichischen Gastronomie. Traditionsreiche Familienbetriebe am Land ringen mit komplexen Nachfolgethemen. Der Fall Schellhorn zeigt: Selbst prominente Namen und wirtschaftlicher Erfolg garantieren keinen reibungslosen Generationenwechsel.

Die urbane Event-Gastronomie hingegen boomt losgelöst von Familiendramen. Luxus-Weihnachtsbrunches sind skalierbare, hochpreisige Produkte, die genau das bedienen, was der Markt verlangt: Unbeschwerten Genuss, Prestige und Instagram-taugliche Momente.

Was kommt jetzt?

Für Felix Schellhorn dürfte das letzte Wort noch nicht gesprochen sein. Die Branche erwartet Projekte in der urbanen Avantgarde – fernab der ländlichen Hotellerie. In Wien hingegen hat der Run auf die Tische begonnen. Wer für die Adventssonntage oder Weihnachtsfeiertage noch Plätze ergattern möchte, muss schnell sein.

Die Sehnsucht nach Luxus ist 2025 ungebrochen – vielleicht auch als Ablenkung von den Turbulenzen der Branche.

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