Diakonie, Wehrdienst-Reform

Diakonie: Zwischen Wehrdienst-Reform und Tarif-Erfolg

22.12.2025 - 20:22:11

Der Wohlfahrtsverband fordert Gleichwertigkeit für zivile Dienste in der Wehrreform und baut zugleich psychosoziale Beratung vor Ort aus. Ein neuer Tarifvertrag bringt Planungssicherheit.

Die Diakonie gestaltet die Sozialpolitik aktiv mit – von der Bundesebene bis in die Kommunen. An diesem Montag zeigt sich die Doppelstrategie des Wohlfahrtsverbands: Er mischt sich in die Debatte um den neuen Wehrdienst ein und baut gleichzeitig dringend benötigte Beratungsangebote vor Ort aus.

Bundeswehr oder Zivildienst? Diakonie pocht auf Gleichwertigkeit

Die Bundesregierung will den Wehrdienst reformieren. Doch für die Diakonie ist klar: Ein moderner Dienst an der Gesellschaft muss mehr sein als die Bundeswehr. Präsident Rüdiger Schuch begrüßte zwar den Gesetzesimpuls, forderte in einer Stellungnahme vom vergangenen Freitag aber deutliche Konsequenzen. „Neben der Bundeswehr müssen die zivilen Freiwilligendienste gezielt gestärkt werden“, so Schuch. Junge Menschen bräuchten echte Alternativen, um sich gesellschaftlich einzubringen.

Für die Mitarbeitervertretungen (MAV) ist das Gesetz auch eine betriebliche Herausforderung. Die Integration möglicher neuer Dienstleistender in soziale Einrichtungen erfordert klare Regelungen zu Betreuung, Arbeitsbedingungen und Ressourcen. Hier sind die Mitbestimmungsrechte der MAV entscheidend. Die Diakonie fordert von der Politik ein „umfassendes Konzept“, das den zivilen Dienst nicht zur Nebensache degradiert.

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Lokaler Ausbau: Mehr Beratung im Kreis Soest

Während in Berlin debattiert wird, handelt die Diakonie vor Ort. Im Kreis Soest weitet sie ihre psychosozialen Beratungsangebote aus, insbesondere für Menschen mit Behinderung. Der Grund: Seit Monaten steigt die Nachfrage nach Unterstützung bei Ängsten, Einsamkeit und existenziellen Nöten spürbar an.

Solche Expansionen sind für die lokalen MAV ein zentrales Mitbestimmungsthema. Der Ausbau von Leistungen berührt immer auch Personalplanung, Arbeitszeiten und Betriebsabläufe. Die schnelle Umsetzung in Soest zeigt die funktionierende Zusammenarbeit zwischen Dienstgeber und Mitarbeitervertretung. Das Ziel: Mehr Hilfe für die Gemeinde, ohne die Belastung der Beschäftigten zu erhöhen.

Tariferfolg in Niedersachsen bringt Planungssicherheit

Im Rücken dieser aktuellen Entwicklungen liegt ein wichtiger Erfolg für die Beschäftigten. Anfang Dezember einigten sich die Diakonie Niedersachsen und die Gewerkschaften, darunter ver.di, auf einen neuen Tarifvertrag (TV DN). Nach „harten Verhandlungen“ stehen nun „spürbare Verbesserungen“ für die Belegschaft.

Die MAV spielten bei diesem Durchbruch eine zentrale Rolle. Sie mobilisierten die Beschäftigten und lieferten Daten zur Arbeitsbelastung, die in die Verhandlungsrunden einflossen. Der Abschluss bringt vor allem Planungssicherheit für das kommende Jahr. Er setzt zudem ein Signal für andere Diakonie-Verbände in Deutschland.

Blick auf 2026: Wahlen und neue Aufgaben

Das kommende Jahr wird für die Mitbestimmung in der Diakonie entscheidend. In vielen Einrichtungen laufen die Amtszeiten der MAV im Frühjahr 2026 aus. Schon jetzt bereiten sich Verbände wie die Diakonie Mitteldeutschland auf die Neuwahlen vor. Im Januar stehen Schulungen für Wahlvorstände an.

Die Agenda für das erste Quartal 2026 ist voll: Die Umsetzung der Tariferhöhungen, die Integration möglicher neuer Freiwilliger und der Ausbau lokaler Dienste wie in Soest werden die MAV beschäftigen. In einer Zeit des politischen und sozialen Wandels bleiben ihre Mitbestimmungsrechte der Schlüssel, um die Ziele der Diakonie mit fairen Arbeitsbedingungen in Einklang zu bringen.

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