Estlands, Marine

Estland hat in der Ostsee einen Öltanker festgesetzt, der zur sogenannten russischen Schattenflotte gehören soll.

11.04.2025 - 15:03:55

Estlands Marine setzt verdächtigen Öltanker fest

Nach Angaben der Marine des baltischen EU- und Nato-Landes wurde das Schiff "Kiwala" in estnischen Hoheitsgewässern aufgehalten, um dessen rechtlichen Status und Dokumente zu überprüfen. Der mit EU-Sanktionen belegte Tanker war in Richtung Russland unterwegs und liegt nun in einer Bucht nahe der Hauptstadt Tallinn vor Anker, wie die Behörden auf einer Pressekonferenz mitteilten.

Die "Kiwala" soll nach Angaben der Behörden keinen Flaggenstaat haben. Damit gemeint ist der Staat, in dem das Schiff registriert und nach dessen Recht es tätig ist. "Solche Schiffe dürfen eigentlich nicht auslaufen", sagte Veiko Kommusaar von der estnischen Polizei- und Grenzschutzbehörde. Daher seien Mitarbeiter der Verkehrs- und Transportbehörde an Bord gegangen, um den technischen Zustand des Schiffs, dessen Versicherung und die Dokumente seiner Besatzung zu prüfen. Auf dem Tanker befinden sich demnach 24 Personen. Der Kapitän stamme aus China und kooperiere.

"Estland nimmt verdächtige Aktivitäten in der Ostsee sehr ernst", schrieb Regierungschef Kristen Michal auf der Plattform X. Nach Angaben der estnischen Behörden stehen die Festsetzung des Schiffs und die durchgeführten Untersuchungen nicht mit der Beschädigung kritischer Infrastruktur in Verbindung. Zuletzt hatten mutmaßliche Sabotageakte durch die sogenannte russische Schattenflotte an Kabeln und Leitungen in der Ostsee für Aufsehen gesorgt. Damit sind Tanker und andere Frachtschiffe gemeint, die Russland benutzt, um Sanktionen infolge seines Angriffskriegs gegen die Ukraine zu umgehen.

@ dpa.de