Produktion/Absatz, Wettbewerb

Die EU bereitet eine Beteiligung an der US-Initiative zur Sicherung der Handelsschifffahrt im Roten Meer vor.

22.12.2023 - 14:04:41

EU bereitet Beteiligung an US-Militäreinsatz im Roten Meer vor

Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat der EU-Außenbeauftragte Josep Borrell einen Vorschlag gemacht, wie dafür das Mandat der bereits existierenden Antipiraterie-Operation Atalanta ausgeweitet werden könnte. Er wird derzeit von den 27 EU-Mitgliedstaaten geprüft und soll möglichst kurzfristig formalisiert werden.

Bei einem EU-Treffen am Donnerstag hatte nach Angaben von Diplomaten nur Spanien einen Vorbehalt gegen die Mandatsänderung gehabt. In Brüssel wird gehofft, dass er auf innenpolitische Differenzen in Madrid zurückzuführen ist, die zügig beigelegt werden können.

Die von den USA ins Leben gerufene Operation "Prosperity Guardian" (etwa: Hüterin des Wohlstands) sieht vor, die internationale Militärpräsenz im Roten Meer deutlich zu verstärken.

Hintergrund ist, dass vom Iran unterstützte Huthi-Rebellen dort mehrfach Schiffe attackierten, um sie an einer Durchfahrt in Richtung Israel zu hindern. Ziel der Huthis ist es, ein Ende der israelischen Angriffe im Gazastreifen zu erzwingen.

Mehrere EU-Staaten hatten bereits bilateral Unterstützung für die US-Initiative zugesagt. Unter anderem Spanien und Deutschland wünschen sich allerdings ein EU-Mandat für eine Beteiligung.

Nach Angaben von EU-Diplomaten soll es das neue Mandat ermöglichen, dass sich Kriegsschiffe aus EU-Staaten an der Überwachung des Roten Meeres beteiligen können. Zudem ist auch eine Begleitung von Handelsschiffen mit Marineeinheiten denkbar, die über Abwehrsysteme gegen Raketen und Drohen verfügen. Als unwahrscheinlich gilt hingegen, dass eine Beteiligung an proaktiven Militäraktionen gegen Huthi-Rebellen vorgesehen wird.

Auftrag der EU-Antipiraterie-Operation Atalanta ist es, Seeräuber vor der Küste Somalias abzuschrecken und zu bekämpfen sowie die ungefährdete Lieferung humanitärer Hilfsgüter in das Krisenland zu ermöglichen. Die Bundeswehr war bis zum Frühjahr 2022 an der Operation beteiligt. Derzeit wird sie insbesondere von Kräften aus Spanien unterstützt.

Aus dem spanischen Verteidigungsministerium in Madrid hatte es zuletzt geheißen, ob Spanien sich beteilige, hänge von Entscheidungen der EU und der Nato ab. Militärs verwiesen darauf, dass auch die Fortsetzung des Anti-Piraten-Einsatzes im Indischen Ozean wichtig sei, weil es zuletzt wieder mehrere Attacken gegeben habe.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Europaabgeordnete warnen vor Einfluss von Algorithmen bei X und Meta Die Grünen-Fraktion im Europaparlament wirft den Tech-Konzernen X und Meta vor, unter anderem durch technische Tricks die öffentliche Meinung zu manipulieren und damit die Demokratie zu gefährden. (Politik, 09.01.2025 - 17:30) weiterlesen...

Prüfer sehen Mängel bei Preisregeln von Kartenzahlungen in EU Verbraucher in der EU könnten einem Bericht des Europäischen Rechnungshofes zufolge unter in der Staatengemeinschaft geltenden Regeln zur Festlegung von Preisen bei digitalen Zahlungen leiden. (Wirtschaft, 09.01.2025 - 17:21) weiterlesen...

Gericht droht Nord Stream 2 mit Konkurs im Mai Die hoch verschuldete Betreibergesellschaft der Nord Stream 2-Pipeline hat überraschend einen weiteren Aufschub zur Einigung mit Gläubigern erhalten, um einen Konkurs abzuwenden. (Boerse, 09.01.2025 - 15:44) weiterlesen...

Sind Birkenstock-Sandalen Kunst? BGH prüft Urheberschutz Als in den 1960er Jahren die erste Birkenstock JE00BS44BN30-Sandale vorgestellt wurde, war von dem heutigen Erfolg der Marke zunächst nichts zu ahnen. (Boerse, 09.01.2025 - 15:28) weiterlesen...

Sind Birkenstock-Sandalen Kunst? BGH prüft Urheberschutz Handelt es sich bei Birkenstock JE00BS44BN30-Sandalen um urheberrechtlich geschützte Werke der angewandten Kunst? Mit dieser Frage hat sich der Bundesgerichtshof (BGH) in Karlsruhe beschäftigt. (Boerse, 09.01.2025 - 12:04) weiterlesen...

Rechtsstreit um Mobilfunk-Auktion geht in die Verlängerung Im Rechtsstreit um eine milliardenschwere Mobilfunk-Auktion des Jahres 2019 möchte die Bundesnetzagentur nicht klein beigeben. (Boerse, 09.01.2025 - 11:35) weiterlesen...