Produktion/Absatz, Deutschland

Eine bessere Sicherheitsausstattung von Lkw und Lieferwagen könnte nach einer Analyse der Allianz-Verkehrsforscher DE0008404005 den Unfalltod vieler Fußgänger und Radfahrer verhindern.

16.10.2024 - 10:13:40

Allianz: Gefahr durch Last- und Lieferverkehr in den Städten

Ein Drittel der Unfälle zwischen Lastwagen und Fußgängern wäre vermeidbar, wenn alle Lastwagen mit bereits verfügbaren Assistenzsystemen ausgestattet wären, argumentieren die Fachleute des Allianz Zentrums für Technik (AZT) in ihrer neuen Untersuchung.

Maßgeblich zu Unfällen mit Lkw trägt demnach das schlechte Sichtfeld der Fahrer bei, Abhilfe schaffen könnten aktiv bremsende Abbiegeassistenten. Bei Lieferwagen und Kleintransportern ist den Angaben zufolge vor allem das Rückwärtsfahren riskant, aber ähnlich wie bei Lkw sind auch Unfälle beim Rechtsabbiegen häufig. Lieferwagen sind laut Allianz im Vergleich zu anderen Fahrzeugen überdurchschnittlich häufig an Unfällen beteiligt.

Abbiegeassistenten, niedrigere Fahrerkabinen und Manövrierfenster

"Rund 40 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle in Europa ereignen sich in Städten; 70 Prozent dieser Opfer sind Radfahrer, Nutzer anderer Zweiräder oder Fußgänger, darunter Kinder und ältere Menschen", sagte Vorstandsmitglied Klaus-Peter Röhler. Lieferwagen sollten demnach mit den gleichen Sicherheitssystemen ausgestattet werden wie Autos. Für Lkw fordern die AZT-Fachleute neben Abbiegeassistenten niedrigere Fahrerkabinen und Manövrierfenster, die das Sichtfeld der Fahrer vergrößern sollen.

Die Allianz stellte ihren alljährlichen "Autotag" im AZT in diesem Jahr unter den Titel "Groß gegen Klein". Grundlage der AZT-Auswertung war die Detailanalyse von 700 innerörtlichen Lkw- und Lieferwagenunfällen der vergangenen Jahre mit verletzten oder toten Fußgängern, Rad- und Motorradfahrern. Dabei trifft die Schuld keineswegs immer nur die Lastwagenfahrer: Bei einem Drittel der Lkw-Unfälle waren demnach die verunglückten Fußgänger mitverantwortlich, bei den Fahrradfahrern waren es 20 Prozent.

Fast 600 getötete Fußgänger und Radler bei innerörtlichen Unfällen 2023

Laut amtlicher Unfallstatistik kamen in Deutschland im vergangenen Jahr 902 Menschen bei innerörtlichen Unfällen ums Leben, darunter 335 Fußgänger und 257 Radfahrer. Das AZT ist seit Jahrzehnten eine bekannte Adresse der Verkehrssicherheitsforschung in Deutschland. So plädierten die Sicherheitsforscher in den 1970er Jahren angesichts der damals jährlich fünfstelligen Zahl von Verkehrstoten in Deutschland für die Einführung der Gurtpflicht.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Großaktionär Kretinsky will Metro von Börse nehmen - Quartalszahlen (Kursreaktion nach Handelswiederaufnahme ergänzt)DÜSSELDORF - Der tschechische Investor Daniel Kretinsky strebt den Rückzug des Großhandelskonzerns Metro DE000BFB0019 von der Börse an. (Boerse, 05.02.2025 - 19:50) weiterlesen...

EU-Kommission nimmt Billigportale ins Visier (Aktualisierung: Maßnahmen der US-Post im elften Absatz gestrichen, da diese wieder zurückgenommen wurden.)BRÜSSEL - Die EU-Kommission will entschiedener gegen den massenhaften Import von Billigprodukten vorgehen. (Politik, 05.02.2025 - 19:29) weiterlesen...

Großaktionär Kretinsky will Metro von der Börse nehmen - Quartalszahlen Der tschechische Investor Daniel Kretinsky strebt den Rückzug des Großhandelskonzerns Metro DE000BFB0019 von der Börse an. (Boerse, 05.02.2025 - 19:05) weiterlesen...

Großhändler Metro kurbelt Wachstum an - Jahresziele bestätigt Der Großhandelskonzern Metro DE000BFB0019 hat das Wachstum in seinem wichtigen ersten Geschäftsquartal beschleunigt. (Boerse, 05.02.2025 - 18:35) weiterlesen...

Wachstum von Google-Mutter Alphabet reicht nicht - Milliarden für KI MOUNTAIN VIEW - Der Google US02079K1079-Konzern Alphabet US02079K3059 kann mit den sehr hohen Erwartungen vieler Anleger und Analysten nicht ganz Schritt halten. (Boerse, 05.02.2025 - 18:06) weiterlesen...

VW-Spitze und Betriebsrat stellen sich der Belegschaft Weniger Applaus für die VW DE0007664039-Betriebsratschefin Daniela Cavallo, aber auch keine Pfiffe oder Buhrufe fürs Management: Auf der ersten Betriebsversammlung bei VW nach dem Tarifabschluss vom Dezember war die Stimmung wie ausgewechselt. (Boerse, 05.02.2025 - 16:58) weiterlesen...