Digitales Ursprungszeugnis etabliert sich: Papierlose Ära im deutschen Export
25.11.2025 - 07:21:12Deutsche Exporteure feiern einen Meilenstein: Das vollständig digitale Ursprungszeugnis (dUZ) hat sich nach seinem Start am 15. September 2025 als Standard im internationalen Handel etabliert. Die Deutsche Industrie- und Handelskammer (DIHK) meldet: Das System verarbeitet täglich tausende Verifizierungen – komplett ohne Papier.
Der deutsche Erfolg fällt zeitlich mit einer weltweiten Initiative zusammen. Am 23. November bekräftigte die Internationale Handelskammer (ICC) auf dem B20-Gipfel ihre Vision vom papierlosen Handel. Passend dazu wurde vergangenen Donnerstag in München der „Exportpreis Bayern 2025″ verliehen – mit klarer Botschaft: Digitalisierung sichert Deutschlands Exportstärke.
Seit Mitte September steht deutschen Unternehmen das dUZ zur Verfügung – die konsequente Weiterentwicklung des Vorgängersystems „eUZ”. Während das alte Format zwar elektronisch beantragt werden konnte, endete die Reise oft beim Ausdruck für den Postweg. Das dUZ ist anders: vollständig digital von Anfang bis Ende.
Die IHK-Organisation meldet im November: Das System wickelt bereits einen erheblichen Teil der jährlich rund eine Million in Deutschland ausgestellten Ursprungszeugnisse ab. Zwei Vorteile stechen heraus:
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- Volldigitale Übermittlung: Das Zertifikat existiert als fälschungssicheres PDF mit qualifizierter elektronischer Signatur (QES) – versendbar per E-Mail direkt an Kunden und Zollbehörden weltweit.
- Sofortverifizierung: Ein QR-Code plus Prüflink ermöglichen Behörden die Echtheitsprüfung in Sekunden über das ICC-Verifizierungsnetzwerk. Tage des Wartens auf Kuriersendungen? Geschichte.
„Das dUZ verändert alles, was Geschwindigkeit angeht”, betonen Handelsfachleute der IHK Nürnberg und IHK Reutlingen in aktuellen Informationen. „Wir sind von einem Hybrid-Prozess zu einem vollständig papierlosen Workflow übergegangen – unverzichtbar für moderne Lieferketten.”
ICC Genesis: Der globale Rahmen
Die deutsche Initiative fügt sich in eine weltweite Digitalisierungswelle. Am 23. November 2025 nutzte die ICC die Bühne des B20-Gipfels, um für die universelle Akzeptanz digitaler Handelsdokumente zu werben.
Zentral dabei: ICC Genesis, ein digitales Zertifizierungstool, mit dem Exporteure Präferenzursprünge selbst auf Rechnungserklärungen bescheinigen können – validiert durch Kammern. Das System, dessen Verifizierungsprotokolle im November 2025 aktualisiert wurden, arbeitet Hand in Hand mit nationalen Lösungen wie dem dUZ.
„Digitales Vertrauen ist die Währung des modernen Handels”, stellte die ICC in jüngsten Verlautbarungen klar. Durch die Integration von Tools wie Genesis und dUZ ins ICC Verification Network sinkt das Betrugsrisiko, während Bearbeitungszeiten drastisch schrumpfen. Diese globale Interoperabilität ist für deutsche Exporteure entscheidend: Ein digitales Zertifikat bringt nur etwas, wenn die empfangende Zollbehörde es akzeptiert.
Bayerns Hidden Champions zeigen, wie es geht
Welche praktischen Auswirkungen diese Effizienzgewinne haben, zeigte sich vergangene Woche beim Exportpreis Bayern 2025. Am 21. November ehrte Bayerns Wirtschaftsminister Hubert Aiwanger kleine und mittlere Unternehmen (KMU), die trotz bürokratischer Hürden auf internationalen Märkten brillieren.
Unter den Preisträgern:
- Kabeltronik Arthur Volland GmbH (Kategorie Handel): Spezialist für hochwertige Kabel in der Industrieautomation aus Denkendorf.
- Buhmann Systeme GmbH (Kategorie Industrie): Maschinenbauer aus Weiler im Allgäu, bekannt für innovative Verpackungssysteme.
- Brauerei-Gasthof Kundmüller (Kategorie Genussland): Beweis, dass auch traditionelles Handwerk weltweit punkten kann.
„Diese Firmen sind unsere Hidden Champions”, sagte Aiwanger bei der Zeremonie in München. „Sie zeigen: Innovation und Qualität überwinden Hindernisse. Aber es ist unsere Aufgabe, ihnen die Steine aus dem Weg zu räumen.” Die Bemerkungen des Ministers unterstreichen die zentrale Rolle von Bürokratieabbau-Maßnahmen wie dem dUZ für solch agile, exportorientierte Betriebe.
Der Kampf gegen den Papierkrieg geht weiter
Trotz des dUZ-Erfolgs ist der Krieg gegen Verwaltungslasten nicht gewonnen. Am 12. November 2025 legte der Sachverständigenrat zur Begutachtung der gesamtwirtschaftlichen Entwicklung seinen Jahresbericht vor – mit ernüchternden Zahlen zum Geschäftsklima.
Die jährlichen Bürokratiekosten für deutsche Unternehmen beziffern die Wirtschaftsweisen auf rund 65 Milliarden Euro. Zwar brachte das Vierte Bürokratieentlastungsgesetz (BEG IV), das am 1. Januar 2025 in Kraft trat, Erleichterungen – etwa beim Schriftformerfordernis bei Arbeitsverträgen und vereinfachten Buchhaltungsvorschriften. Doch Experten fordern: „Digital-First”-Lösungen wie das dUZ müssen auf alle Verwaltungsbereiche ausgeweitet werden.
„Das dUZ beweist: Sichere digitale Lösungen sind machbar”, kommentierten Branchenanalysten diese Woche den Bericht. „Die Herausforderung besteht nun darin, diesen Erfolg bei Steuerverwaltung, Genehmigungsverfahren und Lieferketten-Reporting zu wiederholen.”
Ausblick: KI als nächster Schritt?
2026 rückt die Integration dieser digitalen Dokumente mit Künstlicher Intelligenz (KI) in den Fokus. Branchenworkshops, die von Industrie- und Handelskammern für Dezember 2025 und Januar 2026 angekündigt wurden, zielen darauf ab, Unternehmen beim KI-Einsatz zur Automatisierung der Erstellung dieser Erklärungen zu unterstützen – nicht nur ihrer Übermittlung.
Vorerst aber steht das digitale Ursprungszeugnis als Leuchtturmprojekt da: ein konkreter Beweis dafür, dass Technologie Bürokratie durchschneiden kann. Deutsche Waren bewegen sich schneller über Grenzen als je zuvor. Wird dieser Standard zum Vorbild für andere Bereiche?
Quellen: IHK Reutlingen/Nürnberg/Köln (dUZ-Updates), ICC (Genesis/B20-Nachrichten), Bayerisches Wirtschaftsministerium (Exportpreis 2025), Sachverständigenrat (Jahresgutachten 2025/26)
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