Ergebnisse, Produktion/Absatz

Die RTL Group LU0061462528 will nach einem herausfordernden Jahr mehr operativen Gewinn einfahren.

20.03.2025 - 11:56:39

RTL Group will operativ mehr verdienen - Aktie stark unter Druck

Bei leicht anziehendem Erlös soll 2025 das bereinigte operative Ergebnis (Ebita) deutlich besser ausfallen. Im vergangenen Jahr entwickelte sich dagegen die Inhalte-Produktion Fremantle 2024 weiter schwach und die Fernseh-Werbeerlöse sanken im wichtigen vierten Quartal. Konzernchef Thomas Rabe bezeichnete die letzten drei Monate des Jahres in einer Telefonkonferenz am Donnerstag als "enttäuschend". An der Börse ging es für die RTL-Aktie bergab.

Im Handel am Vormittag rutschten die Papiere um bis zu elf Prozent ab, zuletzt standen sie gegen Mittag mit 7,4 Prozent im Minus. Vorausgegangen war dem allerdings eine Kurs-Rally um fast die Hälfte seit Dezember vergangenen Jahres, weswegen nun auch Gewinnmitnahmen plausibel sein könnten. Analystin Annick Maas von Bernstein Research attestierte dem Unternehmen in einer ersten Reaktion ermutigende Umsätze im Streaming-Geschäft. Dem stehe allerdings die schwache Fremantle-Entwicklung gegenüber, hier stehe der Markt nach wie vor unter Druck.

Wie der zu Bertelsmann zählende TV-Konzern in Luxemburg weiter mitteilte, soll der operative Gewinn dank sinkender Anlaufverluste bei den Streaming-Diensten im laufenden Jahr wieder zulegen. Das um Sondereffekte bereinigte Ergebnis vor Zinsen, Steuern und immateriellen Abschreibungen soll auf rund 780 Millionen Euro steigen. Das wäre dann eine Rückkehr auf das Niveau von 2023 und mehr, als Analysten im Durchschnitt erwartet haben. Die Marke von einer Milliarde Euro operativem Gewinn sieht Rabe in zwei bis drei Jahren greifbar.

Der Umsatz soll 2025 unterdessen leicht auf rund 6,45 Milliarden Euro zulegen. Voraussetzung hierfür seien aber mindestens stabil bleibende TV-Werbeerlöse, hieß es. In den ersten zwei Monaten des laufenden Jahres sei eine Erholung bislang ausgeblieben, sagte Rabe in der Telefonkonferenz. Etwas Besserung sieht er seit März - der Manager hofft, dass zudem das angekündigte Finanzpaket der Bundesregierung auch den Werbemarkt positiv stimulieren wird.

2024 hatten knappe Werbebudgets und fehlende Umsätze aus der Produktion mit Inhalten noch die Stimmung gedrückt - das ließ den Konzernerlös bei rund 6,25 Milliarden Euro verharren. Vor allem im Schlussquartal, in dem Werbetreibende mit Blick auf Weihnachten und den Black Friday verstärkt Werbung buchen, fehlten die TV-Werbeerlöse.

Fremantle haderte dagegen mit nachgelagerten Effekten aus den US-Streiks und Budgetkürzungen bei Streaming-Diensten und werbefinanzierten Sendern - organisch ging es um acht Prozent bergab, teilweise wurde der fehlende Umsatz durch die Akquisition der Asacha Media Group ausgeglichen. Auch künftig könnte das Segment durch Zukäufe von kleineren und mittleren Unternehmen gestärkt werden, sagte Rabe weiter.

Das bereinigte operative Ergebnis des Konzerns fiel dagegen im vergangenen Jahr wegen geringerer Ergebnisse der französischen M6 Group von 782 Millionen Euro auf nun 721 Millionen Euro. Bei Umsatz und Ergebnis bewegte sich RTL im Rahmen der zuletzt gesenkten Jahresziele. Der Nettogewinn aus fortgeführten Geschäftsbereichen rutschte von 483 Millionen Euro auf nun 428 Millionen Euro.

Konzernchef Rabe hält unterdessen an den Zielen für das Streaming-Geschäft bis 2026 fest: "Unser Streaming-Geschäft wächst weiterhin dynamisch, wir haben die Anlaufverluste 2024 spürbar reduziert, und wir sind auf Kurs, bis 2026 profitabel zu werden." Im kommenden Jahr sollen demnach rund neun Millionen Menschen für die Streaming-Dienste wie RTL+ und M6+ bezahlen und etwa 750 Millionen Euro an Umsatz reinspülen. Stand Ende 2024 zählte der Konzern bei RTL+ und M6+ fast 6,8 Millionen zahlende Abonnenten.

Anders sieht es bei der Prognose für Fremantle aus: Die Umsatzmarke von drei Milliarden Euro soll nun mittelfristig erreicht werden - bislang war die Rede von 2026. Ihren Aktionären will die RTL Group für das vergangene Jahr je Aktie eine geringere Dividende von 2,50 Euro zahlen - im Jahr zuvor waren es noch 2,75 Euro.

@ dpa.de

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