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Entwicklung bei Krediten, Einlagen und Zinssätzen im Jahr 2024Wien (APA-ots) - 2024 senkte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze in vier Schritten.

17.03.2025 - 10:07:30

APA Sinkende Kund:innenzinssätze bei Krediten und Einlagen

Entwicklung bei Krediten, Einlagen und Zinssätzen im Jahr 2024

Wien (APA-ots) - 2024 senkte die Europäische Zentralbank (EZB) die Leitzinssätze in vier Schritten. Dies führte zu Reduktionen der Kund:innenzinssätze im Neugeschäft sowohl bei Krediten als auch bei gebundenen Einlagen. Private Haushalte erhöhten 2024 ihre Bankeinlagen (+19 Mrd EUR) und setzten dabei weiterhin auch auf gebundene Einlagenprodukte (+10 Mrd EUR). Auf der Kreditseite ließen die geringeren Zinssätze speziell in der zweiten Jahreshälfte 2024 die Neukreditvergaben für Wohnbauzwecke wieder ansteigen. Österreicher:innen setzten 2024 bei neuen Wohnbaukrediten fast ausschließlich (zu 89 %) auf Produkte, die eine Zinsbindung aufweisen. Diese waren Ende 2024 aufgrund der inversen Zinskurve mit 3,43 % billiger als variabel verzinste Kreditprodukte ( 4,21 %).

Die Vize-Gouverneurin der Oesterreichischen Nationalbank (OeNB), Edeltraud Stiftinger, erklärte auf einer Pressekonferenz, dass die Zinssenkungen der EZB die Zinssätze für Kund:innen der Banken stark beeinflussten: "Die Leitzinssenkungen führten sowohl auf der Einlagen - als auch auf der Kreditseite zu rückläufigen Kund:innenzinssätzen." Die Weitergabe der Leitzinsreduktionen erfolgte dabei sowohl im Kredit- als auch im Einlagenneugeschäft mit privaten Haushalten und Unternehmen. Das zeigt die Zinsspanne des Neugeschäfts, d. h. der Unterschied zwischen den Zinssätzen von neu abgeschlossenen Kredit- und Einlagengeschäften, die in Österreich im Jahr 2024 mit durchschnittlich 156 Basispunkten konstant auf dem Niveau der Vorjahre blieb.

"Die sinkenden Zinssätze auf der Kreditseite im Jahr 2024 brachten verbesserte Finanzierungsmöglichkeiten für Haushalte und Unternehmen mit sich. Der Zinssatz für neu vergebene Kredite an private Haushalte ging im Jahr 2024 um 1,05 Prozentpunkte auf 4,30 %, und damit den geringsten Wert seit zwei Jahren, zurück", so Stiftinger.

Neue Wohnbaukredite fast ausschließlich mit Zinsbindung

Die Zinskonditionen für neue Wohnbaukredite waren in Österreich im vergangenen Jahr rückläufig (um 0,8 Prozentpunkte) und lagen Ende 2024 bei 3,51 %. Das geringere Zinsniveau begünstigte die Neukreditvergaben, die insbesondere im zweiten Halbjahr 2024 mit 6,2 Mrd EUR ein höheres Volumen als im Vergleichszeitraum des Vorjahres ( 4,9 Mrd. EUR) aufwiesen. Wie OeNB-Direktor Thomas Steiner betonte, schlossen die Österreicher:innen 2024 fast ausschließlich (zu 89 %) neue Wohnbaukredite mit Zinsbindung ab. Diese waren Ende 2024 mit 3,43 % weiterhin billiger als variabel verzinste Kreditprodukte (4,21 %). Trotz höherer Neukreditvergaben fiel das gesamte aushaftende Kreditvolumen privater Haushalte - aufgrund von höheren Tilgungen als Neuaufnahmen - mit 185,6 Mrd EUR geringer aus als 2023 (187,2 Mrd EUR ).

Auch die Zinskonditionen von neu vergebenen Unternehmenskrediten sanken im Vorjahr (um 1,13 Prozentpunkte auf 3,99 %). Trotz geringerer Finanzierungskosten stagnierte das Kreditgeschäft mit dem Unternehmenssektor aufgrund eines rückläufigen Finanzierungsbedarfs für Lagerhaltung und Betriebsmittel weiterhin. Das nominelle Kreditwachstum lag Ende 2024 mit 1,9 % unter jenem des Vorjahrs (2,7 %) und wird aktuell in Österreich nur noch von langfristigen Unternehmenskrediten getragen, die sich im Jahresvergleich um 4,9 % ausweiteten. Das Kreditportfolio österreichischer Banken weist dabei einen geringeren CO2-Fußabdruck als jenes von Banken im Euroraum insgesamt auf, da der Anteil der Finanzierungen emissionsstarker Branchen (z. B. Herstellung von Waren, Energieversorgung oder Landwirtschaft) in den zugrunde liegenden Kreditportfolios geringer als im Euroraum ausfällt.

Auf der Einlagenseite sanken die Zinssätze 2024 ebenfalls. "Trotz sinkender Einlagenzinssätze erhöhten private Haushalte ihre Bankeinlagen (+19 Mrd EUR) im vergangenen Jahr deutlich und setzten dabei weiterhin auf gebundene Einlagenprodukte (+10 Mrd EUR)", ergänzte Johannes Turner, Direktor der Hauptabteilung Statistik in der OeNB. Der Zinssatz neuer gebundener Einlagen ging im Jahresvergleich von 3,25 % auf 2,43 % zurück, lag damit aber noch immer deutlich über jenem für täglich fällige Sparprodukte (1,57 %). Ein übersichtlicher Marktvergleich ist auf der Website der OeNB mit der Transparenzplattform möglich, die die tagesaktuellen Zinskonditionen verschiedener Sparprodukte für derzeit rund 360 österreichische Banken zeigt.

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