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Druck auf deutsche Autohersteller steigt enorm: Bis 2030 ein Drittelder weltweiten Fahrzeuge aus ChinaMünchen -- AlixPartners-Studie "Global Automotive Outlook" zeigt: Chinesische Hersteller setzen auf strukturellen Kostenvorteil, aggressive Preisgestaltung, schnelle Entwicklungszyklen und radikale Kundenzentrierung- Deutsche OEMs durch zunehmende Konkurrenz und Unsicherheit im Elektrobereich doppelt belastet- Automobil-Experte Fabian Piontek: "Das traditionelle Betriebsmodell der Automobilindustrie in Deutschland muss sich ändern, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen."Chinesische Automobilhersteller setzen zunehmend Branchenstandards und diedeutsche Automobilindustrie weiter unter Druck.

02.07.2024 - 09:03:17

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Druck auf deutsche Autohersteller steigt enorm: Bis 2030 ein Drittelder weltweiten Fahrzeuge aus ChinaMünchen (ots) -

- AlixPartners-Studie "Global Automotive Outlook" zeigt: Chinesische Hersteller setzen auf strukturellen Kostenvorteil, aggressive Preisgestaltung, schnelle Entwicklungszyklen und radikale Kundenzentrierung- Deutsche OEMs durch zunehmende Konkurrenz und Unsicherheit im Elektrobereich doppelt belastet- Automobil-Experte Fabian Piontek: "Das traditionelle Betriebsmodell der Automobilindustrie in Deutschland muss sich ändern, wenn wir wettbewerbsfähig bleiben wollen."

Chinesische Automobilhersteller setzen zunehmend Branchenstandards und diedeutsche Automobilindustrie weiter unter Druck. Zu diesem Ergebnis kommt diejüngste und 21. Ausgabe der "Global Automotive Outlook"-Studie der globalagierenden Unternehmensberatung AlixPartners.

Bis 2030 werden Automobilmarken aus China rund ein Drittel des Weltmarkteserobern und rund neun Millionen Einheiten außerhalb Chinas verkaufen. In Europawürde die Verdoppelung des Marktanteils der chinesischen Marken zwischen 2024und 2030 auf Kosten der europäischen, japanischen und koreanischen Marken gehen,deren Verkaufsvolumen bestenfalls stabil bleiben würde.

Die chinesischen Automobilhersteller setzen für den Ausbau des Marktanteils aufihren strukturellen Kostenvorteil und geben diesen in einer aggressivenPreisgestaltung an die Endkunden weiter. Im Vergleich zu einem europäischenElektrofahrzeug liegen die Herstellkosten rund 35% niedriger, insbesondere beider Batterie.

Neben den schnellen Entwicklungszyklen von etwa 18-24 Monaten sind diechinesischen Automobilhersteller der weltweiten Konkurrenz auch bei derKundenorientierung einen Schritt voraus, insbesondere bei Komfort undAusstattung der jüngsten Generation an Fahrzeugen.

Fabian Piontek, Partner & Managing Director sowie Leiter desAlixPartners-Automobil-Geschäfts in der DACH-Region, sagt: "Das traditionelleBetriebsmodell der Automobilindustrie in Deutschland muss sich ändern, wenn wirwettbewerbsfähig bleiben wollen. Neue EU-Zölle auf chinesische Autos können dieImporte kurzfristig verlangsamen und Verkaufspreise stützen, aber sie werdenzugleich die lokale Fertigung chinesischer Fahrzeuge und Komponenten in Europabeschleunigen. Zudem spüren vor allem die deutschen Hersteller heute dieKonkurrenz der chinesischen Hersteller in deren Heimatland. Dies betrifftinsbesondere die deutschen Premiumhersteller, denen mit China ein wichtigerMarkt zunehmend wegbröckelt."

Während viele Hersteller in den vergangenen Jahren auf Elektromobilität gesetzthaben, verlangsamt sich vor allem in Deutschland die Nachfrage nachElektroautos. Der Marktanteil neuer Elektrofahrzeuge erreicht 2024 in Europa 20Prozent, bis 2030 sollen es laut aktueller Studie 45 Prozent sein. Daskurzfristige Wachstum der Elektrofahrzeuge entspricht einem Anstieg vondurchschnittlich 16 Prozent pro Jahr bis 2030. Eine Überarbeitung derEU-Vorschriften mit einem aufgeschobenen Verkaufsverbot für Fahrzeuge mitVerbrennungsmotor bis 2035 erscheint vor diesem Hintergrund als realistischeOption.

