Diginautis, NRW

Diginautis: NRW startet Digital-Prävention für Grundschüler

26.12.2025 - 18:54:12

Nordrhein-Westfalen führt ab 2026 flächendeckend ein Präventionsprogramm ein, um Grundschüler frühzeitig für einen gesunden Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren.

Nordrhein-Westfalens Grundschüler sollen ab Januar 2026 zu „Diginauten“ werden. Das Land rollt ein neues Programm zur digitalen Sicherheit und Medienkompetenz flächendeckend aus – als Antwort auf exzessive Bildschirmzeiten und Online-Risiken.

Prävention vor dem Schulwechsel

Kinder konsumieren digitale Medien immer früher. Die Landesregierung will gegensteuern, bevor der Wechsel auf die weiterführende Schule ansteht. „Eine frühe Förderung der Medienkompetenz ist bereits in der Grundschule eine wichtige Aufgabe“, betonte Schulministerin Dorothee Feller (CDU) bei der Vorstellung von „Diginautis“ Mitte Dezember. Das Programm der Suchthilfe Aachen setzt auf Verhaltensprävention statt auf technische IT-Kurse.

Fünf Unterrichtseinheiten à 90 Minuten laden Acht- bis Zehnjährige ein, einen fiktiven „Digiversum“ zu erkunden. Sie lernen Vor- und Nachteile digitaler Medien kennen, erkennen Emotionen bei Online-Interaktionen und üben den Umgang mit Gruppendruck in Chats. „Wir wollen Kinder befähigen, Medien bewusst und gesund zu konsumieren“, erklärt Yvonne Michel von der Suchthilfe Aachen.

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Materialien aus den Medienzentren

Ab Anfang 2026 stellen die Kommunalen Medienzentren in NRW spezielle Material-Trolleys bereit. Schulen müssen nichts kaufen, sondern können die vollständigen Lehr-Einheiten ausleihen. Der Ansatz ist nicht verbotsorientiert. Statt nur auf Bildschirmzeiten zu schauen, stärkt „Diginautis“ die Selbstregulierung der Kinder und hilft bei der Suche nach einer „digitalen Balance“.

Lehrkräfte und Schulsozialarbeiter erhalten praktische Unterstützung für die Umsetzung. Das Programm ergänzt bestehende Initiativen wie die „Medienscouts“, die kürzlich auch auf Grundschulen ausgeweitet wurden. Während die Scouts auf Peer-to-Peer-Beratung setzen, bietet „Diginautis“ einen strukturierten, pädagogisch geleiteten Lehrplan.

Rückenwind durch DigitalPakt 2.0

Der Start des Programms fällt mit einer bundesweiten Einigung zusammen. Die Kultusministerkonferenz (KMK) und die Bundesregierung verständigten sich am 18. Dezember auf den DigitalPakt 2.0. Von 2026 bis 2030 fließen bundesweit 2,5 Milliarden Euro, die von den Ländern kofinanziert werden. Für NRW bedeutet das über eine Milliarde Euro in den nächsten fünf Jahren.

Ministerin Feller sieht darin eine „verlässliche Basis“ für die digitale Schulentwicklung. „Digitale Bildung ist eine Daueraufgabe, gerade auch mit Blick auf neue technologische Entwicklungen wie Künstliche Intelligenz“, so Feller. Das Land betont jedoch, dass digitale Kompetenz Hand in Hand mit Grundfertigkeiten gehen muss. Parallel zur Digitaloffensive bleibt die Stärkung von Deutsch und Mathematik zentral.

Spielerischer Zugang zur digitalen Welt

Erste Pilotphasen zeigen: Der spielerische „Digiversum“-Ansatz kommt bei Schülern gut an. Mit den verteilungsbereiten Medienzentren soll jede Grundschule in NRW die Chance erhalten, die Lektionen im kommenden Schuljahr in den Unterricht zu integrieren. Eltern und Pädagogen finden weitere Informationen im Bildungsportal NRW. Die Reise der „Diginauten“ durch die Komplexität des Digitalzeitalters kann beginnen.

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