Produktion/Absatz, Wettbewerb

Die brasilianische Staatsanwaltschaft für Arbeitsrecht hat Volkswagen DE0007664039 do Brasil wegen möglicher Sklavenarbeit auf einer Amazonas-Farm in den 1970er und 1980er Jahren verklagt.

05.12.2024 - 18:04:43

VW wegen möglicher Sklavenarbeit in Brasilien verklagt

In der Zivilklage fordert die Behörde Entschädigungszahlungen in Höhe von 165 Millionen Reais (rund 26 Mio Euro). Volkswagen do Brasil äußerte sich dazu auf Anfrage zunächst nicht. Im März vergangenen Jahres war eine außergerichtliche Einigung gescheitert.

Die Vorwürfe beziehen sich auf die Zustände auf dem Agrarbetrieb Fazenda Volkswagen, der einer Tochterfirma von Volkswagen do Brasil gehörte. Nach Angaben der Ermittler hinderten bewaffnete Wachleute und ein System der Schuldknechtschaft die Arbeiter am Verlassen der Farm. Dies seien Merkmale von moderner Sklavenarbeit.

"Dokumente und Zeugenaussagen belegen die schwerwiegenden Menschenrechtsverletzungen auf der Fazenda während dieser Zeit", sagte Staatsanwalt Rafael Garcia Rodrigues. "Die Arbeiter waren durch erschöpfende Arbeitszeiten, entwürdigende Arbeitsbedingungen und Schuldknechtschaft sklavereiähnlichen Bedingungen ausgesetzt."

Mit der Fazenda Volkswagen wollte der Autokonzern damals in das Fleischgeschäft einsteigen. Die Farm wurde in den 1970er Jahren gegründet und von der brasilianischen Militärdiktatur unterstützt. Sie war rund 1.400 Quadratkilometer groß und hatte etwa 300 Arbeiter. Die für die Rodung zuständigen Leiharbeiter waren nicht direkt bei dem Tochterunternehmen angestellt.

@ dpa.de

Weitere Meldungen

Günther fordert Verbot von Tiktok für unter 16-Jährige Schleswig-Holsteins Ministerpräsident Daniel Günther (CDU) macht sich für ein Verbot von Tiktok, Instagram und Facebook US30303M1027 für unter 16-Jährige stark. (Politik, 08.06.2025 - 15:00) weiterlesen...

Bundesjustizministerin: Klare Altersgrenze für Social Media Klare Regeln für die Nutzung von Social Media sind aus Sicht von Bundesjustizministerin Stefanie Hubig wichtig für ein Aufwachsen ohne Stress und Mobbing. (Politik, 08.06.2025 - 14:42) weiterlesen...

OFFIZIELLE KORREKTUR/Streit um Atom-Abrisskosten: Klage erneut abgewiesen (In einer früheren Version des Artikels hieß es im letzten Satz des ersten Absatzes, "Die OLG-Entscheidung ist nicht rechtskräftig, eine Revision wurde zugelassen." Es muss heißen: "Eine Revision wurde nicht zugelassen. (Politik, 06.06.2025 - 19:43) weiterlesen...

Kommunen kritisieren 'Vertrauensbruch' bei Frankfurts Fluglärm-Plänen An der vom Betreiber des Frankfurter Flughafens geplanten Neuverteilung von Fluglärm in der Region gibt es weiter scharfe Kritik. (Politik, 06.06.2025 - 19:10) weiterlesen...

Streit um Atom-Abrisskosten: Klage erneut abgewiesen Im Streit um die Kosten für Stilllegung und Abriss des Atomkraftwerks in Hamm-Uentrop ist die Betreibergesellschaft mit ihrer Klage gegen Bund und Land auch in der Berufungsinstanz gescheitert. (Politik, 06.06.2025 - 17:44) weiterlesen...

Lösungsmittel verursacht Hautreizungen bei DHL-Mitarbeitern Das Mittel Phoron ist nach Angaben des Logistikdienstleisters DHL DE0005552004 die Ursache für die Hautreizungen einiger seiner Mitarbeiter im Paketverteilzentrum Langenzenn bei Nürnberg. (Boerse, 06.06.2025 - 16:52) weiterlesen...