FBI, WhatsApp-Betrug

FBI warnt: WhatsApp-Betrug leert Bankkonten in Sekunden

29.09.2025 - 07:47:02

Kriminelle nutzen WhatsApp-Videoanrufe mit aktivierter Bildschirmfreigabe, um Banking-Daten auszuspähen und Konten zu plündern, warnt das FBI.

Das FBI schlägt Alarm: Betrüger nutzen WhatsApps Bildschirmfreigabe, um Sparkonten zu plündern. Die neue „Phantom Hacker“-Masche verwandelt eine harmlose Funktion in eine Waffe gegen ahnungslose Opfer.

Die Warnung aus Washington kommt nicht von ungefähr. Kriminelle geben sich als Bankmitarbeiter aus, behaupten, das Konto sei kompromittiert, und drängen ihre Opfer zu einem WhatsApp-Videoanruf. Der perfide Trick: Sie nutzen die vermeintliche Sicherheit der verschlüsselten Plattform als Verkaufsargument.

Einmal im Videochat angekommen, instruieren die Betrüger ihre Opfer, die Bildschirmfreigabe zu aktivieren – angeblich um beim „sicheren“ Transfer des Geldes zu helfen. Was folgt, ist ein Live-Raub in Echtzeit: Die Kriminellen beobachten, wie das Opfer die Banking-App öffnet, Passwörter eingibt und Überweisungscodes preisgibt.

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Der perfekte Coup: Kein Malware nötig

Diese Betrugsmasche ist besonders tückisch, weil sie ohne schädliche Software auskommt. Stattdessen manipulieren die Täter geschickt die Psyche ihrer Opfer. Sie erzeugen Panik, geben sich als Autoritätspersonen aus und nutzen eine Funktion, die bereits auf Millionen von Smartphones installiert ist.

WhatsApp warnt zwar beim Aktivieren der Bildschirmfreigabe: „Teile deinen Bildschirm nur mit Personen, denen du vertraust.“ Doch die ausgefeilten Täuschungsmanöver der Betrüger überwinden selbst diese Sicherheitsbarriere.

Die Ironie dabei? WhatsApps Ende-zu-Ende-Verschlüsselung, eigentlich ein Sicherheitsmerkmal, spielt den Kriminellen in die Hände. Die Plattform kann diese betrügerischen Aktivitäten nicht in Echtzeit erkennen oder unterbinden – niemand außerhalb des Anrufs kann mitlesen, auch WhatsApp nicht.

Schäden gehen weit über Geldverlust hinaus

Wer auf diese Masche hereinfällt, verliert oft mehr als nur Geld. Während der Bildschirmfreigabe können Betrüger Benachrichtigungen, Nachrichten und persönliche Daten abgreifen – ein Paradies für Identitätsdiebstahl.

In fortgeschrittenen Varianten des Betrugs leiten die Kriminelle ihre Opfer sogar dazu an, Spionagesoftware zu installieren. Diese Keylogger zeichnen heimlich alle getippten Eingaben auf und verschaffen den Tätern langfristig Zugang zu sozialen Medien, E-Mail-Konten und weiteren Finanzdienstleistern.

Die Folgen können Jahre andauern: Neue Kreditlinien werden eröffnet, betrügerische Geschäfte unter fremdem Namen abgewickelt – das Leben der Opfer liegt in Trümmern.

Mobile Plattformen im Visier der Kriminellen

Dieser Betrug ist Teil eines besorgniserregenden Trends. Cyberkriminelle verlagern ihre Angriffe zunehmend auf mobile Messaging-Plattformen. Das Vertrauen der Nutzer in Apps wie WhatsApp und Telegram wird systematisch ausgenutzt.

Besonders perfide: Diese Angriffe erfordern keinen technischen Einbruch. Die Betrüger setzen auf „Human Hacking“ – sie hacken Menschen statt Computer. Kleine Bildschirme erschweren das Erkennen gefälschter URLs, gleichzeitig haben Menschen intuitiv Vertrauen in mobile Kommunikation.

So schützen Sie sich vor der Betrugsmasche

Das FBI gibt klare Verhaltensregeln aus:

Niemals den Bildschirm teilen – unter keinen Umständen mit unbekannten Anrufern oder angeblichen Bank- oder Tech-Support-Mitarbeitern.

Anrufer überprüfen – bei unaufgeforderten Anrufen auflegen und die Bank über die offizielle Nummer zurückrufen.

Zeitdruck ignorieren – Betrüger erzeugen bewusst Panik. Jede Forderung nach sofortiger Handlung ist ein Warnsignal.

Zwei-Faktor-Authentifizierung aktivieren – zusätzlicher Schutz für alle Finanz- und Messaging-Apps.

Sicherheitsexperten erwarten, dass sich diese Taktik auf andere Plattformen ausweitet. Der beste Schutz bleibt Wachsamkeit – besonders bei älteren und weniger technikaffinen Zielgruppen, die häufig im Visier der Kriminellen stehen.

@ boerse-global.de