EU-Verordnung, Android-Smartphones

EU-Verordnung revolutioniert Android-Smartphones: Sieben Jahre Updates werden Standard

14.09.2025 - 05:36:02

Neue EU-Vorschriften verpflichten Hersteller zu fünf Jahren Software-Updates und besserer Reparierbarkeit, was zu Milliarden-Einsparungen und weniger Elektroschrott führen soll.

Die Ära der Wegwerf-Smartphones ist in Europa vorbei. Seit Juni 2025 gelten verschärfte EU-Vorschriften, die Android-Herstellern längere Software-Unterstützung und bessere Reparierbarkeit vorschreiben. Die Verordnungen sind Teil der europäischen „Recht auf Reparatur“-Initiative und sollen Elektroschrott reduzieren sowie Verbraucher stärken.

Die neuen Regeln zwingen Hersteller dazu, mindestens fünf Jahre lang Betriebssystem-Updates bereitzustellen – gerechnet ab dem Zeitpunkt, an dem ein Produktmodell letztmalig verkauft wird. Zusätzlich müssen wichtige Ersatzteile mindestens sieben Jahre verfügbar bleiben.

Neue Mindeststandards: Was sich konkret ändert

Die EU-Ökodesign-Verordnung unterwirft Smartphones und Tablets strengen Anforderungen zur Lebensdauerverlängerung. Kernstück ist die fünfjährige Pflicht für Funktions- und Sicherheitsupdates – ein drastischer Wandel im Android-Ökosystem, wo Software-Support bisher oft inkonsistent war.

Anzeige: Apropos Sicherheitsupdates: Auch mit längerer Update-Garantie bleibt Eigeninitiative wichtig. Viele Android-Nutzer übersehen 5 einfache Maßnahmen, die WhatsApp, Online?Banking und Shopping zuverlässig absichern. Ein kostenloser Ratgeber erklärt Schritt für Schritt, wie Sie Ihr Smartphone ohne teure Zusatz-Apps schützen – inkl. Checklisten und geprüften Einstellungen. Jetzt das kostenlose Sicherheitspaket für Android anfordern

Batterielaufzeit wird messbar: Akkus müssen mindestens 800 Ladezyklen überstehen und dabei 80 Prozent ihrer ursprünglichen Kapazität behalten. Hersteller sind verpflichtet, zentrale Ersatzteile wie Batterien und Displays professionellen Reparateuren binnen 5-10 Werktagen zu liefern.

Erstmals erhalten Geräte ein umfassendes Energielabel mit Reparatur-Score von A bis E. Verbraucher erkennen auf einen Blick, wie leicht sich ihr Gerät reparieren lässt. Das Label informiert zusätzlich über Akkuleistung sowie Widerstandsfähigkeit gegen Stürze, Staub und Wasser.

Hersteller überbieten EU-Vorgaben deutlich

Google und Samsung preschen vor: Beide versprechen sieben Jahre Updates für ihre Flaggschiffe Pixel 9 und Galaxy S25. Damit übertreffen sie die EU-Mindestanforderungen deutlich und setzen neue Branchenstandards.

Honor schließt auf: Der chinesische Hersteller kündigte auf dem Mobile World Congress 2025 sieben Jahre Android-Updates für die Magic-Serie an. Xiaomi folgt mit vier OS-Generationen und sechs Jahren Sicherheitspatches für Premium-Modelle wie die Xiaomi 15-Reihe.

Besonders bemerkenswert: Das Redmi Pad 2 soll sogar fünf Jahre Android-Updates und sieben Jahre Sicherheitsupdates erhalten – ein Signal für längere Unterstützung auch bei günstigeren Geräten.

Branchenwandel mit Milliarden-Einsparungen

Die EU-Kommission erwartet kollektive Verbrauchereinsparungen von 20 Milliarden Euro bis 2030. Gleichzeitig soll der Elektroschrott drastisch reduziert werden. Für Konsumenten bedeuten die Regeln: Geräte bleiben länger funktional und sicher, Reparaturen werden zugänglicher und günstiger.

Herausforderung für Hersteller: Unternehmen müssen Design, Lieferketten und Software-Entwicklung grundlegend überdenken. Kritiker befürchten höhere Gerätepreise, Befürworter argumentieren jedoch, dass längere Lebensdauern die Mehrkosten ausgleichen.

Ausblick: Acht Jahre Updates möglich

Eine Partnerschaft zwischen Qualcomm und Google könnte künftig sogar acht Jahre Software-Support für Geräte mit neuesten Snapdragon-Chips ermöglichen. Die finale Entscheidung liegt jedoch bei den Geräteherstellern.

Die EU-Vorschriften könnten globale Standards prägen – ähnlich wie die USB-C-Pflicht. Was in Europa beginnt, dürfte weltweite Auswirkungen haben und eine nachhaltigere Elektronik-Industrie vorantreiben.

@ boerse-global.de