Duloxetine, Studie

Duloxetine: Neue Studie zeigt erhöhtes Schlaganfall-Risiko

04.12.2025 - 00:50:12

Gängige Schmerzmittel geraten unter Druck: Eine aktuelle Studie warnt vor Herz-Kreislauf-Risiken durch das Antidepressivum Duloxetine – während gleichzeitig vielversprechende Alternativen ohne Medikamente auf dem Vormarsch sind.

Eine wegweisende Woche für die Schmerztherapie bringt die Behandlung chronischer Schmerzen ins Wanken. Während eine besorgniserregende neue Studie versteckte Herz-Kreislauf-Risiken bei gängigen Antidepressiva zur Schmerzbehandlung aufdeckt, geben vielversprechende Daten zu Kältetherapie und Akupressur Hoffnung auf medikamentenfreie Alternativen. Eine Großstudie der UCLA dämpft allerdings die Euphorie um Cannabis als Allheilmittel.

Jahrelang galt die Abkehr von Opioiden als Fortschritt – Ärzte verschrieben stattdessen SNRI-Antidepressiva wie Duloxetin (Handelsname Cymbalta) als vermeintlich “sichere” Alternative bei chronischen Arthroseschmerzen. Doch eine gestern (3. Dezember) im Journal of Pain Research veröffentlichte Studie stellt diese Annahme radikal infrage.

Forscher verglichen in einer groß angelegten retrospektiven Kohortenstudie die kardiovaskuläre Sicherheit von Duloxetin mit Gabapentin bei Patienten mit Hüftarthrose. Die von Dove Medical Press veröffentlichten Ergebnisse zeigen: Duloxetin-Patienten haben ein statistisch signifikant erhöhtes Herz-Kreislauf-Risiko.

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Die zentralen Befunde vom 3. Dezember:
* Hirnblutungen: Duloxetin war mit einem 52 Prozent höheren Risiko für hämorrhagische Schlaganfälle verbunden (HR 1,52).
* Herzinsuffizienz: Patienten zeigten ein 19 Prozent erhöhtes Risiko für Herzversagen (HR 1,19).
* Gesamtkardiovaskuläre Ereignisse: Die Studie dokumentierte ein höheres Risiko schwerwiegender kardiovaskulärer Ereignisse (MACE) in der Duloxetin-Gruppe.

Diese Entwicklung verschärft die am Mittwoch von britischen Medizinern ausgesprochene Warnung vor Langzeitanwendung von NSAIDs (wie Ibuprofen und Naproxen), die nach wie vor eine Hauptursache für Krankenhauseinweisungen wegen Magen-Darm-Blutungen und Nierenschäden darstellen. Mit beiden Wirkstoffklassen unter verschärfter Beobachtung war der klinische Bedarf an wirksamen nicht-pharmakologischen Therapien noch nie so hoch wie heute.

Die “kalte” Alternative: Kryotherapie schlägt Hitze-Behandlung

Während die Sorgen um Medikamentensicherheit wachsen, wurde am Dienstag, 2. Dezember, ein bedeutender Durchbruch in der interventionellen Schmerztherapie bekannt. Pacira BioSciences veröffentlichte Ergebnisse einer 12-Monats-Pilotstudie, die iovera° (ein handgehaltenes Kryoneurolysegerät) mit der Standardmethode Radiofrequenzablation (RFA) bei chronischen Rückenschmerzen verglich.

Während RFA Hitze nutzt, um Nervengewebe zu zerstören – ein Prozess, der schmerzhaft sein kann und Erholung erfordert – verwendet das iovera°-System “Kältetherapie” (Lachgas), um den Nerv zu vereisen. Das blockiert sofort Schmerzsignale, während die Nervenstruktur intakt bleibt und sich mit der Zeit regenerieren kann.

Die in Pain Physician veröffentlichte Studie berichtete überlegene Langzeitergebnisse für die Kältetherapie-Gruppe:
* Anhaltende Linderung: 360 Tage nach der Behandlung berichteten iovera°-Patienten über einen durchschnittlichen Schmerzwert von 3,0 (Skala 0-10), verglichen mit 6,1 in der RFA-Gruppe.
* Reduzierte Behinderung: Funktionsbeeinträchtigungswerte (ODI) waren signifikant niedriger für die Kryoneurolysie-Gruppe (10,1 vs. 20,6).
* Weniger Folgeeingriffe: Nur 45,5 Prozent der iovera°-Patienten benötigten nach sechs Monaten zusätzliche Wirbelsäulen-Injektionen, verglichen mit 75 Prozent der RFA-Patienten.

“Diese veröffentlichten Erkenntnisse unterstreichen das Potenzial von iovera°, sofortige, anhaltende und bedeutsame Schmerzlinderung ohne die Nachteile der Radiofrequenzablation zu bieten”, erklärte Dr. Jonathan Slonin, Chief Medical Officer bei Pacira, in der Mitteilung vom Dienstag.

