ETH-Studie, Exergames

ETH-Studie: Exergames stärken das alternde Gehirn

18.10.2025 - 10:25:01

Eine Zürcher Forschungsarbeit zeigt, dass kombiniertes körperliches und geistiges Training den kognitiven Abbau nicht nur verlangsamt, sondern messbare Hirnveränderungen bewirkt.

Zürich wird zum Hoffnungsträger im Kampf gegen Demenz. Eine neue ETH-Studie zeigt: Spielerische Kombination aus körperlichem und geistigem Training kann den kognitiven Abbau bei älteren Menschen nicht nur bremsen, sondern sogar messbare Hirnveränderungen bewirken.

Was besonders bemerkenswert ist: Das Programm funktioniert zu Hause, dauert nur 24 Minuten täglich und ist für jeden zugänglich. Während teure Alzheimer-Medikamente oft nur wenigen Patienten helfen, könnte dieser Ansatz Millionen erreichen.

Zwölf Wochen Training, messbare Erfolge

41 Teilnehmer mit ersten Gedächtnisproblemen, durchschnittlich 73 Jahre alt – das war die Testgruppe der ETH-Forscher. Ihr Auftrag: Zwölf Wochen lang mindestens fünf Mal pro Woche das “Brain-IT”-Programm absolvieren.

Die Mischung macht’s: Denkaufgaben am Bildschirm kombiniert mit Bewegungsübungen auf einer speziellen Bodenplatte, abgerundet durch entspannende Atemtechniken. Das Ergebnis war eindeutig: Nicht nur Gedächtnis und Aufmerksamkeit verbesserten sich deutlich, auch die Gehirnstruktur veränderte sich messbar zum Positiven.

Warum isoliertes Gehirnjogging nicht reicht

Die Zürcher Ergebnisse bestätigen, was Langzeitstudien bereits vermuten ließen: Einseitiges Training bringt wenig. Die finnische FINGER-Studie und ihr amerikanisches Pendant POINTER belegen, dass nur die Kombination wirkt.

Gesunde Ernährung, regelmäßige Bewegung, kognitives Training und Herz-Kreislauf-Kontrolle – diese vier Säulen verlangsamen den geistigen Abbau am wirksamsten. Entscheidend ist dabei professionelle Anleitung. Wer es allein versucht, scheitert meist.
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Kognitive Reserve: Der Schutzschild des Gehirns

Dahinter steckt ein faszinierendes Prinzip: die kognitive Reserve. Sie funktioniert wie ein Puffer, der Gehirnschäden bis zu einem gewissen Grad ausgleichen kann. Lebenslanges Lernen, höhere Bildung und soziale Kontakte bauen diesen Schutz kontinuierlich auf.

Jede neue Fähigkeit, jede geistige Herausforderung stärkt die neuronalen Netzwerke. Das Gehirn wird damit widerstandsfähiger gegen altersbedingten Abbau – ein natürlicher Schutzwall, den jeder selbst errichten kann.

Der Trend geht zur Prävention

Diese Forschung kommt zur richtigen Zeit. Während neue Alzheimer-Medikamente zwar Fortschritte machen, helfen sie oft nur wenigen Patienten und haben erhebliche Nebenwirkungen. Die Wissenschaft setzt daher verstärkt auf Vorbeugung statt Behandlung.

Besonders spannend: Soziale Kontakte erweisen sich als eigenständiger Schutzfaktor. Aktuelle Tierstudien zeigen, dass lebenslange soziale Interaktion den Hippocampus – die Gedächtniszentrale – nachweislich aktiviert. Programme, die Training und Gemeinschaft verbinden, dürften den größten Nutzen bringen.

Was kommt als Nächstes?

Die ETH-Forscher sind optimistisch, mahnen aber zur Geduld. Langzeitstudien müssen nun beweisen, ob das spielerische Training Demenz tatsächlich über Jahre hinweg verhindern kann. Das internationale “World Wide FINGERS”-Netzwerk arbeitet bereits daran, erfolgreiche Präventionsansätze weltweit zu adaptieren.

Die Botschaft ist dennoch eindeutig: Es ist nie zu spät für den ersten Schritt. Herausfordernde Aktivitäten, die Körper, Geist und soziale Kontakte einbeziehen, sind derzeit die wirksamste Waffe gegen die Gehirnalterung. Und das Beste daran? Jeder kann heute damit anfangen.

@ boerse-global.de