Ergebnisse, Produktion/Absatz

Durchwachsene Bilanz bei Nestle CH0038863350 zur Jahresmitte: Der Nahrungsmittelkonzern ist im ersten Halbjahr 2025 zwar dank Preiserhöhungen aus eigener Kraft gewachsen, die verkauften Mengen stiegen allerdings auch wegen Konsumflaute im zweitgrößten Markt China kaum.

24.07.2025 - 14:20:57

Nestle verliert in China an Schwung - Aktie unter Druck

Und im zweiten Quartal waren sie gar rückläufig.

Nestle-Chef Laurent Freixe äußerte sich optimistisch. "Wir haben im ersten Halbjahr eine gute Leistung erbracht - in einem schwierigen Umfeld", sagte er an einer Telefonkonferenz mit Journalisten am Donnerstag. Trotz Gegenwind in Form von Zöllen, Inflation und ungünstigen Wechselkursen hielt er an den Zielen fürs Gesamtjahr fest: ein höheres organisches Wachstum gegenüber dem Vorjahr und eine operative Marge von mindestens 16 Prozent.

Die Halbjahresbilanz ist eine Bewährungsprobe für den seit letzten September agierenden Manager. Er war mit einem Wachstumsversprechen und einer neuen Strategie mit mehr Effizienz und der Konzentration auf Kernmarken angetreten.

An der Börse fiel der Halbjahresbericht durch: Um die Mittagszeit notierte der Nestle-Titel über fünf Prozent im Minus. Die Profitabilität fiel zwar deutlich besser aus als erwartet. Und auch das entsprechende Ziel für das Gesamtjahr bestätigte Nestle.

In der Großregion China sank der Umsatz in der ersten Jahreshälfte organisch um 4,2 Prozent. Nach einem Plus im ersten Quartal verschlechterte sich die Lage im zweiten Quartal rasant. Nestlé baut nun das Führungsteam um und passt sein Geschäftsmodell an. Statt den Vertrieb weiter voranzutreiben, will Freixe die Nachfrage bei den Konsumenten selbst stärken. Für die Besserungen gibt sich der Konzern ein Jahr Zeit.

Zu einer Verlangsamung des Wachstums kam es auch im Vitamin-Geschäft. Der Konzern überprüft nun die günstigen Vitamin- und Nahrungsergänzungsmarken für den Massenmarkt, eine Trennung ist möglich.

Trotz der Rückschläge in China und im Vitamin-Geschäft sieht sich Nestle auf Kurs, um schwächelnde Einheiten wieder auf Vordermann zu bringen: In den 18 wichtigsten Geschäftseinheiten, die für das Management zu langsam wachsen, sei ein Drittel der Lücke zum Markt aufgeholt worden, hieß es. Dazu gehörten Kaffeeweisser in den USA, löslicher Kaffee in Europa, Tiefkühlpizza in den USA, Milo in Asien und Guetzli in Brasilien.

Insgesamt erzielte Nestle für den Zeitraum von Januar bis Juni 2025 einen Umsatz von insgesamt 44,2 Milliarden Franken - das sind rund 1,8 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Grund dafür waren primär negative Währungseffekte wegen des starken Schweizer Frankens.

Das organische Wachstum - also bereinigt um Währungs- und Portfolioeffekte - beschleunigte sich leicht auf 2,9 Prozent gegenüber 2,8 Prozent im ersten Quartal. Dieses Wachstum stammte fast ausschließlich aus Preiserhöhungen.

Das Mengenwachstum sank im ersten Halbjahr auf 0,2 Prozent. Im Startquartal hatte es noch bei 0,7 Prozent gelegen. Dies spieglt die generell schwache Konsumnachfrage und die kurzfristigen Reaktionen der Konsumenten und Kunden auf die Preiserhöhungen wider.

Der operative Gewinn ging zurück um rund 7,1 Prozent auf 7,29 Milliarden Franken. Die entsprechende Marge sank auf 16,5 von 17,4 Prozent. Hohe Rohstoffpreise für Kaffee und Kakao, deutlich höhere Ausgaben für Werbung und Markenpflege sowie ungünstige Währungseffekte drückten auf die Margen. Auch der Reingewinn brach um 10,3 Prozent auf 5,07 Milliarden Franken ein.

@ dpa.de

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