EU und Deloitte fordern mehr Fakten in der Unternehmenskommunikation
27.12.2025 - 21:51:12Das EU-Parlament hat die Berichtspflichten für Konzerne verschlankt. Gleichzeitig zeigt eine neue Studie massive Lücken in der Datenqualität auf. Die Botschaft ist klar: Vage Versprechen reichen nicht mehr.
Das kürzlich beschlossene „Omnibus I“-Paket der EU strafft die Regeln für Nachhaltigkeitsberichte. Die Schwellenwerte wurden angehoben – betroffen sind jetzt vor allem große Unternehmen mit echter Marktmacht. Die Botschaft aus Brüssel: Es geht nicht um mehr Berichte, sondern um bessere, belastbare Fakten. Die Kommunikation soll entschlackt werden, um die tatsächliche Performance sichtbar zu machen.
Studie offenbart Datenlücken
Passend dazu legt Deloitte den Finger in die Wunde. Eine Analyse der ersten CSRD-Pflichtberichte zeigt: Viele europäische Konzerne haben Schwierigkeiten, ihre Nachhaltigkeitsziele mit harten Zahlen zu untermauern.
* Nur rund 42 Prozent der Unternehmen verknüpften ihre Investitionsausgaben transparent mit ESG-Zielen.
* Die Mehrheit reichte Berichte fristgerecht ein, doch die inhaltliche Tiefe ließ oft zu wünschen übrig.
Für Kommunikationsverantwortliche ist das alarmierend. Eine Erzählung ohne verifizierbare Datenbasis gilt schnell als unglaubwürdig. Dieses Risiko dürfte 2026 noch steigen, wenn Investoren und NGOs mit verbesserten Analyse-Tools nachhaken.
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EU geht gegen Desinformation vor
Auch politisch verschärft sich der Kampf um Fakten. Die EU-Kommission geht verstärkt gegen Plattformen und Mitgliedsstaaten vor, die Desinformation tolerieren. Aktuell laufen Verfahren, etwa gegen Ungarn wegen Verstößen gegen Medienfreiheitsgesetze.
Die Strategie: Verifizierbare Nachrichten sollen Vorrang vor manipulativen Inhalten erhalten. Für Plattformen bedeutet das mehr Druck, ihre Algorithmen transparenter zu gestalten und die Verbreitung von Falschinformationen nachweislich einzudämmen.
Das Ende der Schweigetaktik
Die Entwicklungen markieren einen Wendepunkt. Nach einer Phase des „Greenhushing“, in der Unternehmen aus Angst vor Vorwürfen Nachhaltigkeitsziele verschwiegen, erzwingt die Regulierung nun eine neue Offenheit. Faktenorientierte Kommunikation wird zum Wettbewerbsvorteil. Wer klare Daten liefern kann, baut Vertrauen auf. Die bloße Behauptung von Werten reicht nicht mehr aus.
Was 2026 bringt
Für das kommende Jahr zeichnen sich klare Trends ab:
* Verschmelzende Berichte: Die Trennung zwischen Finanz- und Nachhaltigkeitskommunikation löst sich weiter auf. Interne Datensilos müssen fallen.
* KI-Checks: Der Einsatz Künstlicher Intelligenz zur Echtzeit-Überprüfung von Fakten wird zunehmen.
* Strengere Kontrollen: Nach dem „Übungsjahr“ 2025 dürften Regulatoren bei mangelhafter Datenlage weniger nachsichtig sein.
Die Produktivität in der Kommunikation entsteht künftig nicht durch mehr Inhalte, sondern durch validere Daten. Klarheit wird zur Frage von Compliance und strategischer Resilienz.
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