Digitale Grundlagen schlagen KI-Expertise
11.09.2025 - 12:16:02Trotz KI-Hype fehlen 44% der EU-Bürger digitale Basiskenntnisse. Unternehmen suchen dringend IT-Grundwissen, während nur 2-3% der Jobs KI-Kenntnisse fordern.
Während sich die Arbeitswelt rasant digitalisiert, zeigt sich eine überraschende Wahrheit: Nicht KI-Fachwissen, sondern solide Computerkenntnisse sind der Schlüssel zum beruflichen Erfolg. Eine aktuelle Studie offenbart eine klaffende Lücke zwischen dem KI-Hype und den tatsächlichen Anforderungen der Unternehmen.
Die Zahlen sprechen eine deutliche Sprache: Laut dem September-Report von Indeed’s Hiring Lab verlangen fast 20 Prozent aller Stellenausschreibungen grundlegende Computerkenntnisse – aber nur zwei bis drei Prozent setzen KI-Wissen voraus. „Es gibt einen dringenderen Bedarf, digitale Grundfertigkeiten zu schließen und allen die volle Teilnahme am digitalen Arbeitsplatz zu ermöglichen“, so die Forscher.
Diese Erkenntnis trifft zeitgleich mit dem UNESCO-Weltalphabetisierungstag zusammen, dessen Motto 2025 lautet: „Alphabetisierung im digitalen Zeitalter fördern“. Experten argumentieren: Lesen und Schreiben reicht heute nicht mehr – digitale Umgebungen sicher zu navigieren ist zur Grundkompetenz geworden.
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Europa kämpft gegen den Digital-Graben
Die Herausforderung ist gewaltig: 44 Prozent aller EU-Bürger fehlen laut Eurostat grundlegende Digitalkompetenzen. Bis 2030 sollen 80 Prozent der Erwachsenen diese Fähigkeiten beherrschen – ein ambitioniertes Ziel angesichts der aktuellen Lage.
Auch Großbritannien zeigt alarmierende Daten: 18 Prozent der Erwachsenen, rund 7,5 Millionen Menschen, mangelt es an essentiellen digitalen Fertigkeiten für den Arbeitsplatz.
Für Unternehmen wird das zum konkreten Problem. Eine aktuelle Talent-Shortage-Studie identifizierte IT- und Datenkenntnisse bereits zum fünften Mal in Folge als schwierigste zu findende Qualifikationen. Das Paradox: Während 51 Prozent der IT-Firmen im ersten Quartal 2025 einstellen wollten, kämpften 75 Prozent derselben Unternehmen darum, qualifizierte Kandidaten zu finden.
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KI-Boom trifft auf Grundlagen-Hunger
Courseras Global Skills Report 2025 dokumentiert einen 195-prozentigen Anstieg bei Einschreibungen in KI-Kurse weltweit. Allein in Indien meldeten sich 2025 über 2,6 Millionen Nutzer für Generative-AI-Kurse an.
Doch ein genauerer Blick zeigt: Viele Lernende beginnen mit Grundlagen-Kursen, die KI-Basics vermitteln. Sie wollen erst das Fundament legen, bevor sie in die Tiefe gehen. „Allgemeine KI-Kenntnisse werden in allen Rollen unverzichtbar“, erklärt Isabelle Hertanto von der Info-Tech Research Group.
Bildungseinrichtungen reagieren bereits: KI-gestützte Lernplattformen schaffen personalisierte Lehrerfahrungen, während sie gleichzeitig grundlegende und fortgeschrittene Digitalkompetenzen vermitteln. Die UNESCO betont: Digitale Alphabetisierung bildet die Basis für „sicheren und kritischen Umgang mit digitalen Texten und Werkzeugen“.
Regierungen und Konzerne investieren massiv
Die Politik handelt: In den USA soll der „Digital Skills for Today’s Workforce Act“ Bundeszuschüsse für digitale Bildungsprogramme schaffen. Asiatische Länder wie die Philippinen und Singapur implementieren nationale Programme für Regierungsmitarbeiter und Bürger.
Die Wirtschaft zieht mit: 85 Prozent der Arbeitgeber wollen in Weiterbildung investieren, 70 Prozent planen Einstellungen für neue Qualifikationen. Eine weitere Studie prognostiziert: Bis 2027 benötigen 60 Prozent aller Arbeitnehmer zusätzliche Schulungen, um gegen KI und Automatisierung bestehen zu können.
Fundament vor Fortschritt
Der KI-Hype überschattet eine grundlegendere Realität: Ohne solide Digitalkompetenzen können Beschäftigte weder effektiv arbeiten noch KI-Tools sinnvoll einsetzen. Es entsteht ein zweistufiges Problem – mangelnde Grundlagen verhindern den Sprung zu komplexeren Aufgaben.
Die Parallele zu den Internet-Anfängen liegt auf der Hand: Auch damals wich der anfängliche E-Commerce-Hype schnell der praktischen Notwendigkeit flächendeckender Internetkenntnisse. Heute wiederholt sich das Muster – KIs transformatives Potenzial braucht digital versierte Nutzer.
Bis 2030 entstehen global Millionen neue Jobs mit digitalen Anforderungen. Die Botschaft von Branchenführern und Pädagogen ist eindeutig: Im KI-Zeitalter führt nur der Weg über die Basics zu einer digital selbstbewussten und zukunftsfähigen Belegschaft.