EU-Zahlungsregulierung verstärkt Bankensicherheit drastisch
13.10.2025 - 13:07:02Neue EU-Verordnung verpflichtet Banken zur Empfängerprüfung bei Überweisungen. Künstliche Intelligenz und biometrische Verfahren werden zum Standard im Kampf gegen zunehmende Betrugsfälle.
Banken rüsten digital auf: Seit dieser Woche gelten in der Eurozone neue Sicherheitsstandards, die Kunden vor Betrug schützen sollen. Künstliche Intelligenz und biometrische Verfahren werden dabei zum Standard.
Seit dem 9. Oktober müssen alle Zahlungsdienstleister in der Eurozone den kostenlosen „Verification of Payee“-Service (VoP) anbieten. Die neue EU-Verordnung für Sofortzahlungen verpflichtet Banken, vor jeder Überweisung zu prüfen, ob der Empfängername zur angegebenen IBAN passt. Kunden erhalten sofortige Rückmeldung bei Unstimmigkeiten – ein wichtiger Schutz vor Überweisungen auf falsche oder betrügerische Konten.
Diese Regelung gilt für alle Überweisungen, nicht nur für Sofortzahlungen. Ziel ist es, die steigenden Betrugsfälle einzudämmen und das Vertrauen der Verbraucher zu stärken.
KI erkennt Betrug in Millisekunden
Angesichts zunehmend raffinierter Bedrohungen – einschließlich KI-gestützter Betrugsmaschen und Deepfakes – setzen Banken massiv auf künstliche Intelligenz. Eine aktuelle Studie zeigt: Über 90 Prozent der Finanzinstitute nutzen bereits KI-Systeme zur Betrugsermittlung und Erkennung neuer krimineller Taktiken in Echtzeit.
Diese KI-Systeme analysieren riesige Datenmengen – von Überweisungsbeträgen über Standorte bis hin zu Verhaltensmustern. Verdächtige Aktivitäten werden binnen Millisekunden erkannt und mit Risikobewertungen versehen. Mastercard berichtet von einer durchschnittlichen Steigerung der Betrugserkennung um 20 Prozent, in Einzelfällen sogar um bis zu 300 Prozent.
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Biometrie wird zum Banking-Standard
Biometrische Authentifizierung etabliert sich als zweites Standbein moderner Bankensicherheit. Fingerabdruck-Scanner und Gesichtserkennung werden zur Normalität beim Login in Banking-Apps und bei der Transaktionsfreigabe. Diese Verfahren sind deutlich sicherer als herkömmliche Passwörter, die anfällig für Phishing-Attacken sind.
Einige Banken führen bereits Verhaltensbiometrie ein: Diese analysiert subtile Nutzergewohnheiten wie Tippgeschwindigkeit oder Mausbewegungen und bietet so kontinuierlichen Authentifizierungsschutz.
Mehrstufiger Schutz wird zur Pflicht
Die Branche setzt verstärkt auf Multi-Faktor-Authentifizierung (MFA), die mindestens zwei unabhängige Verifikationsstufen verlangt – etwa Passwort plus biometrische Daten. Regulierungsbehörden weltweit verschärfen die Authentifizierungsanforderungen. Die philippinische Zentralbank etwa verbietet bereits die weniger sicheren SMS-Einmalpasswörter.
Trotz verstärkter Sicherheit achten Banken auf benutzerfreundliche Abläufe. Passwortlose Authentifizierung gewinnt an Bedeutung – sie reduziert Login-Hürden bei höherer Sicherheit. In Singapur führen große Banken eine 24-Stunden-Bedenkzeit für verdächtige Großtransaktionen ein.
Bedrohungslage verschärft sich dramatisch
Der koordinierte Sicherheitsvorstoß von Regulierern und Banken spiegelt die eskalierende Bedrohungslage wider. Ein Bericht aus 2025 zeigt: 60 Prozent der Finanzinstitute verzeichneten steigende Betrugsfälle, wobei organisierte Kriminalität den Großteil der Angriffe verantwortet.
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KI-gestützter Betrug – einschließlich Deepfakes und hyperrealistischer Imitationen – macht es sowohl Verbrauchern als auch herkömmlichen Sicherheitssystemen schwer, bösartige Aktivitäten zu erkennen.
Die EU-Regelung zur Empfängerprüfung folgt erfolgreichen Systemen in Großbritannien und den Niederlanden, die bereits effektiv autorisierte Push-Payment-Betrügereien reduzierten. Dennoch bleiben Herausforderungen: 87 Prozent der Banken nennen Datenmanagement als größtes Hindernis bei der KI-Implementierung.
Ausblick: Passwörter werden überflüssig
Experten prognostizieren, dass passwortlose Authentifizierung zum Standard wird und KI-Sicherheit adaptiver und kontextbezogener arbeitet. Blockchain-Technologie wird für dezentrale und manipulationssichere Identitätsverwaltung erforscht.
Für Verbraucher bedeutet das eine sicherere Banking-Erfahrung mit mehr Kontrolle und Transparenz. Die kontinuierliche Zusammenarbeit zwischen Banken, Regulierern und Technologieunternehmen wird entscheidend sein, um Betrügern einen Schritt voraus zu bleiben.