Deutschlands, Impfpass

ePA-Atlas 2025: Deutschlands digitaler Impfpass wird Standard

25.11.2025 - 20:10:12

Berlin – Das gelbe Impfheft hat ausgedient. Die nationale Agentur für Digitalisierung im Gesundheitswesen, gematik, veröffentlichte gestern den „TI-Atlas 2025″ – und liefert damit erstmals belastbare Zahlen zur Akzeptanz der elektronischen Patientenakte (ePA) und ihres integrierten digitalen Impfpasses.

Die Daten sprechen eine klare Sprache: Der elektronische Impfpass entwickelt sich zur meistgenutzten Funktion der ePA. Nur der elektronische Medikationsplan wird noch häufiger abgerufen. Was bedeutet das für die Millionen Deutschen, die jahrzehntelang ihr gelbes WHO-Heftchen in der Schublade aufbewahrten?

Seit Oktober dieses Jahres sind Ärzte verpflichtet, die ePA mit Daten zu befüllen. Die Folge: Die Zahl digitaler Impfeinträge ist regelrecht explodiert. „Die Bürger akzeptieren digitale Werkzeuge nicht nur – sie fordern sie aktiv für Routinefälle wie den Impfstatus ein”, erklärt ein gematik-Sprecher zu den Ergebnissen.

Der TI-Atlas dokumentiert einen fundamentalen Wandel: Von der passiven Papierablage zur aktiven Gesundheitssteuerung. Die automatische Synchronisation der Impfdaten löst ein Problem, das Hausärzte seit Jahrzehnten kennen – verlorene oder unleserliche Impfausweise.

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Was kann der digitale Impfpass wirklich?

Die Vorteile gegenüber dem gelben Heft liegen auf der Hand:

  • Intelligente Erinnerungen: Das System benachrichtigt proaktiv über fällige Auffrischungen – sei es Tetanus, Influenza oder andere Impfungen gemäß STIKO-Empfehlungen.
  • Bundesweite Verfügbarkeit: Ein Facharzt in München sieht sofort, welche Impfung der Hausarzt in Hamburg verabreicht hat. Verschiedene Praxissysteme? Kein Problem mehr.
  • Verlustfrei: Schluss mit durchsuchten Schubladen. Die Daten liegen sicher in der Telematik-Cloud.

„Wir bewegen uns von der statischen Archivierung zum dynamischen Gesundheitsmanagement”, betont Dr. Florian Hartge von gematik. Impflücken werden künftig automatisch bei Routineuntersuchungen erkannt – eine Entwicklung, die Deutschlands Durchimpfungsrate nachhaltig steigern könnte.

Europa schaut nach Deutschland

Während gematik die heimischen Erfolge dokumentiert, läuft parallel in Bonn die entscheidende Weichenstellung für Europa. Die Konferenz „BfArM meets Europe: Shaping the EHDS” diskutiert seit gestern, wie Deutschlands digitaler Impfpass grenzüberschreitend funktionieren soll.

Der European Health Data Space (EHDS) soll sicherstellen, dass ein in Deutschland ausgestellter digitaler Impfnachweis in Frankreich, Spanien oder jedem anderen EU-Mitgliedsstaat technisch und rechtlich anerkannt wird. Nicht nur für Reisen relevant – auch für medizinische Behandlungen über Grenzen hinweg.

„Deutschlands Implementierung ist der Eckpfeiler für das europäische Modell”, heißt es aus Teilnehmerkreisen der BfArM-Veranstaltung. Die deutschen Standards könnten zur Blaupause für die gesamte EU werden.

Kritische Stimmen mehren sich

Doch nicht alle teilen die Euphorie. Am kommenden Samstag, 29. November, lädt das Netzwerk kritischer Richterinnen und Richter (KRiStA) zu einem Symposium nach Halle. Thema: Die Schattenseiten der rasanten Digitalisierung.

Juristen und Ethiker wollen die Balance zwischen Effizienz und Datensouveränität hinterfragen. Besonders der „Opt-out”-Charakter der ePA sorgt für Debatten: Wer nicht aktiv widerspricht, ist dabei. Was bedeutet das für ältere Menschen ohne digitale Kompetenz?

Datenschützer betonen zudem die Notwendigkeit rigoroser Sicherheitsprotokolle. Zwar versichern gematik und das Bundesgesundheitsministerium, die Telematikinfrastruktur sei eines der sichersten geschlossenen Netzwerke weltweit – doch die Zentralisierung sensibler Gesundheitsdaten bleibt ein heikles Thema in Deutschland.

Forschung profitiert ab 2026

Das Bundesgesundheitsministerium plant bereits den nächsten Schritt: Ab 2026 sollen Impfdaten mit dem geplanten Forschungsdatenzentrum Gesundheit verknüpft werden. Anonymisierte Daten könnten dann für epidemiologische Studien genutzt werden – ein potenzieller Quantensprung für die Überwachung von Impfeffektivität und Krankheitsausbrüchen.

Der TI-Atlas 2025 markiert damit mehr als nur einen technischen Meilenstein. Er dokumentiert den Übergang vom Pilotprojekt zur tragenden Säule des deutschen Gesundheitswesens. Die Infrastruktur steht, die Akzeptanz wächst – jetzt geht es um Nutzerfreundlichkeit und nahtlose europäische Integration.

Wird das gelbe Heft damit zum Museumsstück? Die Zahlen deuten darauf hin. Für neue Einträge gilt im deutschen Gesundheitswesen längst: digital first.

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