Produktion/Absatz, Wettbewerb

Die EU wird keine vorläufigen Zusatzzölle auf chinesische E-Autos erheben.

20.08.2024 - 12:48:57

EU kassiert vorerst keine Zusatzzölle auf Chinas E-Autos

Eigentlich war vorgesehen, dass in bestimmten Fällen rückwirkend hohe Ausgleichszölle von bis zu 37,6 Prozent gezahlt werden sollten, weil E-Autos aus China nach EU-Angaben von wettbewerbsverzerrenden Subventionen profitieren und der EU-Industrie deswegen ein Schaden droht. Der EU-Kommission zufolge sind chinesische Elektroautos normalerweise rund 20 Prozent günstiger als in der Union hergestellte Modelle. Wie die Kommission nun mitteilte, würden aber die rechtlichen Voraussetzungen für eine rückwirkende Erhebung von Zöllen nicht erfüllt.

Höchstsatz von 36,6 Prozent Zusatzzoll

Zudem teilte die Behörde mit, dass die Zollsätze leicht angepasst wurden. Sie wurden in den meisten Fällen etwas abgesenkt. Konkret sollte für den Hersteller BYD CNE100000296 etwa ein vorläufiger Strafzoll von 17,4 Prozent, für Geely KYG3777B1032 19,9 Prozent und für SAIC CNE000000TY6 37,6 Prozent gelten. Diese Sätze wurden nun auf 17,0 Prozent, 19,3 Prozent und 36,3 Prozent abgesenkt. Tesla US88160R1014 bekommt demnach einen individuellen Zollsatz von neun Prozent. Firmen, die mit der EU zusammenarbeiten, werden mit 21,3 Prozent (ursprünglich 20,8) belastet, für unkooperative Unternehmen wird der Höchstsatz von 36,3 Prozent fällig.

Geely produziert unter anderem die elektrischen Smart-Modelle #1 und #3 sowie den Volvo EX30. SAIC baut den in Deutschland populären MG4, der in den Zulassungsstatistiken aus Flensburg im Mai unter den E-Autos knapp hinter dem VW DE0007664039 ID.3 auf dem zweiten Platz landete.

Endgültige Entscheidung noch offen

Die Entscheidung, ob tatsächlich irgendwann Strafzölle gezahlt werden müssen, soll bis Ende Oktober bekanntgegeben werden. Die Kommission muss diese Entscheidung aber unter den 27 EU-Staaten abstimmen lassen. Wenn sich eine Mehrheit dagegen ausspricht, kann sie die Ausgleichszölle nicht einführen. Es wird auch darauf gehofft, dass mit Peking noch eine diplomatische Lösung gefunden wird.

Autohersteller aber auch andere betroffene Parteien haben nun die Möglichkeit, Anhörungen bei der Kommission zu beantragen und innerhalb von zehn Tagen Stellungnahmen abzugeben. Die Kommission guckt sich diese an und legt dann den Mitgliedstaaten ihren Vorschlag für eine endgültige Entscheidung vor.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Whatsapp droht in Russland das Aus - Meta-Konzern im Visier neuer Gesetze In Russland droht dem Messengerdienst Whatsapp aus dem Meta-Konzern US30303M1027 womöglich das Aus. (Politik, 18.07.2025 - 16:55) weiterlesen...

EU-Kommission gibt Orientierung für neue KI-Regeln ab August Wenige Wochen vor dem Start zentraler EU-Vorgaben für große KI-Modelle wie ChatGPT und Gemini hat die EU-Kommission Leitlinien zur Umsetzung der neuen Regeln vorgestellt. (Politik, 18.07.2025 - 14:26) weiterlesen...

Versicherer wollen längeres Alkoholverbot für junge Fahrer Angesichts vieler Verkehrsunfälle junger Autofahrer unter Alkoholeinfluss sprechen sich die Versicherer für eine Ausweitung des Alkoholverbots um vier Jahre aus. (Boerse, 18.07.2025 - 09:30) weiterlesen...

WDH: Versicherer wollen längeres Alkoholverbot für junge Fahrer. Satz des 1. Absatzes wurde einheitlich Geburtstag statt Lebensjahr geändert.)BERLIN - Angesichts vieler Verkehrsunfälle junger Autofahrer unter Alkoholeinfluss sprechen sich die Versicherer für eine Ausweitung des Alkoholverbots um vier Jahre aus. (Im 2. (Boerse, 18.07.2025 - 08:56) weiterlesen...

Versicherer wollen längeres Alkoholverbot für junge Fahrer Angesichts vieler Verkehrsunfälle junger Autofahrer unter Alkoholeinfluss sprechen sich die Versicherer für eine Ausweitung des Alkoholverbots um vier Jahre aus. (Boerse, 18.07.2025 - 06:13) weiterlesen...

Versandapotheke durfte mit Prämien locken Eine im EU-Ausland ansässige Versandapotheke durfte Kunden in Deutschland vor mehr als zehn Jahren Bonusprämien auf rezeptpflichtige Medikamente gewähren. (Boerse, 17.07.2025 - 12:38) weiterlesen...