Europas Börsen haben sich am Montag vergleichsweise wenig belastet von den angekündigten neuen US-Zöllen gegen die EU gezeigt.
14.07.2025 - 18:36:11Europa Schluss: Trumps Zoll-Ankündigung gegen EU belastet wenig
Mit einem Schlusskurs von 5.370,85 Punkten dämmte der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 sein Tagesminus auf 0,23 Prozent ein. Auch der Dax DE0008469008 und der französische Cac 40 FR0003500008 gingen ungeachtet moderater Verluste fast auf ihren Tageshochs aus dem Handel.
Außerhalb des Euroraums hielten sich die Märkte noch besser. Der Schweizer SMI CH0009980894 schloss fast unverändert mit 11.939,89 Punkten. Für den britischen FTSE 100 GB0001383545 ging es sogar um 0,64 Prozent auf 8.998,06 Punkte bergauf. Unterstützung erhielt er vom Index-Schwergewicht Astrazeneca GB0009895292
US-Präsident Donald Trump will Einfuhren aus der EU ab dem 1. August mit einem Zoll von 30 Prozent belasten. Eigentlich war nach wochenlangen Verhandlungen eine baldige Vereinbarung zur Entschärfung des Handelskonflikts erwartet worden.
"Die jüngsten Zolldrohungen gegen die EU liegen am oberen Ende der zuletzt diskutierten Spannen", schrieben die Anleiheexperten der Commerzbank. Allerdings habe Trump wiederholt mit erheblichen Zöllen gedroht, die Fristen aber in den folgenden Tagen verlängert. Die Drohungen vom Wochenende könnten daher wohl als "Teil der üblichen Vorgehensweise" von Trump angesehen werden, hieß es weiter.
Astrazeneca zählte mit einem Kursplus von 2 Prozent zu den besten Werten in London. Der Pharmakonzern veröffentlichte positive Studiendaten zu einem experimentellen Wirkstoff gegen Bluthochdruck. Pharmaaktien EU0009658723 hielten sich generell gut dank ihres vergleichsweise sicheren Status in unsicheren Marktphasen. Gleiches galt für die ebenfalls als defensiv geltenden Versorger- EU0009658962 und Telekommunikationstitel EU0009658947.
Gemieden wurden hingegen die Sektoren, die von hohen US-Zöllen besonders betroffen sind. Dazu zählten der Automobilsektor EU0009658681 und die Hersteller von Luxusgütern und Spirituosen, für die die USA ein wichtiger Absatzmarkt sind.
Aus dem Autosektor stach Volvo Cars SE0021628898 mit einem Kursrutsch von 4,4 Prozent noch negativ heraus. Das Unternehmen kündigte wegen verspäteter Markteinführungen zweier Modelle sowie Belastungen durch Zölle in etlichen Märkten eine Abschreibung in Höhe von 11,4 Milliarden schwedischen Kronen (umgerechnet rund eine Milliarde Euro) an. Dies werde das Nettoergebnis im zweiten Quartal mit 9 Milliarden Kronen belasten und in den am 17. Juli anstehenden Geschäftszahlen ausgewiesen.
Im Luxusbereich verloren LVMH FR0000121014, Hermes FR0000052292 und Kering FR0000121485 bis zu 1,7 Prozent. Die Papiere der Spirituosenhersteller Pernod Ricard FR0000120693 und Remy Cointreau FR0000130395 fielen um 1,2 beziehungsweise 3,4 Prozent.