ETH-Studie: Gehirntraining verzögert Demenz messbar
13.10.2025 - 08:19:02Wissenschaftliche Studien belegen: Kurze, spielerische Übungen können messbare Veränderungen im Gehirn bewirken und Neurogenese anregen, was für die alternde Gesellschaft bedeutsam ist.
Zehn Minuten täglich reichen aus, um die geistige Fitness zu verbessern. Eine wegweisende Studie der ETH Zürich zeigt: Spielerische Übungen können nicht nur kognitive Fähigkeiten stärken, sondern sogar messbare Veränderungen im Gehirn bewirken. Für die alternde Gesellschaft könnte das ein Durchbruch werden.
Die Erkenntnisse kommen zur rechten Zeit. Während die Lebenserwartung steigt, wächst die Angst vor geistigem Abbau im Alter. Bis 2050 könnte sich die Zahl der Demenzerkrankungen in Europa verdreifachen – ein demografisches Drama, das neue Lösungsansätze dringend nötig macht.
Das Gehirn wie einen Muskel trainieren
Was lange nur Metapher war, ist heute wissenschaftlich belegt: Gezielte kognitive Übungen regen tatsächlich die Neurogenese an – die Bildung neuer Nervenzellen und Verbindungen. Dieser Prozess ist der Schlüssel für Gedächtnis, Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten.
Doch nicht jedes Training wirkt gleich gut. Sudoku und Kreuzworträtsel mögen unterhalten, führen aber schnell zu Gewöhnungseffekten. Wirklich effektiv sind personalisierte Übungen, die sich dem individuellen Leistungsniveau anpassen. So bleibt das Gehirn gefordert, ohne überfordert zu werden.
Routine durchbrechen als Geheimwaffe
Das Beste: Gehirntraining lässt sich mühelos in den Alltag einbauen. Schon simple Veränderungen können Wunder wirken:
- Den gewohnten Weg verlassen: Neue Routen zur Arbeit aktivieren ungenutzte Hirnregionen
- Mit der schwächeren Hand schreiben: Fordert beide Gehirnhälften gleichzeitig
- Koordinationsübungen: Arme in entgegengesetzte Richtungen kreisen lässt neue Synapsen sprießen
Gedächtnisaufgaben wie das Einkaufen ohne Zettel oder das Skizzieren von Fotos aus dem Gedächtnis trainieren gezielt die Merkfähigkeit. Der Königsweg bleibt jedoch das Erlernen neuer Fertigkeiten – sei es eine Sprache oder ein Musikinstrument.
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Sport macht schlau – wissenschaftlich bewiesen
Mentale und körperliche Fitness sind untrennbar verbunden. Moderates Ausdauertraining wie Laufen oder Schwimmen verbessert die Gehirndurchblutung erheblich. Die bessere Sauerstoffversorgung regt das Nervenzellwachstum an und steigert die kognitive Leistung.
Eine Studie der Columbia University belegt: Regelmäßiges aerobes Training stärkt die exekutiven Funktionen – jene Fähigkeiten, die uns helfen, Ziele zu erreichen und unser Verhalten zu regulieren. Experten sehen Sport daher als wichtigsten Baustein der Demenzprävention.
„Exergames“: Wenn Fitness auf Denksport trifft
Der neueste Trend verbindet körperliche und geistige Herausforderungen: „Exergames“ kombinieren Bewegung mit Denkaufgaben. Die ETH-Studie untersuchte genau diesen Ansatz bei 73-jährigen Teilnehmern mit leichten kognitiven Beeinträchtigungen.
Das Trainingskonzept war verblüffend einfach: Zwölf Wochen lang lösten die Probanden Gedächtnisaufgaben – mit den Füßen. Die Ergebnisse überzeugen: Nicht nur die geistige Leistung verbesserte sich, sondern auch das Volumen der Gedächtniszentren im Gehirn nahm messbar zu.
Hoffnung für Millionen Betroffene
Die finnische FINGER-Studie untermauert den multimodalen Ansatz: Wer gesunde Ernährung, körperliche Fitness, Gehirntraining und Herz-Kreislauf-Kontrolle kombiniert, reduziert das Risiko für kognitiven Abbau erheblich.
Was Mut macht: Bereits zehn Minuten tägliches Training können einen Unterschied machen. Für eine Gesellschaft, die immer älter wird, ist das mehr als nur eine ermutigende Botschaft – es ist ein konkreter Handlungsauftrag an jeden Einzelnen.