Produktion/Absatz, Umstrukturierung

Entgegen seiner Hoffnung kann der französische Mobilfunkbetreiber Iliad den hart umkämpften italienischen Markt vorerst nicht konsolidieren.

31.01.2024 - 11:13:08

Gemeinsames Italien-Netz: Mobilfunker Vodafone lehnt Iliads Vorschlag ab

Der Wettbewerb bleibt damit hart. Die britische Konkurrentin Vodafone GB00BH4HKS39 lehnte ein Angebot von Iliad ab, die italienischen Netze beider Unternehmen zusammenzulegen, wie die Franzosen am Mittwoch mitteilten. Es ist ein weiterer Rückschlag für Iliad, das 2022 mit einer Übernahmeofferte für Vodafones Italien-Geschäft abgeblitzt war. An der Börse kam die Nachricht nicht gut an. Der Aktienkurs von Vodafone fiel in London um 3,5 Prozent.

Mitte Dezember hatte Iliad den Vorschlag eines italienischen Gemeinschaftsunternehmens gemacht, an dem beide Konzerne je die Hälfte halten sollten. Anschließend wurde der Vorschlag angepasst. Demnach sollte Vodafone im Zuge der Gründung des Joint Ventures 6,6 Milliarden Euro in bar erhalten und Iliad 400 Millionen. Zudem soll der Deal zwei Gesellschafterdarlehen in Höhe von jeweils 2 Milliarden Euro umfassen. Im Vergleich zum ersten Vorschlag hätte Vodafone damit 100 Millionen Euro mehr bekommen und Iliad 100 Millionen weniger.

Iliad will sein Italiengeschäft nun allein weiterführen. Von Vodafone hieß es zur Wochenmitte, dass bezüglich des Italien-Geschäfts Gespräche mit anderen Interessenten weiterliefen. Wie die Nachrichtenagentur Bloomberg im November berichtet hatte, prüfe Fastweb - das der Swisscom gehört - einen möglichen Zusammenschluss mit dem Italien-Geschäft von Vodafone.

Iliad war 2022 zusammen mit Partnern mit dem Angebot gescheitert, Vodafones Italien-Geschäft für 11,25 Milliarden Euro zu übernehmen. Der britische Konzern hatte die Offerte damals mit der Begründung abgelehnt, sie liege nicht im Interesse seiner Aktionäre. Iliad war 2018 als Billiganbieter in Italien angetreten. Mit einem Preiskampf um die Kunden macht er dem früheren Monopolisten Telecom Italia (Tim) IT0003497168 zu schaffen.

@ dpa.de

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