Digitale Zwillinge: Städte laden Bürger zur virtuellen Zukunftsgestaltung ein
28.12.2025 - 17:55:12Metropolen wie Hanoi, Shenzhen und Prag setzen digitale Zwillinge und virtuelle Modelle ein, um Stadtplanung und Kulturerbe interaktiv und demokratisch erlebbar zu machen.
Hanoi, Shenzhen und Prag setzen neue Maßstäbe, indem sie historisches Erbe und Stadtplanung mit 3D-Technologien und KI erlebbar machen. Der Trend zeigt: Digitale Dienste werden interaktiv und demokratisch.
An diesem Wochenende demonstrieren Metropolen in Asien und Europa, wie die digitale Transformation den öffentlichen Raum neu definiert. Statt trockener Verwaltungsportale setzen sie auf immersive Erlebnisse, die Bürgern eine aktive Rolle in der Stadtentwicklung geben. Von virtuellen Zukunftsmodellen bis zur digitalen Demontage historischer Uhrwerke – die Technologie dient der Partizipation und dem Erhalt.
Hanoi: „Radiant“-Ausstellung macht Stadtplanung zum Spiel
Die vietnamesische Hauptstadt hat mit „Radiant Hanoi – Light and Heritage“ eine wegweisende digitale Ausstellung eröffnet. Im Mittelpunkt steht nicht nur die Feier der tausendjährigen Geschichte, sondern ein direkter Draht in die Zukunft. In einer „Hanoi 2050“ genannten Zone können Besucher an interaktiven Wänden selbst Hand anlegen: Sie entwerfen grüne Flächen und neue Infrastruktur in einer virtuellen Umgebung.
Künstliche Intelligenz verändert, wie Städte geplant und Modelle betrieben werden – doch gleichzeitig bringen neue EU-Regeln erhebliche Pflichten mit sich. Wer Metaverse-Projekte, 3D‑Modelle oder „Citizen Digital Twins“ entwickelt oder einsetzt, sollte die Anforderungen der KI-Verordnung kennen: Kennzeichnung, Risikobewertung und Dokumentation sind nun Pflicht. Der kostenlose Umsetzungsleitfaden erklärt kompakt, welche Schritte Städte, Planungsbüros und öffentliche Dienstleister jetzt tun müssen. KI-Umsetzungsleitfaden kostenlos herunterladen
„Das Ziel ist, Erbe und Planung durch multisensorische Erfahrungen zugänglich zu machen“, so ein Projektbeteiligter. Mit 3D-Mapping, Bewegungssensoren und VR-Brillen wird aus einem statischen Masterplan ein „lebendiges Erbe“. Die Stadtverwaltung nutzt die spielerischen Elemente, um die oft zähe öffentliche Beteiligung zu beschleunigen und intuitiver zu gestalten.
Shenzhen: Architekten planen im KI-gestützten Metaverse
Parallel in China zeigt das Architekturbüro Zaha Hadid Architects (ZHA), wie der Entwurfsprozess selbst revolutioniert wird. In der Ausstellung „Architecture of Possibility“ demonstrieren sie, wie Künstliche Intelligenz (KI) und Metaverse-Umgebungen genutzt werden, um Gebäude und Stadtteile in Echtzeit zu konfigurieren.
Architekten, Auftraggeber und die Öffentlichkeit können so Projekte gemeinsam in virtuellen „Cyberspaces“ erleben und anpassen, bevor der erste Bagger anrückt. Besonders im rapid wachsenden Greater Bay Area wird dieser Ansatz immer wichtiger. Komplexe geometrische oder verkehrstechnische Modelle werden durchschaubar – auch für Laien. Die Technologie demokratisiert die Stadtplanung, macht sie visuell begreifbar.
Prag: 3D-Modell öffnet mittelalterliches Uhrwerk für die Welt
Während andere in die Zukunft blicken, nutzt Prag die Digitalisierung, um sein historisches Herz zu bewahren und global zugänglich zu machen. Die Stadt hat eine detaillierte 3D-Rekonstruktion der Altstädter Astronomischen Uhr veröffentlicht. Das digitale Modell erlaubt es, das Innenleben des ältesten funktionierenden astronomischen Uhrwerks der Welt virtuell zu erkunden – vor Ort per Tablet oder von zu Hause aus im Browser.
Für Denkmalpfleger ist das mehr als eine Spielerei: Es ist ein „Digitaler Zwilling“ für die Überwachung und Wartung sensibler Kulturgüter. Räumliche Daten werden so für die Ewigkeit gesichert, unabhängig von physischem Verfall. Für Touristen entsteht ein völlig neuer, vertiefter Zugang zum Weltkulturerbe.
Markttrend: Vom grünen Bauen zur datengesteuerten Smart City
Die Projekte sind Teil eines größeren Umbruchs, den Marktanalysten zum Jahresende 2025 konstatieren. Der Fokus verschiebt sich vom nachhaltigen Einzelgebäude hin zur datengetriebenen Gesamtsteuerung der Stadt. Ägyptens nationale Strategie für urbane Entwicklung, die im vierten Quartal 2025 startete, trennt bewusst zwischen „grüner Architektur“ und integrierten Smart-City-Strategien.
Laut Berichten von Fortune Business Insights wächst der Markt für digitale Stadtzwillinge robust. Treiber sind die Integration von IoT-Sensoren und KI, die Echtzeit-Simulationen von Verkehr, Energieverbrauch und Umweltbelastung ermöglichen. Die effiziente Digitalisierung bestehender Städte steht dabei aktuell höher im Kurs als der Bau neuer Öko-Städte auf der grünen Wiese.
Ausblick: Bürger-Digital-Twins erobern den öffentlichen Raum
Das gleichzeitige Auftauchen dieser öffentlichen Plattformen in drei Kontinenten markiert einen Trend: 2026 wird zum Jahr des „Citizen Digital Twin“. Die Technologie verlässt die Serverräume der Ingenieure und wird im wahrsten Sinne des Wortes begreifbar.
Die Herausforderung bleibt, die hochauflösenden visuellen Modelle mit präzisen Echtzeitdaten zu füttern. Nur so bleibt der virtuelle Rundgang auch eine verlässliche Grundlage für reale Entscheidungen. Doch der Weg ist vorgezeichnet: Die Bürgerbeteiligung der Zukunft findet nicht im Rathaus, sondern in der virtuellen Realität statt.
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