Dual-Tasking, Gleichgewichtstraining

Dual-Tasking schlägt Gleichgewichtstraining: Neue Sturzprävention für Senioren

21.11.2025 - 18:41:12

Pünktlich zum Wintereinbruch stellen Forscher klar: Klassisches Gleichgewichtstraining reicht nicht. Wer im Alter sturzfrei bleiben will, muss Kopf und Körper gleichzeitig fordern.

Die kalte Jahreszeit bringt Frost und Glätte – und damit steigt das Sturzrisiko für Senioren dramatisch. Doch neue wissenschaftliche Erkenntnisse lenken den Fokus weg von Kraft und statischer Balance. Die Botschaft der Experten: Das Gehirn ist der Schlüssel zur Sturzprävention.

Auf der Jahrestagung der Gerontological Society of America (GSA) in Seattle war Sturzprävention das dominierende Thema. Die Kernbotschaft: Stürze im Alter entstehen weniger durch Muskelschwäche, sondern durch kognitive Überlastung.

“Wenn ein älterer Mensch geht und gleichzeitig überlegt, was er einkaufen muss, konkurrieren Motorik und Kognition um dieselben Ressourcen im Gehirn”, erklärten Experten. Diese “Cognitive-Motor Interference” markiert den kritischen Moment, in dem Stürze passieren.

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Viele ältere Menschen unterschätzen, wie stark kognitive Belastung das Sturzrisiko erhöht. Studien zeigen, dass Multitasking beim Gehen (Cognitive-Motor Interference) häufig der Auslöser für Stürze ist – einfache Balance-Übungen allein reichen oft nicht. Der kostenlose Report „Gehirntraining leicht gemacht“ erklärt 11 alltagstaugliche Übungen, einen Selbsttest und praktische Tipps, wie Sie Kopf und Körper gleichzeitig trainieren. Ideal für Senioren, die im Alltag sicherer gehen wollen. Gratis-Report ‘Gehirntraining leicht gemacht’ sichern

Die neuen Empfehlungen setzen auf Dual-Tasking-Training: Bewegungsabläufe werden mit Denkaufgaben verknüpft – etwa beim Rückwärtsgehen Rechenaufgaben lösen. Diese Multitasking-Fähigkeit gilt als neuer Goldstandard.

Meta-Analyse bestätigt: Kombination schlägt Einzeltraining

Eine aktuelle systematische Übersichtsarbeit der Forschungsgruppe um J. Pillay untersuchte 219 randomisierte Studien mit über 167.000 Teilnehmern. Die Ergebnisse sind eindeutig:

  • Struktur entscheidet: Effektive Programme dauern mindestens drei Monate und werden professionell angeleitet
  • Kombination wirkt: Balance plus Kraft zeigt die besten Ergebnisse – reine Walking-Programme nicht
  • Tai Chi punktet: Gruppen-Tai-Chi bleibt eine der wirksamsten Einzelmaßnahmen, da es Bewegung und Konzentration natürlich verbindet

Der neue Benchmark: Cognitive TUG-Test

Der klassische “Timed Up and Go”-Test wurde erweitert. So funktioniert er:

Die Person steht vom Stuhl auf, geht drei Meter, dreht um, geht zurück und setzt sich. Im zweiten Durchgang wird parallel laut in Dreierschritten rückwärts gezählt (100, 97, 94…).

Die Auswertung: Wenn die Zeit mit Rechenaufgabe mehr als 10-20% länger ist, deutet das auf erhöhtes Sturzrisiko hin. Dieser Test simuliert die Realität – etwa das Überqueren vereister Straßen unter Verkehrsbeobachtung – weitaus besser als statische Übungen.

World COPD Day: Auch die Atmung spielt mit

Der World COPD Day rückte einen weiteren Aspekt in den Fokus: Sauerstoffversorgung beeinflusst das Gleichgewicht direkt. Senioren mit eingeschränkter Lungenfunktion zeigen oft Gangunsicherheiten, da die Muskulatur unterversorgt bleibt.

Die neuen GOLD-Richtlinien betonen: Atemtherapie und Balance-Training gehören zusammen. Ein Spaziergang an der frischen Winterluft ist essenziell für die motorische Kontrolle – bei passendem Schuhwerk.

Drei Übungen für zu Hause

Der “Zahnbürsten-Tanz”

Beim Zähneputzen auf einem Bein stehen und mit der freien Hand eine liegende Acht in die Luft malen. Die Koordination der Handbewegung lenkt das Gehirn ab – das Gleichgewichtssystem muss “automatisch” arbeiten.

Der “Wackel-Gang”

Ein Kissen auf den Boden legen und vorsichtig darüber gehen. Der instabile Untergrund simuliert rutschiges Herbstlaub und trainiert Mikro-Korrekturen in der Tiefenmuskulatur.

Sitz-Tanz mit Gedächtnistraining

Auf einem Stuhl abwechselnd linkes und rechtes Knie anheben. Bei jedem linken Knie einen Tiernamen nennen, bei jedem rechten eine Stadt. Das trainiert kognitive Verarbeitungsgeschwindigkeit mit rhythmischer Bewegung.

Ausblick: Digitale Prävention 2025

Sturzbedingte Hüftfrakturen verursachen in Deutschland jährliche Kosten von über einer Milliarde Euro. Die Pflegekassen reagieren: 2025 werden vermehrt digitale Gesundheitsanwendungen erwartet, die Dual-Tasking per App und Sensoren ins Wohnzimmer bringen.

“Wir sehen eine Verschiebung von der reinen Reha hin zur präventiven Neuro-Athletik für Senioren”, kommentierte ein GSA-Sprecher. Die Fitness-Trends werden weniger durch Hanteln, sondern durch Gamification und kognitive Herausforderungen geprägt sein.

Für den Winter gilt: Nutzen Sie die Tage für Bewegung – und fordern Sie dabei Ihren Kopf. Ein sicherer Tritt beginnt im Gehirn.

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