Cannabis: Ein Realitätscheck

Während technologische Innovationen vielversprechend aussehen, liefert eine am Dienstag von UCLA Health veröffentlichte Großstudie einen Realitätscheck für Patienten, die sich Cannabis als Allheilmittel erhoffen.

In einer umfassenden Übersichtsarbeit, veröffentlicht in JAMA Network Open (besprochen in einer Pressemitteilung vom 2. Dezember), analysierten UCLA-Forscher über 2.500 Artikel zur Wirksamkeit von medizinischem Cannabis. Das Fazit war eindeutig: Für die meisten Erkrankungen, einschließlich vieler Formen chronischer Schmerzen, “fehlt” hochwertige wissenschaftliche Evidenz zur Unterstützung der Cannabis-Verwendung.

Dr. Michael Hsu, Hauptautor der Studie, betonte die Diskrepanz zwischen Marktenthusiasmus und klinischen Daten. “Während viele Menschen Cannabis zur Linderung nutzen, hebt unsere Übersicht erhebliche Lücken zwischen öffentlicher Wahrnehmung und wissenschaftlicher Evidenz hervor”, merkte Hsu an.

Die Übersichtsarbeit warnte explizit vor oft übersehenen Risiken:
* Potenzielle kardiovaskuläre Wechselwirkungen
* Erhöhte Raten psychotischer Symptome bei hochpotenten Produkten
* Fehlende Daten, die Cannabis als verlässliches Werkzeug zur Opioid-Reduktion bei chronischen Schmerzpatienten stützen

Low-Tech-Innovation: Die Rückkehr der Akupressur

Inmitten der Hightech-Medizingeräte-News gewann diese Woche eine einfache, nicht-invasive Lösung an Bedeutung. Am Montag, 1. Dezember, kündigte die UT Health San Antonio den Start einer klinischen Pilotstudie zur auriculären (Ohr-)Akupressur bei Schmerzmanagement für Demenzpatienten an.

Die Technik verwendet winzige Samen der Vaccaria-Pflanze, die mit Klebeband auf spezifische Druckpunkte am Ohr aufgebracht werden. Sie basiert auf Prinzipien der Traditionellen Chinesischen Medizin (TCM), wird aber nach strengen westlichen klinischen Standards evaluiert, um Polypharmazie (die Verwendung vieler Medikamente) bei älteren Patienten zu reduzieren.

“Ich wollte einen medikamentenfreien Weg finden, ihre Beschwerden zu lindern, ohne ihre Medikamentenlast zu erhöhen”, sagte Bianca Shieu, PhD, RN, die Studienleiterin. Falls erfolgreich, könnte diese Pilotstudie eine kosteneffektive, nebenwirkungsfreie Methode zur Schmerzbehandlung bei gefährdeten Bevölkerungsgruppen validieren, die die Herz-Kreislauf-Risiken von NSAIDs oder Antidepressiva wie Duloxetin nicht tolerieren können.

Ausblick: Das Ende der “Wunderpille”

Die Zusammenführung dieser vier Entwicklungen innerhalb von 72 Stunden zeichnet ein klares Bild der Schmerztherapie-Landschaft Ende 2025: Die Ära, sich auf eine einzelne “Wunderpille” zu verlassen, geht zu Ende.

Die Enthüllung kardiovaskulärer Risiken bei Duloxetin (3. Dezember) entfernt ein weiteres vermeintlich “sicheres” pharmakologisches Werkzeug aus dem Arsenal der Ärzte und zwingt den Markt faktisch zu prozeduralen und physikalischen Interventionen.

Was als Nächstes zu erwarten ist:
* Regulatorische Reaktion: Nach den Dove-Medical-Press-Erkenntnissen dürften Regulierungsbehörden wie FDA oder EMA 2026 die Sicherheitskennzeichnung für Duloxetin überprüfen, speziell bezüglich Schlaganfallrisiko bei älteren Patienten.
* Geräte-Akzeptanz: Mit Paciras Daten, die zeigen, dass Kryoneurolysie die Hitzeablation übertrifft, könnten Krankenkassen beginnen, Kältetherapie für Rückenschmerzen zu priorisieren, um Langzeitkosten wiederholter Injektionen zu senken.
* Integrative Medizin: Da der UCLA-Bericht die “grüne Euphorie” um Cannabis dämpft, könnte die Finanzierung in Richtung Validierung anderer integrativer Therapien wie die Akupressur-Studien an der UT Health verlagert werden, die Sicherheitsprofile bieten, die Medikamente schlicht nicht erreichen können.

Für Patienten und Behandler ist die Botschaft dieser Woche eindeutig: Sicherheitsprofile verschieben sich, und die Zukunft der Schmerzlinderung liegt in gezielten, nicht-systemischen Behandlungen, die Herz und Gehirn schonen.

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