Fabian Piontek erklärt: "Im Elektrobereich herrscht immer noch großeUnsicherheit darüber, welche Lösungen und Infrastrukturen sich schlussendlichdurchsetzen werden. Das erschwert kluge Investitionsentscheidungen für diedeutschen Hersteller. In einzelnen Teilmärkten außerhalb Europas sehen wirbeispielsweise eine zunehmende Akzeptanz von Plug-in-Hybridfahrzeugen. Für diedeutschen und europäischen OEMs führt die Vielfalt an Antriebsvarianten, diederzeit vorgehalten werden müssen, um den Markt bedienen zu können, zuultimativer Kapitalvernichtung."

Chinesischer Markt wächst schneller als weltweiter Absatz

Der weltweite Automobilmarkt, auf dem im Jahr 2024 89,2 Millionen Fahrzeugeverkauft werden sollen, setzt sein kurzfristiges Wachstum fort und soll bis 2030jährlich um durchschnittlich über 2 Prozent auf 101 Millionen Neufahrzeugeanwachsen. Dabei wächst China mit 3,4 Prozent pro Jahr schneller als Nordamerika(0,7 Prozent) und Europa (0,9 Prozent). In Europa wird das Wachstum vor allemvon Osteuropa (1,6 Prozent) und in geringerem Maße von Frankreich (1,1 Prozent)angetrieben. In Deutschland fällt das Wachstum mit jährlich 0,6 Prozentunterdurchschnittlich aus.

In puncto Rentabilität übertreffen die OEMs weltweit die Zulieferer. DankVolumendisziplin, niedrigeren Rohstoffpreisen und gleichbleibenden Preisen derZulieferer konnten die wichtigsten Hersteller ihre Outperformance (ihre Margenliegen für 2023 bei 13 Prozent) gegenüber den Zulieferern (10,6 Prozent)beibehalten. Chinesische Hersteller weisen geringere Margen auf (7,1 Prozent)als europäische Hersteller (15 Prozent), um mit dieser Volumen-Strategieweltweit Marktanteile zu gewinnen. Bei den Zulieferern bewegen sich die Margenüberall auf der Welt in ähnlicher Höhe.

Fabian Piontek sagt: "Die Erkenntnisse der Studie sind alarmierend für deutscheund europäische Hersteller. Hinzu kommt: Während die öffentlichen Diskussionensich auf ein Verbot von Verbrennungsmotoren und die Weiterentwicklung vonElektroantrieben konzentrieren, steht die nächste Disruption schon in denStartlöchern: Die Zukunft wird vom Thema Software-Defined Vehicles geprägt sein.Diese ermöglichen die Aktualisierung und Erweiterung von Fahrzeugfunktionen reinsoftwarebasiert und sind somit unabhängiger von Hardware-Funktionen. DieGewinnpools werden sich dadurch signifikant verschieben, Software- undTechnologieunternehmen profitieren gegenüber bisherigen Lieferanten undHerstellern. Alle Beteiligten müssen sich neu orientieren - vom OEM überZulieferer bis zu Händlern, Werkstätten und natürlich Kunden. Auch auf diesemGebiet haben die chinesischen Hersteller aktuell einen Entwicklungsvorsprung."

Über die Studie

Die AlixPartners "Global Automotive Outlook"-Studie wird zum 21. Mal weltweitveröffentlicht. Dank ihrer breiten Datenbasis und der Analysen derAutomobilexperten gilt die Studie als eines der wichtigsten Trendbarometer derweltweiten Automobilindustrie. Für diese Ausgabe analysierte das globaleBeratungsunternehmen die Bilanzen von 25 Automobilherstellern und 300Automobilzulieferern, fasste Experteninterviews und Verbraucherbefragungenzusammen und führte fast 100 Experteninterviews direkt durch.

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Seit 2011 analysiert die kürzlich von AlixPartners übernommeneUnternehmensberatung Berylls by AlixPartners regelmäßig die internationalen Top100 Automobil Zulieferer und gibt Aufschluss über Rangfolge, Umsätze sowieoperative Ergebnisse. Im Juni 2024 wurde die aktuelle Ausgabe der Studieveröffentlicht. Die Vorstellung der Ergebnisse finden Sie hier(https://www.youtube.com/watch?v=sh7FT5X3kkA) .

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