Börsen/Empfehlung, Analyse/Empfehlungen

Die angedrohten EU-Strafzölle auf importierte chinesische Elektroautos würden laut der Commerzbank (Coba) vor allem die deutschen Autohersteller hart treffen - auch wegen der von China angedrohte Vergeltungsmaßnahmen.

12.06.2024 - 15:03:10

ANALYSE/Coba: Strafzölle würden deutsche Autobauer belasten - Kein Handelskrieg

"Eine Eskalation zu einem umfassenden Handelskrieg halten wir insgesamt jedoch für unwahrscheinlich", betonte Vincent Stamer in einer am Mittwoch vorliegenden Studie.

Der Ökonom verwies darauf, dass die deutschen Autobauer in China Elektrofahrzeuge für den Re-Import nach Europa produzieren. Dies dürfte bei der Erhebung von EU-Strafzöllen, die auf den regulären Zollsatz aufgeschlagen würden, "ohne beträchtliche Preiserhöhungen kaum mehr rentabel sein". Dagegen verfügten die chinesischen Hersteller "über solch hohe Gewinnmargen, dass sie zusätzliche Zölle von bis zu 30 Prozent kompensieren und ihre Autos auch weiterhin nach Europa mit Gewinn exportieren können".

Als weiteren Belastungsfaktor für Volkswagen DE0007664039, Mercedes-Benz DE0007100000 und BMW DE0005190003 sieht Stamer die von China angedrohten Vergeltungszölle. Aufgrund des hohen Handelsvolumens wären Autos deren wahrscheinlichstes Ziel. Stamer erinnerte daran, dass die weltweit zweitgrößte Volkswirtschaft ein wichtiger Absatzmarkt für deutsche Autohersteller ist. Der Anteil der deutschen Autoexporte nach China falle mit 24 Prozent vergleichsweise hoch aus, bei der französischen und italienischen Konkurrenz hingegen kaum ins Gewicht.

Die Auswirkungen von Strafzöllen und Gegenmaßnahmen im Autosektor auf die Inflation im Euroraum wären Stamer zufolge gering, falls es zu keiner Eskalation kommt. "Aufgrund der Inflation in Europa und des sich erholenden Wirtschaftswachstums in China haben beide Parteien jedoch im Moment keinen Anreiz für einen Handelskrieg." Außerdem sei der Anteil des Volumens, um das es in diesem Handelsstreit gehe, am gesamten Handelsvolumen zwischen den beiden Blöcken relativ gering./gl/tih/mis

Veröffentlichung der Original-Studie: 12.06.2024 / 12:49 / CEST Erstmalige Weitergabe der Original-Studie: Datum in Studie nicht angegeben / Uhrzeit in Studie nicht angegeben / Zeitzone in Studie nicht angegeben

@ dpa.de

Weitere Meldungen

ANALYSE-FLASH: Jefferies senkt Ziel für Fuchs auf 56 Euro - 'Buy' Das Analysehaus Jefferies hat das Kursziel für Fuchs DE000A3E5D64 nach Eckdaten und einer Prognosesenkung von 58 auf 56 Euro gesenkt und die Einstufung auf "Buy" belassen. (Boerse, 16.07.2025 - 16:50) weiterlesen...

ANALYSE-FLASH: Goldman hebt Ziel für Commerzbank auf 27,70 Euro - 'Neutral' Die US-Investmentbank Goldman Sachs hat das Kursziel für Commerzbank DE000CBK1001 von 27,30 auf 27,70 Euro angehoben, aber die Einstufung auf "Neutral" belassen. (Boerse, 16.07.2025 - 16:05) weiterlesen...

ANALYSE-FLASH: Barclays senkt Ziel für Schott Pharma auf 30 Euro - 'Overweight' Die britische Investmentbank Barclays hat das Kursziel für Schott Pharma DE000A3ENQ51 von 32 auf 30 Euro gesenkt, aber die Einstufung auf "Overweight" belassen. (Boerse, 16.07.2025 - 15:05) weiterlesen...

ANALYSE-FLASH: DZ Bank senkt fairen Wert für Fuchs SE auf 38 Euro - 'Verkaufen' Die DZ Bank hat nach vorläufigen Zahlen und gekapptem Ausblick den fairen Wert für die Aktien von Fuchs SE DE000A3E5D64 von 40 auf 38 Euro gesenkt. (Boerse, 16.07.2025 - 14:56) weiterlesen...

ANALYSE-FLASH: JPMorgan belässt ASML auf 'Overweight' - Ziel 970 Euro Die US-Bank JPMorgan hat die Einstufung für ASML NL0010273215 nach Zahlen mit einem Kursziel von 970 Euro auf "Overweight" belassen. (Boerse, 16.07.2025 - 11:05) weiterlesen...

ANALYSE-FLASH: UBS belässt ASML auf 'Neutral' - Ziel 610 Euro Die Schweizer Großbank UBS hat die Einstufung für ASML NL0010273215 mit einem Kursziel von 610 Euro auf "Neutral" belassen. (Boerse, 16.07.2025 - 10:20) weiterlesen...