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Ein Kurssprung bei SAP DE0007164600 und positive Signale zur US-Zollpolitik haben den Dax DE0008469008 am Mittwoch angetrieben.

23.04.2025 - 10:10:00

Frankfurt Eröffnung: Dax zieht an - SAP und Zollstreit-Hoffnung

Der deutsche Leitindex zog um 2,3 Prozent auf 21.790 Punkte an und näherte sich wieder der 22.000-Punkte-Marke, an der Anfang April ein Kursrutsch wegen der Zollpolitik von US-Präsident Donald Trump begonnen hatte.

Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen stieg um 1,1 Prozent auf 27.571 Zähler. Für den Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 ging es um 2,1 Prozent nach oben.

Hoffnung machen insgesamt vor allem Signale zum US-Zollstreit mit China. Trump signalisierte bei der Vereidigung des neuen Börsenaufsichts-Chefs Paul Atkins, nicht mit harten Bandagen kämpfen zu wollen. Zuvor hatte die Sprecherin des Weißen Hauses, Karoline Leavitt, erklärt, dass die USA in Bezug auf ein mögliches Handelsabkommen mit China vorankämen. US-Finanzminister Scott Bessent stellte zudem Medienberichten zufolge eine baldige Deeskalation in dem Zollstreit in Aussicht.

Am Vortag hatten sich an den Märkten noch Befürchtungen mit Blick auf US-Notenbankchef Jerome Powell breit gemacht, nachdem Trump diesen abermals verbal attackiert hatte. Diesbezüglich betonte der US-Präsident nun keine Entlassungsabsichten.

"Es herrscht Erleichterung darüber, dass der US-Präsident in Richtung Fed wieder etwas mildere Töne anschlägt, nachdem Investoren bis gestern auch eine sofortige Entlassung des Notenbankchefs als Risikofaktor einkalkulieren mussten", schrieb Kapitalmarktstratege Jürgen Molnar vom Handelshaus Robomarkets. Gleichzeitig wolle Trump "nett" zu China sein und stelle damit die Weichen erstmals nach der 145-Prozent-Zoll-Ankündigung wieder auf eine Deeskalation im Handelsstreit mit der zweitgrößten Volkswirtschaft. Die Börse setzt Molnar zufolge jetzt darauf, dass das Thema Zölle zwar nicht ganz von der Bildfläche verschwindet, aber zumindest mit der Papptafel Anfang April seinen Höhepunkt erlebt hat.

Europas größter Softwarehersteller SAP profitierte im ersten Quartal von seinem großen Stellenabbau aus dem Vorjahr. Weil viele Beschäftigte erst in den ersten Jahrestagen das Unternehmen verließen, kamen die Einsparungen wegfallender Stellen großteils erst in den ersten drei Monaten dieses Jahres zum Tragen. Laut Analyst Charles Brennan vom Investmenthaus Jefferies sollten die Geschäftszahlen nach der Kursschwäche und vor dem Hintergrund der konjunkturellen Unsicherheit "ermutigend" wirken. Nur wenige andere Unternehmen in diesem Sektor könnten im Cloud- und Softwarebereich mit dem Wachstum der Walldorfer mithalten. SAP waren mit einem Plus von fast neun Prozent der mit Abstand größte Gewinner im Dax.

Chemiewerte profitierten hierzulande neben den allgemeinen Konjunkturhoffnungen von überraschend positiven Quartalszahlen des niederländischen Konzerns Akzo Nobel NL0000009132. So gewannen BASF DE000BASF111, Wacker Chemie DE000WCH8881 und Lanxess DE0005470405 zwischen 2,5 und 5 Prozent.

Für die Papiere von Delivery Hero DE000A2E4K43 ging es um 4,4 Prozent nach oben. Die Anleger goutierten, dass sich der Essenslieferdienst weiter aus für ihn unattraktiven Märkten zurückzieht. Die Asien-Tochter Foodpanda wird den Betrieb der Plattform sowie ihrer Essens- und Lebensmittellieferdienste in Thailand zum 23. Mai 2025 einstellen. Ein Händler wertete es positiv, dass die "Geostrategie weiter optimiert wird". Die Konsolidierung in der Branche setze sich auf globaler Ebene fort und dabei werde sich auf profitables Wachstum konzentriert.

Weiter Kasse machten Anleger derweil bei Rüstungswerten wie Rheinmetall DE0007030009, Hensoldt DE000HAG0005 und Renk DE000RENK730.

@ dpa.de

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