Ein für das Rügener LNG-Terminal gedachtes Spezialschiff nähert sich seinem Bestimmungsort.
04.02.2024 - 14:12:26Spezialschiff für Rügener LNG-Terminal unterwegs
"Das Schiff befindet sich bekanntlich aktuell im Charterbetrieb, und die genaue Kenntnis der Stationen obliegt dem Charterer selbst", erklärte der künftige Betreiber des Terminals, die Deutsche Regas. "Der momentane Weg nach Europa erfolgt jedoch im Einklang mit dem geplanten Einsatz in Mukran."
Die Firma hält daran fest, das Terminal für Flüssigerdgas (LNG) noch in diesem Winter in Betriebsbereitschaft zu versetzen. Damit dürfte die fast 300 Meter lange "Transgas Power", die laut Regas nach einem Eigentümerwechsel in "Energos Power" umbenannt werden soll, kaum nochmals Richtung Golf von Mexiko aufbrechen. An der US-Golfküste befinden sich Verladehäfen für LNG. Zuletzt pendelte das Schiff als LNG-Tanker zwischen den USA und Europa.
Das Schiff kann auch als schwimmendes Terminal genutzt werden. Diese Funktion soll es im Hafen von Mukran übernehmen. Später soll als zweites schwimmendes Terminal die "Neptune" hinzukommen, die die Deutsche Regas zurzeit in Lubmin betreibt.
Das erste LNG für Rügen soll nach Regas-Informationen aus Norwegen kommen. Ein genauer Termin für die Ankunft des schwimmenden Terminals in Mukran stehe noch nicht fest. Bevor das Schiff in dem Rügener Hafen festmacht, soll es für kurze Vorbereitungen eine Werft in der Nord- oder Ostsee anlaufen.
Laut Schiffsortungsdiensten im Internet hat die "Transgas Power" am Wochenende im Hafen der dänischen Stadt Fredericia festgemacht, die sich am Eingang zur Ostsee befindet.
Unterdessen liegen die Arbeiten im Hafen von Mukran laut Regas im Zeitplan. Noch steht eine Genehmigung des Umweltamtes aus. Das Spezialschiff könnte Mukran laut Unternehmen auch vor Erteilung dieser Genehmigung anlaufen. "Jedes Schiff kann im Rahmen der Vorgaben des Hafens Mukran an einem entsprechenden Liegeplatz festmachen."
Die Bundesregierung hält das Terminal unter Verweis auf die Energieversorgungssicherheit für wichtig. Sie treibt den Ausbau der LNG-Infrastruktur voran, nachdem Russland seine Gaslieferungen eingestellt hatte.
Erst kürzlich forderten Umweltverbände eine grundsätzliche Überprüfung des Infrastrukturausbaus für LNG in Deutschland und einen sofortigen Stopp des Rügener Terminals. Dabei verwiesen sie auf ein Moratorium der US-Regierung. Die Verbände sprechen von Überkapazitäten und Gefahren für Natur und Klima. Die US-Regierung hatte angekündigt, Genehmigungen für den LNG-Export auf Eis zu legen. Es solle untersucht werden, wie sich Exporte auf Energiekosten, die US-Energiesicherheit und auf die Umwelt auswirkten.