Excel: Microsoft startet Agent-Modus mit Live-Websuche
26.11.2025 - 02:10:11Microsoft führt mit dem Agent-Modus autonome KI-Assistenten in Excel ein, die eigenständig recherchieren, Daten bereinigen und strukturieren - ein Paradigmenwechsel für Tabellenarbeit.
Schluss mit dem manuellen Datenschaufeln: Microsoft stattet Excel mit KI-Agenten aus, die eigenständig recherchieren, bereinigen und strukturieren. Was bedeutet das für die tägliche Arbeit mit Tabellen?
Am Dienstag vollzog Microsoft einen radikalen Kurswechsel bei seiner Tabellenkalkulation. Das Update vom 25. November 2025 bringt den Agent-Modus auf Windows-Rechner – und damit eine grundlegend neue Art der Datenverarbeitung. Statt Formeln einzutippen, übernehmen nun KI-Assistenten komplexe Aufgaben weitgehend autonom.
Das Besondere: Die Agenten durchsuchen das Web in Echtzeit, holen externe Daten direkt ins Tabellenblatt und bereiten sie auf. Was früher ein Dutzend Browser-Tabs und Copy-Paste-Orgien erforderte, erledigt die Software künftig auf Zuruf.
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Wenn Excel selbst zur Suchmaschine wird
Der Agent-Modus markiert einen Paradigmenwechsel. Nutzer können jetzt Befehle erteilen wie “Erstelle eine Tabelle mit den BIP-Wachstumsraten der G20-Länder für 2024” oder “Finde die aktuellen CO2-Emissionsdaten”.
Die Software durchforstet vertrauenswürdige Quellen im Netz, extrahiert die Informationen und formatiert sie automatisch – ohne dass der Nutzer die Tabelle verlassen muss. Für Dashboard-Ersteller, die regelmäßig Markttrends oder wissenschaftliche Daten integrieren, dürfte das einen erheblichen Zeitgewinn bedeuten.
Doch die Agenten können mehr als nur recherchieren. Sie identifizieren Inkonsistenzen in Datensätzen, korrigieren unterschiedliche Datumsformate, entfernen Leerzeichen und löschen Duplikate – alles ohne komplizierte Power-Query-Skripte.
Claude trifft auf GPT: Der Multi-Modell-Ansatz
Überraschend kündigte Microsoft an, dass der Agent-Modus nun auch Anthropics Claude-Modelle neben OpenAIs GPT-Serie unterstützt. “Wahlfreiheit ist wichtig”, betonte das Unternehmen in seinem Blog-Post.
Nutzer können je nach Aufgabe zwischen den KI-Modellen wechseln: Claude für komplexe Textanalysen, OpenAI für Datengenerierung. Dieses Feature steht derzeit Teilnehmern des “Frontier”-Programms zur Verfügung – Microsofts Bezeichnung für Organisationen, die frühzeitig neue KI-Funktionen testen.
Die Entscheidung, Anthropic einzubinden, signalisiert eine strategische Neuausrichtung: Microsoft 365 soll offenbar zur offenen KI-Plattform werden, nicht zum geschlossenen OpenAI-Ökosystem.
Modernisierung der Datenanbindung
Abseits der KI-Schlagzeilen hat Microsoft auch den “Daten abrufen”-Dialog überarbeitet. Das bisher überladene Menü zum Verbinden von SQL-Servern, CSV-Dateien und Web-Quellen präsentiert sich nun schlanker und übersichtlicher.
Für Power-User, die Dashboards mit Live-Datenfeeds erstellen, senkt diese Vereinfachung die Einstiegshürde erheblich. Der erste Schritt jedes Dashboard-Projekts – die Datenanbindung – läuft damit deutlich reibungsloser ab.
Mobile Verbesserungen und Kollaborations-Features
Das November-Update beschränkt sich nicht auf den Desktop. Bemerkenswert sind vor allem zwei Neuerungen:
Kommentar-Vorschauen in Benachrichtigungen: Nutzer auf Windows, Web und iOS können Kommentare zu geschützten Dateien nun direkt in E-Mail-Benachrichtigungen lesen. Bisher mussten sensible Dateien erst entsperrt und geöffnet werden – ein unnötiger Umweg, der vielfach kritisiert wurde.
iOS-Design-Überarbeitung: Die Excel-App für iPad und iPhone erhielt eine visuelle Auffrischung im “Liquid Glass”-Stil. Die Suchleiste wanderte an den unteren Bildschirmrand – eine Anpassung an moderne Mobil-Standards für bessere Einhandbedienung.
Vom Taschenrechner zum Forschungsassistenten
Die Updates dieser Woche offenbaren Microsofts langfristige Vision: Excel soll nicht mehr nur Zahlen berechnen, sondern sie auch generieren und recherchieren.
Für Datenanalysten entfällt damit ein zentraler Engpass im Dashboard-Prozess. Externe Daten lassen sich abrufen, ohne die Anwendung zu verlassen. Das spart nicht nur Zeit, sondern reduziert auch Fehlerquellen durch manuelle Übertragungen.
Allerdings laufen diese Features derzeit nur in den “Frontier”- und Insider-Kanälen. Die schrittweise Einführung deutet darauf hin, dass Microsoft die Unternehmenstauglichkeit noch testet.
Ausblick: Das Ende der manuellen Formeleingabe?
Für Dezember und Anfang 2026 erwarten Branchenbeobachter die allgemeine Verfügbarkeit der Agent-Funktionen. Je ausgereifter der Agent-Modus wird, desto mehr manuelle “Datenwrangling”-Aufgaben dürften wegfallen.
Künftig sind auch übergreifende “App-Agenten” denkbar, die simultan in Excel, Word und PowerPoint arbeiten. Profis, die auf digitale Produktivität setzen, sollten sich schon jetzt mit agentenbasierten Workflows vertraut machen.
Die Ära, in der jede Formel händisch eingetippt wird, neigt sich offenbar dem Ende zu. Bleibt die Frage: Macht uns das produktiver – oder nur abhängiger von KI-Systemen, deren Entscheidungslogik wir nicht vollständig durchschauen?
Übersicht der wichtigsten Neuerungen (25. November 2025)
| Feature | Plattform | Verfügbarkeit |
|---|---|---|
| Agent-Modus | Windows | Frontier / Insider Beta |
| Web-Suche im Tabellenblatt | Windows | Frontier / Insider Beta |
| Anthropic-Modell-Unterstützung | Windows | Frontier / Insider Beta |
| Modernisierter “Daten abrufen”-Dialog | Windows | Rollout läuft |
| Kommentar-Vorschauen | Windows, Web, iOS | Allgemein verfügbar |
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