Ergebnisse, Produktion/Absatz

Ein deutliches Plus bei Impfstoffen hat dem französischen Pharmakonzern Sanofi FR0000120578 ein überraschend gutes drittes Quartal beschert.

25.10.2024 - 09:50:14

Nachfrage nach Impfstoffen verhilft Sanofi zu Umsatz- und Gewinnsprung

So waren unter anderem Impfungen gegen Grippe sowie gegen das Atemwegsvirus RSV gefragt und wurden früher verkauft als erwartet, was bereits in den drei Monaten bis Ende September Geld in die Kassen spülte. Auch die Geschäfte mit dem Haut- und Asthma-Mittel Dupixent brummten, wie der Konzern am Freitag in Paris mitteilte. An der Börse kamen die Zahlen gut an.

Die Sanofi-Aktie legte im frühen Handel am Freitag bis zu knapp drei Prozent zu. Das Niveau konnte das Papier aber nicht ganz halten. Zuletzt lagen die Kursgewinne noch bei 1,7 Prozent. Mit dem Kursplus lag Sanofi im frühen Handel an der Spitze des EuroStoxx 50 EU0009658145. Das Unternehmen wird an der Börse mit rund 126 Milliarden Euro bewertet und zählt zu den wertvollsten Unternehmen der Eurozone.

Allein mit dem Kassenschlager-Medikament Dupixent erlöste der Konzern fast 3,5 Milliarden Euro im dritten Quartal, was bei konstanten Wechselkursen gegenüber dem Vorjahr einem Plus von knapp 24 Prozent entspricht. Damit hatten Branchenkenner in etwa gerechnet. Auch in Zukunft dürfte das Mittel Sanofi Milliarden einbringen, nachdem die Aufsichtsbehörden in Europa, in China und in den Vereinigten Staaten es zur Behandlung der chronisch-obstruktiven Lungenerkrankung (COPD) zugelassen haben.

Früheren Angaben soll auch Beyfortus zur Behandlung des Atemwegsvirus RSV ein sogenannter Blockbuster werden. Eine überraschend frühe Nachfrage nach dem Medikament sorgte im abgeschlossenen Quartal für einen Umsatzsprung: Mit 645 Millionen Euro setzte Sanofi nun mit Beyfortus ein Vielfaches seines Vorjahreswertes um. Analysten hatten im Schnitt weniger als die Hälfte davon erwartet.

Der Konzernumsatz des dritten Quartals stieg wechselkursbereinigt um fast 16 Prozent auf 13,4 Milliarden Euro. Inklusive der Folgen des starken Euro lag das Plus bei etwas mehr als 12 Prozent. Mit dem Quartalserlös übertraf Sanofi die durchschnittlichen Analystenerwartungen. Der Betriebsgewinn stieg um 14,4 Prozent auf 4,6 Milliarden Euro.

Unter dem Strich kletterte der um Sonderposten bereinigte Gewinn um 12,2 Prozent auf knapp 3,6 Milliarden Euro. Auch bei den Gewinnkennziffern schlug sich Sanofi besser als gedacht.

Bereits zum Wochenbeginn hatte Konzernchef Paul Hudson das Gewinnziel angepasst. Inklusive des zum Verkauf stehenden Geschäftes mit rezeptfreien Arzneien soll das um Sondereffekte und Wechselkurs bereinigte Ergebnis je Aktie (EPS) mindestens stabil bleiben und im Bestfall im niedrigen einstelligen Prozentbereich zulegen. Bislang stand ein Rückgang in der Größenordnung auf dem Zettel. Ohne das Segment namens Opella solle der Gewinn je Aktie mindestens im niedrigen einstelligen Prozentbereich steigen.

Sanofi hatte seine Prognose im Zuge der Bekanntgabe exklusiver Gespräche über den Verkauf von Opella angehoben. Das Unternehmen verhandelt nun mit der Investmentgesellschaft Clayton Dubilier & Rice (CD&R) über den Kauf einer 50-prozentigen Mehrheitsbeteiligung am rezeptfreien Segment. Zudem wolle sich die staatliche Investitionsbank (Bpifrance) als Minderheitsaktionär mit einem Anteil von etwa zwei Prozent an Opella beteiligen.

Die Bewertung von Opella basiere auf einem Unternehmenswert von etwa 16 Milliarden Euro, teilte der französische Pharmakonzern weiter mit. Das Angebot von CD&R sei verbindlich und vollständig finanziert. Sanofi bleibe ein "bedeutender" Anteilseigner von Opella. Die Transaktion könne frühestens im zweiten Quartal 2025 abgeschlossen werden.

Die Pläne für eine Abspaltung von Opella waren schon länger bekannt. Sanofi will sich stärker auf das lukrative Geschäft mit Immunkrankheiten sowie das Impfstoffgeschäft konzentrieren.

@ dpa.de

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