Europas wichtigste Aktienmärkte haben dank der Hoffnung auf Frieden in der Ukraine und überwiegend guter Zahlen großer Unternehmen am Donnerstag mehrheitlich deutlich zugelegt.
13.02.2025 - 18:23:10Europa Schluss: Überwiegend klare Gewinne - Ukraine-Hoffnung
Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 näherte sich weiter seinem im Jahr 2000 erreichten Rekordhoch von gut 5.522 Punkten und schloss mit einem Plus von 1,75 Prozent bei 5.500,50 Zählern.
Außerhalb des Euroraums stieg der Schweizer SMI CH0009980894 am Ende um 1,85 Prozent auf 12.949,06 Punkte. Dagegen fiel der britische FTSE 100 GB0001383545 - vor allem wegen schwacher Ölwerte - um 0,49 Prozent auf 8.764,72 Zähler. Der Ölsektor litt unter Spekulationen um anstehende Verhandlungen zur Beendigung des Ukraine-Krieges.
Auslöser war ein Telefongespräch des US-Präsidenten Donald Trump und dem russischen Präsidenten Wladimir Putin. Nach fast drei Jahren Krieg in der Ukraine könnte Bewegung in die Bemühungen um eine Friedenslösung kommen. Es war der erste bestätigte Kontakt Putins mit Trump in dessen zweiter Amtszeit. Ein persönliches Treffen in Saudi-Arabien soll bald folgen.
Stark waren erneut die Nahrungs- und Getränkewerte. Die Aktien von Nestle CH0038863350 kletterten um 6,2 Prozent. Die Zahlen des schweizerischen Nahrungsmittelkonzerns waren besser als erwartet ausgefallen. Schon das Ausbleiben negativer Überraschungen sorgte am Markt für Erleichterung. Positiv überrascht zeigten sich Analysten von der Wachstumsbelebung im Bereich Health Sciences und vom Wachstumsbeitrag aus den Schwellenländern.
Noch besser entwickelten sich die Autotitel. Hier kletterten Michelin FR0000121261 nach soliden Zahlen um 4,9 Prozent nach oben. Auch andere Autowerte und Zulieferer waren gefragt. Vage Hoffnungen auf einen möglicherweise glimpflichen Ausgang im US-Zollstreit für diesen Sektor trieb die Kurse laut Experten an.
Einen Kurssprung von 14,4 Prozent vollzogen Adyen NL0012969182. Der niederländische Zahlungsabwickler rechnet nach einem Rekordergebnis im vergangenen Jahr mit einem anhaltend hohen Wachstum.
Es gab aber auch Enttäuschungen. So verloren Unilever GB00B10RZP78 5,6 Prozent. Das Zahlenwerk des Konsumgüterherstellers für das Jahr 2024 sei zwar robust gewesen, das erste Halbjahr 2025 dürfte aber etwas schwächer werden, schrieb Analyst Olivier Nicolai von Goldman Sachs.
Auch Barclays GB0031348658 standen unter Druck und fielen um 4,7 Prozent. Die Analysten von Jefferies sprachen zwar von guten Zahlen der Bank, verwiesen aber auf höhere Kosten. Auch beim Ausblick für das kommende Jahr hätten sich Marktteilnehmer wohl mehr erhofft.