Falscher, Interpol-Agent

Falscher Interpol-Agent in Griechenland festgenommen

29.12.2025 - 12:03:11

Ein angeblicher Top-Beamter von Interpol und Finanzministerium hat Dutzende Menschen um rund eine halbe Million Euro betrogen. Die griechische Polizei nahm einen 47-Jährigen fest, der seine Opfer mit gefälschten Autoritäten in die Falle lockte.

Der Verdächtige trat laut Ermittlungen als einflussreicher “Mittelsmann” auf. Er gab vor, sowohl ein hochrangiger Interpol-Beamter als auch ein Mitarbeiter des griechischen Finanzministeriums zu sein. Diese doppelte Tarnung war sein wirksamstes Werkzeug. Die Ministeriums-Verbindung suggerierte administrative Macht, das Interpol-Abzeichen schien unantastbare Autorität zu verleihen.

Sein Versprechen: Er könne günstige Bankkredite vermitteln oder bürokratische Genehmigungen für Investitionsprojekte beschleunigen. Nachdem er das Vertrauen seiner Opfer gewonnen hatte, kassierte er hohe Vorauszahlungen – angeblich für Verwaltungskosten, Schmiergelder oder “Sicherheitsleistungen”. Dann verschwand er oder verzögerte die versprochenen Leistungen endlos.

Anzeige

Passend zum Thema: Immer öfter arbeiten Betrüger mit falschen Identitäten und psychologischen Tricks – genau wie in diesem Fall. Das kostenlose Anti-Phishing-Paket erklärt in vier klaren Schritten, wie Sie gefälschte Behördenmails, CEO-Fraud sowie manipulative Zahlungsaufforderungen erkennen und abwehren. Mit konkreten Praxisbeispielen, Checklisten für sichere Zahlungen, Sofortmaßnahmen für Betroffene und Hinweisen für Privatpersonen sowie kleine Unternehmen, wie man im Ernstfall richtig reagiert. Anti‑Phishing-Paket jetzt herunterladen

Einschüchterung mit dem falschen Badge

Besonders perfide war die anschließende Einschüchterungstaktik. Wurden Opfer misstrauisch oder drohten mit einer Anzeige, wechselte der Mann blitzschnell die Rolle. Aus dem hilfsbereiten Makler wurde ein drohender Strafverfolger.

Mit seiner falschen Interpol-Identität drehte er den Spieß um. Er warnte seine Opfer, dass eine Anzeige gegen ihn zu rechtlichen Problemen für sie selbst führen würde. Seine angebliche Befugnis, Ermittlungen gegen sie einzuleiten, oder die Andeutung, sie hätten sich mit den “besonderen” Kreditvereinbarungen strafbar gemacht, lähmte viele der 27 identifizierten Opfer. Sie trauten sich nicht, zur Polizei zu gehen.

Der Gesamtschaden wird vorläufig auf etwa 500.000 Euro geschätzt. Die Ermittler schließen nicht aus, dass noch weitere Geschädigte gefunden werden, nachdem die Festnahme bekannt wurde.

Globales Problem: Kriminelle kopieren die Strafverfolger

Der Fall in Griechenland fällt in eine Zeit, in der Betrüger weltweit immer öfter Polizei und Behörden imitieren. Die Ironie: Während der Mann in Griechenland Interpol missbrauchte, führte die echte Organisation nur eine Woche zuvor die erfolgreiche “Operation Sentinel” in Afrika durch. Dabei nahmen Beamte 574 Verdächtige im Bereich Cyberbetrug fest.

Sicherheitsexperten sehen ein grundsätzliches Problem: Die Öffentlichkeit weiß oft nicht genau, was Interpol tut. Die Organisation koordiniert, hat aber keine eigenen “Agenten”, die Kredite vermitteln. Diese Unkenntnis macht das Markenzeichen zum perfekten Ziel für Missbrauch. Ähnliche “Falsche-Polizei”-Betrügereien, bei denen Opfer unter Vortäuschung von Geldwäsche-Ermittlungen zur Zahlung gedrängt werden, sind ein globales Phänomen.

Warum die Masche funktionierte

Der Erfolg des Betrugs offenbart Schwachstellen im Finanzwissen und psychologische Fallen. Die “Autoritätshörigkeit” – die Tendenz, vermeintlichen Autoritäten zu gehorchen – ist für Betrüger nach wie vor ein wirksames Werkzeug.

Hinzu kommt die wirtschaftliche Lage. Da die Kreditvergabekriterien in der Eurozone strenger geworden sind, suchen Privatpersonen und Kleinunternehmer verzweifelt nach alternativen Finanzierungswegen. Das macht sie anfällig für Angebote, die bürokratische Hürden “aus dem Weg räumen” wollen.

Die Ermittlungen in Griechenland gehen weiter. Die Staatsanwaltschaft wird voraussichtlich Anklage wegen Betrugs, Amtsanmaßung und Erpressung erheben. Die Behörden nutzen den spektakulären Fall wohl für Aufklärungskampagnen. Eine zentrale Botschaft: Echte Polizeibeamte vermitteln niemals Kredite oder verlangen Bargeldzahlungen für behördliche Gefallen.

Anzeige

PS: Opfer von Identitätsbetrug zahlen oft aus Angst vor vermeintlichen Ermittlungen. Das Gratis-Anti-Phishing-Paket zeigt überraschende Angriffsmuster, typische Anruf- und E‑Mail-Skripte sowie eine sofort anwendbare Checkliste, mit der Sie Zahlungsaufforderungen sicher prüfen. Plus: Gesprächsvorlagen für die Anzeige bei der Polizei und Hinweise, wie Sie mögliche Spuren sichern. Ideal für alle, die Online- und Telefon-Betrug vorbeugen wollen. Kostenloses Anti‑Phishing-Paket sichern

@ boerse-global.de