Die fortgesetzten politischen Kapriolen der US-Regierung haben am Dienstag nach Ostern auch die europäischen Börsen gebremst.
22.04.2025 - 09:33:09Frankfurt Eröffnung/Trump poltert gegen Fed-Chef: Dax gibt nach
Eine verbale Attacke des US-Präsidenten Donald Trump auf Notenbankchef Jerome Powell hatte am Ostermontag für große Kursverluste an den New Yorker Börsen gesorgt.
In den ersten Handelsminuten gab der Dax DE0008469008 um 0,4 Prozent auf 21.116 Punkte nach. Zuletzt hatte sich der Leitindex von einem Tief bei rund 18.500 Zählern deutlich erholt und einen Teil des von Trumps Strafzöllen ausgelösten Einbruchs wettgemacht.
Trump forderte von der Fed abermals eine Zinssenkung und bezeichnete Fed-Chef Powell als "Mr. Zu Spät" sowie einen "großen Loser", weil dieser die Zinsen wegen Inflationsrisiken vorerst nicht senken will. Ökonomen kritisieren Trumps Wirtschaftsansichten gleichwohl vielfach.
Trumps Attacke gegen Powell habe an den Finanzmärkten Sorgen über die Unabhängigkeit der US-Notenbank und eine Politisierung der Geldpolitik ausgelöst, schrieben die Experten der Landesbank Helaba. Anleger mieden nun erneut Risiken und verkauften US-Aktien und den US-Dollar. Der fiel zum Euro auf den niedrigsten Stand seit Ende 2021.
Der MDax DE0008467416 der mittelgroßen Unternehmen sank am Dienstag um 0,2 Prozent auf 27.109 Zähler. Der Eurozonen-Leitindex EuroStoxx 50 EU0009658145 verlor 0,6 Prozent.
Größter Kursverlierer im Dax waren Siemens Energy DE000ENER6Y0 mit einem Abschlag von 3,4 Prozent. Hier strichen Anleger Gewinne ein, nachdem die Papiere des Elektronikkonzerns am Donnerstag vor Ostern auf ein Rekordhoch gestiegen waren.
In den Fokus am hiesigen Aktienmarkt rückt derweil die Saison der Quartalsbilanzen. Nach Börsenschluss in den USA werden die Resultate des Dax-Schwergewichts SAP DE0007164600 erwartet. Anleger gingen auch hier kein Risiko mehr ein, die Papiere verloren 3,2 Prozent. Der SAP-Kurs hat seit dem Rekordhoch im Februar fast ein Viertel eingebüßt.