Digitaler Engel: Europäische Auszeichnung für Senioren-Digitalisierung
25.11.2025 - 19:49:12
Die digitale Teilhabe entwickelt sich zum Grundbedürfnis – doch wie erreicht man jene, die noch nie eine App installiert haben? Während Deutschland mit dem „Digitalen Engel” europäische Anerkennung erntet, zeigen neue Schweizer Daten: Die Kluft innerhalb der Seniorengeneration wächst.
Noch heute Vormittag um 10 Uhr läuft eine Online-Schulung zur Zwei-Faktor-Authentifizierung. Morgen folgt eine Hybrid-Veranstaltung zum Thema Künstliche Intelligenz in Hof. Die Termine verdeutlichen: Nach dem Ende der mobilen Bus-Tour im Oktober läuft die digitale Unterstützung für ältere Menschen in Deutschland auf Hochtouren weiter.
Am 13. November erhielt der „Digitale Engel” den European Digital Skills Award 2025 in der Kategorie „Cybersecurity Skills”. Das vom Bundesfamilienministerium geförderte Projekt überzeugte die europäische Jury mit seinem Ansatz, Senioren den sicheren Umgang mit digitalen Technologien zu vermitteln.
Parallel dazu koordiniert die Initiative Digital-Kompass gezielte Online-Workshops. Nach der heutigen Session zur Smartphone-Authentifizierung folgt am 26. November um 17 Uhr ein Seminar zu sicherem Online-Bezahlen – eine direkte Reaktion auf wachsende Unsicherheiten im E-Commerce-Bereich.
Passend zum Thema sichere Smartphone‑Nutzung: Gerade ältere Android‑Nutzer übersehen oft einfache, aber sehr wirksame Schutzvorkehrungen – von automatischen Systemupdates über kontrollierte App‑Berechtigungen bis zur Zwei‑Faktor‑Authentifizierung. Ein kostenloses Sicherheitspaket erklärt diese fünf wichtigsten Maßnahmen Schritt für Schritt mit klaren Anleitungen und Checklisten, damit Sie WhatsApp, Online‑Banking und mobiles Bezahlen sorgenfrei nutzen können. Ideal für Einsteiger und Senioren, die Betrugsmaschen effektiv vorbeugen möchten. Jetzt kostenloses Android‑Sicherheitspaket herunterladen
Österreich setzt auf lokale Nähe
Ganz anders der Zugang in Österreich: Hier dominieren persönliche Treffen vor Ort. Der OÖ Seniorenbund organisiert Workshops direkt in den Gemeinden. Erst am vergangenen Wochenende schlossen 13 Teilnehmer in Neckenmarkt (Burgenland) eine vierteilige Schulungsreihe zum sicheren Umgang mit Smartphones ab.
Die Workshops sind Teil einer größeren Kampagne zur ID Austria, dem Nachfolger der „Handy-Signatur”. Seit Oktober bieten Seniorenorganisationen gemeinsam mit Bezirksbehörden Registrierungstage an – damit ältere Bürger nicht abgehängt werden, wenn Behördendienste zunehmend digital werden. Die im August 2025 gestartete Digitale Ombudsstelle berät individuell bei technischen Problemen und Sicherheitsfragen.
Schweizer Studie: Neun von zehn Senioren online
Erstmals informieren sich mehr Schweizer Senioren über digitale Geräte im Internet selbst als über das Fernsehen. Das zeigt die neue Studie „Digitale Senioren 2025″ von Pro Senectute. Neun von zehn Personen über 65 Jahre nutzen inzwischen das Internet – ein deutlicher Fortschritt.
Doch die Zahlen offenbaren auch einen „digitalen Split”: Bei den 75- bis 79-Jährigen bricht die tägliche Internetnutzung massiv ein. Nur eine Minderheit dieser Altersgruppe greift regelmäßig zu digitalen Werkzeugen.
Digitale Cafés als niedrigschwellige Anlaufstellen
Pro Senectute reagiert mit dem Ausbau seiner „Digital Cafés”. Allein in der Region Basel gibt es sieben Standorte – darunter Basel, Arlesheim und Riehen. Dort erhalten Senioren kostenlos und ohne Anmeldung Hilfe beim Installieren von Apps, beim Lesen digitaler Karten oder beim Verständnis von Chat-Konventionen.
Betrüger nutzen technische Unsicherheit aus
Wie dringend diese Bildungsangebote sind, zeigt eine aktuelle Betrugsmasche. Die bayerische Polizei warnte Mitte November vor einer neuen Welle sogenannter „Schockanrufe” in den Regionen Buchloe und Waal. Betrüger gaben sich als Familienmitglieder aus, behaupteten, einen schweren Verkehrsunfall verursacht zu haben, und forderten sofortige Kautionszahlungen.
In den gemeldeten Fällen erkannten die angerufenen Senioren den Betrug glücklicherweise rechtzeitig und beendeten die Gespräche. Polizeibehörden im gesamten DACH-Raum betonen: Echte Behörden verlangen niemals telefonisch Bargeldkautionen.
Die für diese Woche angesetzten Schulungen von „Digitalem Engel” und Digital-Kompass werden spezielle Module zur Erkennung solcher Telefonbetrugsmaschen enthalten.
Ausblick: Die „Offliner” erreichen
Für Dezember sind weitere Online-Sessions angekündigt: Am 5. Dezember zum Thema „Sicheres Bezahlen mit dem Smartphone”, am 16. Dezember zur elektronischen Patientenakte (ePA).
Die Kombination aus europäischer Anerkennung und Basis-Workshops zeigt: Die Infrastruktur für digitale Seniorenbildung steht. Die große Herausforderung für 2026 bleibt jedoch jene Gruppe, die die Schweizer Studie als „Offliner” identifiziert – Menschen, die ihren ersten digitalen Schritt noch vor sich haben. Wie erreicht man jene, die bislang keinen Zugang gefunden haben?
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