Digitale, Ermüdung

Digitale Ermüdung: Generation Z am Limit

27.11.2025 - 16:39:12

49 Prozent der jungen Menschen leiden unter chronischem Stress. Zwei heute veröffentlichte Studien zeigen: Die digitale Dauerbeschallung fordert ihren Tribut – von trockenen Augen bis zum mentalen Kollaps.

Es ist ein Paradox unserer Zeit. Wir sind vernetzter denn je, KI-Assistenten sollen uns entlasten, und doch erreicht unsere Konzentrationsfähigkeit einen historischen Tiefpunkt. Die am heutigen Donnerstag präsentierten Daten zeichnen ein alarmierendes Bild: Digitale Ermüdung ist keine Marketing-Phrase mehr, sondern eine messbare Gesundheitskrise.

Die Trendstudie “Jugend in Deutschland 2025” von Jugendforscher Simon Schnetzer liefert heute die wohl besorgniserregendsten Erkenntnisse. 49 Prozent der jungen Menschen geben Stress als Hauptbelastung an, 34 Prozent leiden unter akuter Erschöpfung.

“Wir sehen eine Generation, deren kognitive Filter überlastet sind”, warnt Schnetzer. Der digitale Dauerstress und ständige Erreichbarkeit treiben diese Entwicklung. Entgegen aller Hoffnungen hat die Integration von KI-Tools nicht zur Entlastung geführt – im Gegenteil: Die Taktung der Informationsverarbeitung hat sich erhöht.

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Das ständige App-Switching verhindert den Eintritt in den Deep Work-Modus. Jenen Zustand tiefer Konzentration, der für komplexe Problemlösungen essenziell ist, erreichen immer weniger Menschen.

Wenn die Augen streiken

Parallel veröffentlicht der österreichische Dienstleister Opticon heute beunruhigende Zahlen zur physischen Komponente: 61,4 Prozent der Europäer leiden unter dem Computer Vision Syndrome – digitalem Sehstress.

“Das digitale Augenstress-Syndrom ist ein unterschätztes Massenphänomen”, erklärt Augenoptikermeister Jürgen Weinzinger. Die Symptome reichen von brennenden Augen über verschwommenes Sehen bis zu chronischen Kopfschmerzen.

Brisant ist der neurobiologische Zusammenhang: Das Blaulicht digitaler Screens hemmt die Melatonin-Ausschüttung. Überanstrengte Augen signalisieren dem Gehirn Stress, was die kognitive Ermüdung beschleunigt. Ein Großteil der wahrgenommenen Konzentrationsschwäche ist tatsächlich auf visuelle Überreizung zurückzuführen.

Von Tool Fatigue zu Digital Flexitox

Das Phänomen der Digital Tool Fatigue hat sich 2025 verschärft. Arbeitnehmer verlieren wöchentlich Stunden durch das Wechseln zwischen verschiedenen Plattformen. Jeder Switch setzt die Konzentration auf Null.

Doch die heutigen Studien weisen auch Auswege. Der Trend geht weg vom radikalen Digital Detox hin zum Digital Flexitox – einem flexiblen, aber hochbewussten Medienumgang.

Kernstrategien zur Stärkung der Konzentration:

  • Visuelle Entlastung: Bildschirmbrillen und die 20-20-20-Regel (alle 20 Minuten für 20 Sekunden auf ein Objekt in 6 Meter Entfernung schauen) werden zur medizinischen Notwendigkeit
  • Monotasking statt Multitasking: Unternehmen verankern “Fokus-Zeiten” ohne Meetings und stumme Chat-Programme
  • Kognitive Hygiene: Wer in der Pause aufs Smartphone schaut, erholt sein Gehirn nicht – er füttert es mit neuen Reizen

Ein kultureller Wendepunkt?

Die Veröffentlichungen markieren möglicherweise einen Wendepunkt. Während früher die bloße Verfügbarkeit von Home-Office-Technologie im Fokus stand, rückt nun die Qualität der Interaktion in den Mittelpunkt.

Wirtschaftlich ist digitale Ermüdung ein Milliarden-Grab. Unkonzentrierte Mitarbeiter machen mehr Fehler, sind weniger kreativ und fallen häufiger durch Burnout aus. Dass Augenoptik-Verbände und Jugendforscher fast zeitgleich Alarm schlagen, zeigt: Das Problem ist systemisch.

Der Vergleich zu früheren Jahren ernüchtert. Während 2023/2024 die Hoffnung bestand, KI würde uns Zeit schenken, zeigt die Realität Ende 2025: Viele füllen die gewonnene Zeit mit noch mehr digitalem Konsum.

Die Ära der Neuro-Ergonomie

Experten prognostizieren für 2026 den Aufstieg der Neuro-Ergonomie. Software und Hardware müssen sich daran messen lassen, wie sehr sie das Gehirn schonen. Eine Welle von “Calm Tech”-Produkten dürfte folgen – Technologien, die im Hintergrund bleiben statt ständig um Aufmerksamkeit zu buhlen.

Der Druck auf Arbeitgeber steigt, das Recht auf Nichterreichbarkeit nicht nur auf dem Papier zu gewähren, sondern kulturell durchzusetzen. Die heutigen Daten sind ein klares Warnsignal: Ohne aktives Training unserer Konzentrationsfähigkeit und Schutz unserer visuellen Wahrnehmung droht digitale Ermüdung zur chronischen Zivilisationskrankheit zu werden.

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