Dow Jones: Rückenwind vom Arbeitsmarkt

Die Bullen bleiben am Drücker. Ein sogenannter “Goldilocks”-Arbeitsmarktbericht sorgte am Freitag für Erleichterung an der Wall Street und trieb den US-Leitindex zeitweise in Richtung neuer Höchststände. Die zentrale Botschaft für die Anleger ist eindeutig: Die Wirtschaft kühlt ab, aber nicht zu stark – und der Weg für die ersehnte Zinssenkung der Federal Reserve scheint damit frei zu sein.

Die perfekte Balance

Verantwortlich für die positive Stimmung war der mit Spannung erwartete Bericht zu den Beschäftigtenzahlen im September. Mit 119.000 neu geschaffenen Stellen wurden die Prognosen von 53.000 deutlich übertroffen. Doch statt Inflationsängste zu schüren, lieferte der Bericht die ideale Mischung für den Markt: Die Arbeitslosenquote stieg leicht auf 4,4 Prozent an.

Diese Kombination zementiert das Narrativ einer sanften Landung. Der Arbeitsmarkt ist robust genug, um Sorgen vor einer Rezession zu zerstreuen, zeigt aber gleichzeitig genügend Abkühlungstendenzen, um eine geldpolitische Lockerung zu rechtfertigen. Marktbeobachter sehen darin die Bestätigung, dass die US-Notenbank Spielraum hat, ohne die Wirtschaft abzuwürgen. Händler preisen mittlerweile eine Wahrscheinlichkeit von rund 90 Prozent ein, dass die Fed in der kommenden Woche die Zinsen um 25 Basispunkte senken wird.

Rotation an der Wall Street

Auf Unternehmensebene nutzten Investoren die Gelegenheit, um Portfolios umzuschichten. Defensive Werte wurden zugunsten von Wachstumstiteln verkauft:
* Salesforce setzte sich mit einem Plus von über 5 Prozent an die Spitze, getrieben von neuem Optimismus rund um KI-basierte Umsatzströme.
* Goldman Sachs profitierte von einer steileren Zinsstrukturkurve, was die Margenaussichten im Finanzsektor verbessert.
* Amgen hingegen bildete das Schlusslicht im Index. Der Biotech-Riese litt unter gemischten Analystenkommentaren zur Produktpipeline und Sorgen über den Preisdruck.
* Auch klassische defensive Titel wie Chevron und Procter & Gamble gaben nach, da Anleger wieder mehr Risiko wagten.

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Technischer Ausblick

Der Dow Jones behauptet sich weiterhin auf hohem Niveau und schloss die Woche bei 47.967 Punkten. Technisch befindet sich der Index in einer stabilen Konsolidierung. Die Unterstützung im Bereich des 50-Tage-Durchschnitts bei rund 47.000 Punkten bleibt eine wichtige Auffanglinie, während der Blick nach oben auf das jüngste 52-Wochen-Hoch bei gut 48.250 Punkten gerichtet ist. Der RSI von rund 62 deutet auf ein gesundes Momentum hin, das noch nicht im überkauften Bereich liegt.

Der Fokus verschiebt sich nun vollständig auf die Sitzung der US-Notenbank in der kommenden Woche. Entscheidend wird nicht nur der erwartete Zinsschritt sein, sondern vor allem die Kommentierung des “neutralen Zinses”. Diese Aussagen dürften die Richtung für die letzten Handelswochen des Jahres vorgeben.

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