Die Einschätzungen der Berenberg Bank haben am Mittwoch die Kurse deutscher Autowerte bewegt.
22.01.2025 - 10:54:11AKTIEN IM FOKUS: Berenberg bewegt Autowerte - Porsche AG im Dax hinten
Während eine Kaufempfehlung die Titel von BMW DE0005190003 mit 1,4 Prozent ins Plus hievte, wurden jene für Mercedes-Benz DE0007100000 und die VW DE0007664039-Beteiligungsgesellschaft Porsche SE DE000PAH0038 aufgegeben. Letztere Aktien sanken zuletzt um ein halbes Prozent, während Mercedes nach schwachem Start leicht mit 0,1 Prozent ins Plus drehen konnten.
Das klare Schlusslicht im Dax DE0008469008 waren aber die Aktien des Sportwagenbauers Porsche AG DE000PAG9113, die im Nachgang einer letzten Telefonkonferenz vor den Jahreszahlen um 2,2 Prozent sanken. Solche Vorab-Gespräche sind bei großen europäischen Unternehmen eine schon länger übliche Praxis, um Analysten etwas Orientierung zu geben. Laut dem Bernstein-Analysten Stephen Reitman wurde dort gesagt, dass die Bedingungen weiterhin herausfordernd blieben. Das Unternehmen rechne mit einem Volumenrückgang im Jahr 2025.
Etwas eingetrübt wurde das Bild im Autosektor auch vom Zulieferer Schaeffler DE000SHA0019, der die Anleger mit einer schwachen Profitabilität im Schlussquartal verschreckte. Der Kurs des SDax DE0009653386-Mitglieds rutschte unter die 4-Euro-Marke auf ein Rekordtief.
Was die Meinung von Berenberg betrifft, bleiben die Bedingungen in der Autobranche im Jahr 2025 "weiter gefährlich". Die erhoffte Absatzerholung brauche länger als gedacht. Die Sorgen um ausufernde Handelsspannungen zwischen der EU, den USA und China seien dabei nur die jüngste Spitze des Eisbergs an schlechten Nachrichten.
Der Berenberg-Experte Romain Gourvil setzt nun auf BMW statt wie bisher auf Mercedes-Benz. Er begründete dies mit dem künftigen Produktmix, denn Anleger müssten erst noch davon überzeugt werden, dass Modelleinführungen diesen wirklich verbessern. Bei Mercedes stehe die Strategie der "Premiumisierung" in Frage. Bei der Porsche SE sorgt sich der Experte um den kurzfristigen Dividendenzufluss der Beteiligungen VW und Porsche AG.
BMW schätzt Gourvil in Zeiten, in denen die Nachfrage nach Elektromobilität die Branche vor Herausforderungen stelle. Bei den Münchenern lobte er die diesbezüglich flexibel aufgestellten Produktionslinien, auf denen statt einer eigenen elektrischen Plattform verschiedene Antriebsstränge verarbeitet werden könnten. Hinzu komme, dass BMW besonders gut aufgestellt sei, was Regularien zu CO2-Emissionen und geopolitische Handelsstreitigkeiten betrifft.