Finanz-Gesetze, Banking

EU: Neue Finanz-Gesetze revolutionieren das digitale Banking

01.10.2025 - 17:23:01

Digitale Festung Europa: Das DORA-Gesetz im Detail

Die Europäische Union startet die größte Finanzmarkt-Reform seit Jahren. Diese Woche müssen Banken und Zahlungsdienstleister die neue Instant-Payment-Verordnung umsetzen, während parallel das umfassende Gesetz zur digitalen Widerstandsfähigkeit (DORA) und die kommende dritte Zahlungsdienste-Richtlinie (PSD3) den Sektor grundlegend verändern. Das Ziel: Verbraucher schützen, den digitalen Markt harmonisieren und raffinierte Cyber-Bedrohungen bekämpfen.

Im Zentrum steht die Instant-Payment-Verordnung, die Zahlungsdienstleister verpflichtet, Euro-Überweisungen binnen zehn Sekunden zu ermöglichen – rund um die Uhr. Die Frist für die Umsetzung läuft am 9. Oktober 2025 ab. Die Regelung soll Verbrauchern und Unternehmen das Leben erleichtern, bringt aber erhebliche Herausforderungen bei der Betrugsbekämpfung und Sanktionsprüfung in Echtzeit mit sich.
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Seit 17. Januar 2025 gilt das Gesetz zur digitalen operationellen Widerstandsfähigkeit (DORA) in vollem Umfang. Es etabliert europaweit einheitliche Standards für das Management von IT-Risiken im Finanzsektor. Banken, Versicherungen und Investmentfirmen müssen robuste Systeme für IT-Risikomanagement, Störungsmeldungen, Widerstandsfähigkeitstests und die Überwachung von Drittanbietern implementieren.

Besonders im Fokus stehen Technologie-Partner: Nicht-konforme Anbieter drohen Bußgelder von bis zu einem Prozent ihres durchschnittlichen weltweiten Tagesumsatzes. Finanzunternehmen selbst riskieren Strafen von bis zu zwei Prozent ihres jährlichen globalen Umsatzes. DORA zwingt Institutionen nicht nur dazu, ihre eigenen Abwehrmechanismen zu stärken, sondern auch ihre gesamte digitale Lieferkette penibel zu überprüfen.

Zahlungsverkehr 3.0: PSD3 setzt neue Maßstäbe

Die geplante dritte Zahlungsdienste-Richtlinie (PSD3) und die begleitende Zahlungsdienste-Verordnung (PSR) befinden sich derzeit in den Trilog-Verhandlungen zwischen Parlament, Rat und Kommission. Die finalen Texte werden Ende 2025 erwartet, die Umsetzung soll 2026 beginnen.

Das Gesetzespaket soll Schwächen der PSD2 beseitigen und konzentriert sich auf Betrugsbekämpfung, besseren Verbraucherschutz und fairere Wettbewerbsbedingungen zwischen Banken und anderen Zahlungsdienstleistern. Geplant sind unter anderem eine verpflichtende IBAN-Namen-Prüfung zur Vermeidung von Fehlüberweisungen, schärfere Anforderungen für die starke Kundenauthentifizierung und erweiterte Rückerstattungsrechte für Betrugsopfer.

Die Europäische Bankenaufsichtsbehörde (EBA) drängt auf Maßnahmen gegen komplexe Betrugsformen wie Social Engineering. Anders als eine Richtlinie gilt die PSR direkt in allen EU-Mitgliedstaaten – das soll eine einheitlichere Umsetzung der Zahlungsregeln gewährleisten.
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KI-Revolution im Kampf gegen Finanzkriminalität

Während Betrüger zunehmend auf künstliche Intelligenz setzen, rüsten Finanzinstitute mit KI und maschinellem Lernen auf. Moderne KI-gestützte Betrugserkennungssysteme analysieren riesige Datenmengen in Echtzeit und identifizieren verdächtige Muster, die menschliche Analysten unmöglich erfassen könnten.

Der Einsatz von KI bei der Betrugserkennung reduziert Falschmeldungen um bis zu 70 Prozent und verbessert die Erkennungsraten um bis zu 50 Prozent. Banken setzen KI in verschiedenen Bereichen ein: zur Transaktionsüberwachung, Erkennung synthetischer Identitätsbetrugs und Verbesserung der Kundenidentifikation. Dieser technologische Wettlauf ist entscheidend angesichts zunehmender Bedrohungen durch Ransomware, KI-gestützte Phishing-Angriffe und Deepfake-Technologien.

Ausblick: Finanzbranche unter Zeitdruck

Die Finanzinstitute stehen vor enormen Herausforderungen. Oberste Priorität hat die Einhaltung der Instant-Payment-Frist am 9. Oktober. Gleichzeitig müssen sie die umfangreichen DORA-Anforderungen erfüllen, die seit Januar gelten.

Alle Augen richten sich auf die Finalisierung des PSD3/PSR-Pakets. Die Trilog-Verhandlungen sollen Ende 2025 abgeschlossen werden, sodass die neuen Regeln 2026 und 2027 in Kraft treten können. Banken müssen sich auf verschärfte Kundenauthentifizierung, neue Haftungsregeln bei Betrug und aktualisierte Open-Banking-Frameworks vorbereiten.

Der Trend ist eindeutig: Die Zukunft des Bankwesens wird geprägt von Echtzeit-Transaktionen, erhöhter operationeller Widerstandsfähigkeit und einem sich ständig weiterentwickelnden, KI-gestützten Sicherheitsansatz.

@ boerse-global.de