Die Aktien von Richemont CH0210483332 haben am Donnerstag von starken Zahlen profitiert.
16.05.2025 - 11:03:18AKTIE IM FOKUS: Richemont beflügelt von Geschäftszahlen - Hoch seit Mitte März
Der Luxusgüterhersteller berichtete für das Geschäftsjahr 2024/25 ein deutliches Wachstum im Schmuckgeschäft. Dieses überstrahlte die Einbußen bei Uhren. Zudem überraschte das Unternehmen dank überraschend niedriger Abschreibungen positiv beim Gewinn. Auf einen Ausblick verzichtete der Konzern wie üblich.
Die Aktien notierte am späten Vormittag rund 7 Prozent höher bei 165,80 Franken und lag damit an der Spitze des Stoxx 50 EU0009658160. Damit setzte Richemont seinen Höhenflug fort. Im bisherigen Wochenverlauf haben die Papiere um mehr als 14 Prozent zugelegt und seit Jahresbeginn um gut 20 Prozent. Der Europa-Auswahlindex Stoxx 50 notierte zuletzt knapp ein Prozent im Plus und ist seit Jahresbeginn um sechs Prozent gestiegen.
Die Analysten betonten besonders das starke Wachstum im Schlussquartal. Richemont habe sich mit dem Umsatzplus klar von den Konkurrenten LVMH FR0000121014 und Kering FR0000121485 abgehoben, schreibt etwa der Experte von Vontobel. Zudem habe die Profitabilität des Schmuckgeschäfts über den Erwartungen gelegen. Dieses mache nun 54 Prozent des Umsatzes aus. Im Jahr 2019 waren es noch 36 Prozent gewesen.
Allerdings lag die operative Ergebnismarge (Ebit) laut den Experten leicht unter dem Konsens. Dies liege vor allem an der Sparte Specialist Watchmakers, die insbesondere unter der Marktschwäche in China litt.
Der Verlustbeitrag inklusive Wertberichtigung des Internetretailers YNAP sei aber besser als befürchtet ausgefallen, schreibt der Analyst der ZKB. Obwohl die US-Zölle auf das Konsumverhalten und die Ebit-Marge drücken könnten, bleibe Richemont langfristig "die Nummer1 Position bei Markenschmuck, einer der attraktivsten Produktkategorien der Luxusgüterbranche", so das Fazit.
Ähnlich klingt es bei der Deutschen Bank: Der Markt konzentriere sich auf die starken Umsätze im Schmuckgeschäft. Auch die Experten der US-Bank JPMorgan fanden lobende Worte: "Die Performance im Schmuckgeschäft war mehr als ausreichend, um die sehr schwache Performance im Bereich der Spezialuhren auszugleichen." Dies zeige, dass sich das Unternehmen auf die hochwertigere, profitablere und weniger konjunkturabhängige Seite des Geschäfts verlagert habe, was die Investoren schätzten.
Einige Unsicherheiten blieben aber in Bezug auf das Marktumfeld, besonders aufgrund gestiegener Goldpreise, des starken Frankens sowie möglicher US-Zölle. Darauf werde die Finanzgemeinde wohl in der Telefonkonferenz des Konzerns achten.