Tech-Giganten, Hahn

EU dreht Tech-Giganten den Hahn zu

19.11.2025 - 16:19:12

Die Europäische Union verschärft diese Woche ihre Gangart gegenüber Apple, Google und Co. Neue Durchsetzungsmaßnahmen zielen auf mehr Transparenz und Kontrolle für Smartphone-Nutzer ab. Das Ende einer Ära: Tech-Konzerne können die Spielregeln für Nutzerdaten und Apps nicht mehr selbst bestimmen.

Für Millionen EU-Bürger bedeutet das konkret mehr Wahlfreiheit beim Umgang mit ihren Geräten. Die Initiativen bauen auf dem Digital Markets Act (DMA) und dem Digital Services Act (DSA) auf. Experten sehen darin einen entscheidenden Schritt zur digitalen Souveränität Europas.

Der Digital Markets Act bringt spürbare Veränderungen. Das Gesetz verpflichtet sogenannte “Gatekeeper” wie Apple und Google, ihre Plattformen für Wettbewerb zu öffnen. Die bedeutendste Auswirkung: iPhone-Nutzer in der EU können Apps jetzt auch außerhalb des App Store beziehen.

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Die erzwungene Öffnung von iOS fördert den Wettbewerb unter Entwicklern. Das Ergebnis dürfte günstigere Preise bringen. Google darf seine eigenen Dienste wie Shopping oder Maps nicht mehr bevorzugen. WhatsApp muss sich für den Nachrichtenaustausch mit kleineren Diensten öffnen – die Abhängigkeit von einer einzigen Plattform sinkt.

DSA sorgt für Transparenz im App Store

Der Digital Services Act flankiert die Marktregulierung mit Sicherheitsvorschriften. Seit Oktober 2024 müssen alle Entwickler mit Einnahmen über den Apple App Store ihre Kontaktdaten öffentlich hinterlegen. Die Regelung betrifft große Unternehmen wie unabhängige Entwickler gleichermaßen.

Zusätzlich verlangt der DSA ein Werbearchiv. Plattformen müssen offenlegen, wer hinter Werbekampagnen steckt und welche Nutzergruppen anvisiert werden. Unseriöse Anbieter lassen sich so schneller identifizieren, illegale Apps effektiver entfernen.

Data Act gibt Nutzern die Datenhoheit zurück

Seit September 2025 greift der Data Act. Verbraucher erhalten Zugriff auf Daten, die ihre vernetzten Geräte erzeugen – vom Smartphone über Fitness-Tracker bis zum Smart-Home-System. Bisher lagen diese wertvollen Informationen exklusiv bei den Herstellern.

Die wichtigsten Neuerungen:

  • Nutzer entscheiden selbst über die Weitergabe ihrer Gerätedaten
  • Wechsel zwischen Cloud-Anbietern wird erleichtert
  • Unternehmen müssen faire Vertragsbedingungen anbieten
  • Unabhängige Reparaturservices können auf Gerätedaten zugreifen

Der Wettbewerb profitiert doppelt: Technische und vertragliche Barrieren fallen weg, die Abhängigkeit von einzelnen Tech-Konzernen sinkt.

Chatkontrolle bleibt hochumstritten

Die geplante CSAM-Verordnung zur Bekämpfung von Kindesmissbrauch spaltet die EU. Der Kommissionsvorschlag von 2022 sieht vor, dass Anbieter private Nachrichten automatisiert auf verdächtige Inhalte scannen – auch verschlüsselte.

Datenschützer, Bürgerrechtsorganisationen und IT-Unternehmen laufen Sturm. Sie befürchten die Aushöhlung der Ende-zu-Ende-Verschlüsselung und anlasslose Massenüberwachung. Der EU-Rat hat die Debatte bereits mehrfach vertagt. Die fehlende Einigung zeigt den schmalen Grat zwischen Sicherheit und Freiheitsrechten.

Europas dritter Weg gegen US- und China-Modell

Die EU positioniert sich als globale Regulierungs-Supermacht. Zwischen dem unregulierten US-Modell und der chinesischen Staatskontrolle formt Brüssel einen “dritten Weg”. Basis: europäische Werte wie Datenschutz, fairer Wettbewerb und Verbraucherschutz.

Die Reaktionen fallen gemischt aus. Start-ups sehen ihre Chance gegen die Dominanz der Tech-Giganten. Apple warnt vor Sicherheitsrisiken durch die Öffnung seines Ökosystems. Verbraucherschützer begrüßen die längst überfällige Neuausbalance der Machtverhältnisse.

Ab Juni 2025 greift zusätzlich die Ökodesign-Verordnung. Sie schreibt unter anderem längere Software-Updates vor – ein weiterer Baustein der kohärenten Digitalstrategie.

KI-Regulierung steht in den Startlöchern

Die Kommission überwacht die Einhaltung der Regeln streng. Bei Verstößen drohen empfindliche Strafen. Die ePrivacy-Verordnung bleibt auf der Agenda, ihr Inkrafttreten aber unklar.

Mit dem AI Act rückt bereits die nächste Regulierungswelle heran. Das Gesetz wird Entwicklung und Einsatz künstlicher Intelligenz regeln – mit direkten Auswirkungen auf Sprachassistenten und KI-gestützte Apps. Tech-Giganten müssen ihre Geschäftsmodelle transparenter und nutzerfreundlicher gestalten. Eine Entwicklung, die weltweit als Vorbild dienen könnte.

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