Eintracht, Frankfurt

Eintracht Frankfurt: Neues Programm für mentale Gesundheit im Nachwuchs

10.11.2025 - 06:05:12

Der Bundesligist kooperiert mit tomoni mental health und schult Trainer zur Früherkennung psychischer Belastungen bei jungen Sportlern. Das Programm setzt auf Prävention statt Krisenintervention.

Die Frankfurter Eintracht geht neue Wege. Vergangene Woche stellte der Bundesligist gemeinsam mit der Organisation “tomoni mental health” ein Fortbildungsprogramm vor, das Trainer und Betreuer im Nachwuchsbereich für psychische Belastungen junger Athleten sensibilisieren soll. Ein Signal, das zeigt: Mentale Gesundheit wird im Profisport endlich ernst genommen.

Doch was steckt hinter dieser Initiative? Und warum ist sie gerade jetzt so wichtig?

Wenn der Kopf zum größten Gegner wird

Der Leistungssport kennt keine Gnade. Erfolgsdruck, ständige Beobachtung, Verletzungsängste – die Liste der Belastungen ist lang. Fast 90 Prozent der deutschen Leistungssportler berichten von hohem Erfolgsdruck. Depressionen, Angststörungen und Burnout sind keine Seltenheit mehr.

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Besonders kritisch: langwierige Verletzungspausen und der Übergang ins Leben nach der Karriere. In ästhetischen Sportarten oder gewichtsklassenbasierten Disziplinen kommen häufig Essstörungen hinzu. Die mentale Stärke von Athleten ist eben doch kein unerschöpflicher Rohstoff.

Prominente brechen das Schweigen

Simone Biles und Naomi Osaka machten den Anfang. Die US-Turnerin und die japanische Tennisspielerin sprachen offen über ihre psychischen Kämpfe und lösten eine globale Debatte aus.

Auch in Deutschland wächst der Mut zur Offenheit:

  • Per Mertesacker berichtete über extremen Brechreiz vor Spielen
  • Anna-Maria Wagner thematisierte ihre “Post-Olympia-Depression”
  • Der Suizid von Robert Enke 2009 gilt als schmerzhafter Wendepunkt

Diese Bekenntnisse brechen das Stigma. Psychische Erkrankungen werden nicht länger mit Schwäche gleichgesetzt.

“tomoni.sports”: Prävention statt Krisenintervention

Die Kooperation zwischen Eintracht Frankfurt und “tomoni mental health” setzt genau hier an. Das Programm “tomoni.sports” schult Trainer und Betreuer, psychische Belastungen frühzeitig zu erkennen.

Konkret umfasst das Angebot praxisnahe Lernmodule zu Depressionen, Angst- und Essstörungen. Der Fokus liegt auf dem Nachwuchsbereich – dort, wo die Weichen für eine gesamte Karriere gestellt werden.

Auch international bewegt sich etwas. Die FIFA startete mit der WHO die Kampagne #ReachOut. Der DFB bietet Anlaufstellen zur Sensibilisierung. Das Thema ist in der Mitte des Sports angekommen.

Kulturwandel statt Einzelmaßnahmen

Was hier geschieht, geht über Einzelinitiativen hinaus. Die Sportpsychiatrie gewinnt als interdisziplinäres Feld an Bedeutung. Experten fordern einen bio-psycho-sozialen Ansatz, der den Menschen hinter dem Athleten sieht.

Soziale Medien spielen dabei eine Doppelrolle. Sie erhöhen den Druck durch ständige digitale Präsenz. Gleichzeitig bieten sie Sportlern eine Plattform, um Missstände anzuprangern und direkt mit Fans zu kommunizieren.

Der Sport bewegt sich weg vom Bild des unfehlbaren Helden. Verletzlichkeit wird nicht länger versteckt, sondern anerkannt und unterstützt.

Die nächste Generation im Fokus

Die Zukunft liegt in der Prävention. Initiativen wie die der Eintracht setzen auf Früherkennung, bevor aus Belastungen Erkrankungen werden. Mental-Health-Trainings und Resilienz-Workshops könnten bald so selbstverständlich sein wie Physiotherapie.

Im Juli wird die FISU World Conference in Bochum einen Schwerpunkt auf mentale Gesundheit und Leistungsdruck legen. Der wissenschaftliche Austausch nimmt Fahrt auf.

Der Weg ist noch weit. Doch der Profisport hat begonnen, seine Spielregeln neu zu definieren – für nachhaltigere Karrieren und vor allem für gesündere Athleten.

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