DWD-Warnung, Senioren

DWD-Warnung: So bleiben Senioren bei Glatteis sturzfrei

23.11.2025 - 08:49:12

Der Deutsche Wetterdienst warnt heute vor gefährlichem Glatteis und bis zu -15 Grad. Für Senioren bedeutet das: Drinnen bleiben – aber keinesfalls bewegungslos. Denn genau hier lauert eine unterschätzte Gefahr, die gerade erst auf der MEDICA 2025 zum Top-Thema erklärt wurde.

Die Kombination aus gefährlicher Witterung und den bahnbrechenden Innovationen der vergangenen Woche könnte zum Wendepunkt werden: Wer heute nicht raus kann, muss sich drinnen bewegen – und hat dafür bessere digitale Werkzeuge als je zuvor.

Gefrierender Regen und extreme Glätte treffen heute besonders Süd- und Westdeutschland. Baden-Württemberg und Bayern melden Tiefstwerte bis -15 Grad. Das Haus zu verlassen wäre für Senioren ein unkalkulierbares Risiko.

Doch Orthopäden warnen vor einem Trugschluss: “Die Gefahr lauert nicht nur auf dem vereisten Gehweg, sondern in der Inaktivität.” Wer sich tagelang kaum bewegt, verliert rapide an muskulärer Stabilität – die wichtigste Versicherung gegen Stürze im Alltag.

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Bewegungsmangel schwächt die Muskulatur – das steigert das Sturzrisiko, besonders an stürmischen, vereisten Tagen. Orthopäde Prof. Dr. med. Wessinghage stellt in einem kostenlosen Spezialreport 17 leicht umsetzbare 3‑Minuten‑Übungen vor, die gezielt Kraft, Koordination und Balance verbessern. Die Übungen kommen ohne Geräte aus, sind bebildert und eignen sich fürs Wohnzimmer – ideal, wenn Sie heute nicht vor die Tür können. Jetzt Gratis-Report mit 17 Übungen sichern

MEDICA 2025: Wohnzimmer wird zum Gesundheitszentrum

Die weltgrößte Medizinmesse hat vom 17. bis 20. November in Düsseldorf häusliche Sturzprophylaxe als einen der Top-Trends definiert. Unter dem Schlagwort “Ambient Assisted Living” wurden Lösungen präsentiert, die weit über den klassischen Gehstock hinausgehen.

Diese Innovationen revolutionieren die Sturzprävention:

  • KI-gestützte Ganganalyse per Smartphone: Apps scannen das Gangbild mit handelsüblichen Handykameras. Eine KI erkennt Unsicherheiten, bevor ein Sturz passiert, und schlägt personalisierte Übungen vor.

  • Exergaming für Generation 60+: Balance-Spiele auf Druckmessplatten oder vor der Kamera koppeln Videospielspaß mit körperlicher Bewegung. Das steigert nachweislich die Motivation.

  • Smarte Sensoren: Unauffällige Radar-Technologie in der Wohnung meldet nicht nur Stürze, sondern sagt sie durch Verhaltensanalyse voraus.

Das “Glatteis-Protokoll”: Drei Übungen für heute

Basierend auf Forschungsprojekten wie “iSeFallED” der Universität Oldenburg empfehlen Physiotherapeuten ein 3-Säulen-Programm. Ohne Geräte, sofort umsetzbar.

1. Kraft-Basis: Der “Stuhl-Aufsteher”

Diese Übung stärkt die Oberschenkelmuskulatur – die primäre “Bremse” bei einem Stolperer.

Ausführung: Setzen Sie sich auf die vordere Stuhlkante. Verschränken Sie die Arme vor der Brust. Stehen Sie kraftvoll auf, ohne die Arme zu nutzen, und setzen Sie sich langsam wieder hin.

Dosis: 3 Sätze à 10-12 Wiederholungen.

2. Koordination: Der “Tandem-Stand”

Gleichgewicht ist ständiges Ausbalancieren – das lässt sich trainieren.

Ausführung: Stellen Sie einen Fuß direkt vor den anderen (Ferse berührt Zehenspitze). Halten Sie diese Position 10 Sekunden. Sichern Sie sich bei Bedarf an einer Tischkante.

Steigerung: Schließen Sie dabei die Augen – aber nur mit Absicherung!

3. Dual-Tasking: Kopf und Körper gleichzeitig

Stürze passieren oft bei Ablenkung. Das Training muss diese Situation simulieren.

Ausführung: Marschieren Sie auf der Stelle. Während Sie die Knie heben, zählen Sie laut in 3er-Schritten rückwärts (100, 97, 94…).

Warum das hilft: Studien zeigen, dass diese Doppelaufgabe das Gehirn trainiert, auch in Stresssituationen wie beim Ausrutschen die motorische Kontrolle zu behalten.

Digitalisierung schließt die Lücke

Der “DigitalPakt Alter” der BAGSO (Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen) arbeitet mit Hochdruck daran, bis Jahresende hunderte “Erfahrungsorte” zu schaffen. Dort lernen Ältere den Umgang mit digitalen Gesundheitstools.

Das Ziel: Die Technologie soll die Lücke schließen, die durch den Fachkräftemangel in Physiotherapie und Pflege entsteht. Wenn der Senior heute seine Reha-Sportgruppe nicht besuchen kann, soll die App nahtlos einspringen.

Krankenkassen zahlen bald mit

Experten erwarten, dass Krankenkassen nach den Impulsen der MEDICA 2025 verstärkt Kosten für Sturzpräventions-Apps übernehmen werden. Speziell für die Nutzung auf Fernseher oder Tablet konzipierte Programme könnten in den kommenden Monaten in die Regelversorgung aufgenommen werden.

Für den heutigen Sonntag gilt jedoch: Bleiben Sie drinnen, bleiben Sie warm – aber bleiben Sie in Bewegung.

@ boerse-global.de