Ergebnisse, Produktion/Absatz

Die Nachfrageschwäche aus dem Vorjahr und der anhaltende Trend zu günstigeren Gabelstaplern haben Kion DE000KGX8881 im ersten Quartal weniger stark belastet als befürchtet.

30.04.2025 - 11:17:07

Kion schneidet besser ab als befürchtet - Prognose bestätigt

Gleichzeitig zog der Auftragseingang zum Jahresstart an. Das Management geht auch deshalb davon aus, seine Jahresziele zu erreichen, sofern sich das gesamtwirtschaftliche Umfeld nicht weiter eintrübt. Die im MDax DE0008467416 notierte Aktie legte zu.

Sie notierte zeitweise 3,5 Prozent höher und damit auf dem höchsten Niveau seit fast einem Monat. Zuletzt waren es noch rund 1,5 Prozent Plus. Seit Jahresbeginn hat sich die Aktie um über 15 Prozent verteuert, wobei es bis Mitte März gut lief, bevor dann im Zuge der US-Zolldebatte eine Schwächephase eintrat, aus dessen Tief sich der Kurs momentan versucht wieder herauszuarbeiten.

Der eskalierende internationale Handelskonflikt habe potenzielle negative Auswirkungen auf die Märkte und die Wertschöpfungskette von Kion, teilte der Lagerlogistik-Spezialist am Mittwoch in Frankfurt mit. Chef Rob Smith sieht den Konzern aber gut aufgestellt für sich verändernde geopolitische Szenarien: "Wir haben unsere Hausaufgaben gemacht", sagte er laut Mitteilung. Die Kapazitäten in den Regionen Nordamerika, sowie Asien-Pazifik seien ausgebaut worden.

In den ersten drei Monaten des Jahres stieg der Auftragseingang im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 11 Prozent auf 2,7 Milliarden Euro. Zugleich sank der Umsatz leicht auf rund 2,8 Milliarden Euro. Davon blieben als bereinigter Gewinn vor Zinsen und Steuern (Ebit) knapp 196 Millionen Euro und damit fast 14 Prozent weniger als ein Jahr zuvor. Die Ergebnisse lagen dabei etwas über den durchschnittlichen Schätzungen von Analysten.

Unter dem Strich schrieb Kion wie erwartet fast 47 Millionen Euro Verlust. Hier schlugen sich die einmaligen Aufwendungen für das im Februar eingeläutete Sparprogramm nieder. Mit über 190 Millionen Euro verbuchte Kion im ersten Quartal bereits den Großteil des Aufwendungsbergs, der sich dieses Jahr auf 240 bis 260 Millionen Euro belaufen soll. Ab 2026 sollen die Maßnahmen dann jährlich zwischen 140 und 160 Millionen Euro sparen. Die bereits angefallenen Kosten belasteten im ersten Quartal auch den freien Barmittelzufluss, der sich auf knapp 30 Millionen Euro mehr als halbierte.

Analyst Lucas Ferhani vom Investmenthaus Jefferies sprach von starken Ergebnisse, wobei beide Geschäftsfelder von Kion die Erwartungen übertroffen hätten. Insbesondere der Ergebnisrückgang im Stapler-Geschäft sei weniger heftig ausgefallen, als befürchtet.

In seinem angestammten Geschäft mit Staplern und Lagertechnik belastet Kion seit geraumer Zeit, dass die Kunden vermehrt Maschinen und Geräten aus dem günstigeren Einstiegssegment nachfragen - was zudem der Konkurrenz aus China zugutekommt. Der Wettbewerb habe 2024 zu Preisreduzierungen geführt, teilte Kion mit. Laut Bernstein-Analyst Philippe Lorrain ist es das erste Mal, dass die Frankfurter die Preissenkungen selbst erwähnen.

Derweil kommt das Geschäft mit Automationstechnik und -software nach einigen problembehafteten Jahren langsam aus der Krise. Die Profitabilität verbesserte sich auch im ersten Quartal und soll das auch weiterhin tun, etwa durch das Abwickeln unprofitabler Altprojekte.

Kion bietet in dem Geschäftsbereich beispielsweise Sortiersysteme und solche zum Bestücken von Paletten an. Abgesehen von internen Problemen seitens Kion, hatten sich Kunden in den vergangenen Jahren zurückgehalten, nicht zuletzt wegen der höheren Zinsen, die Anschaffungen auf Pump verteuern.

@ dpa.de