Di@-Lotsen, Hessen

Di@-Lotsen: Hessen baut Freiwilligen-Netzwerk für Senioren aus

27.12.2025 - 12:31:12

Hessen institutionalisiert sein erfolgreiches Digital-Lotsen-Programm für Senioren mit einer zentralen Stelle und 100.000 Euro Förderung. Über 600 Ehrenamtliche sind bereits landesweit im Einsatz.

Hessen verankert seine Digital-Lotsen für Senioren dauerhaft im Land. Nach einem Jahr starken Wachstums richtet das Land eine zentrale Koordinierungsstelle ein, um das Ehrenamt zu professionalisieren.

Das Hessische Ministerium für Digitalisierung und Innovation schafft damit die Grundlage, um das erfolgreiche Projekt „Di@-Lotsen“ in eine nachhaltige Landesstruktur zu überführen. Wie eine offizielle Mitteilung vom 8. Dezember 2025 bekanntgab, stellt das Land dafür einen Zuschuss von 100.000 Euro bereit. Die neue Stelle soll das operative Management des Netzwerks bündeln, das Senioren im Umgang mit Smartphones, Tablets und Online-Diensten unterstützt.

Vom Projekt zur Daueraufgabe

Die Leitung der neuen Zentrale übernimmt Lisa Deißler, Geschäftsführerin der Landesstiftung „Miteinander in Hessen“. Die Übergabe der Fördermittel durch Digitalministerin Prof. Dr. Kristina Sinemus markiert einen Wendepunkt: Die Unterstützung soll nicht mehr nur projektbasiert, sondern dauerhaft institutionalisiert werden. Das Ziel ist klar. Die vielen lokalen Stützpunkte sollen von Verwaltungsaufgaben entlastet werden. Gleichzeitig soll die Qualität in Schulung und Beratung landesweit einheitlich hoch sein.

Anzeige

Neues Android-Handy gekauft und unsicher, wo Sie anfangen sollen? Viele Senioren fühlen sich bei Erstinstallation, WhatsApp‑Einrichtung und Foto‑Sicherung überfordert. Der kostenlose Schritt‑für‑Schritt‑Leitfaden plus ein 5‑teiliger E‑Mail‑Grundkurs erklärt in leicht verständlichem Deutsch, wie Sie Kontakte übertragen, Fotos sichern, sichere Einstellungen wählen und typische Betrugsfallen vermeiden. Ideal für Einsteiger und Freiwillige, die Senioren kompetent unterstützen möchten. Gratis Android-Einsteigerkurs & PDF herunterladen

Staatssekretär Benedikt Kuhn betonte beim 4. Di@-Lotsen-Tag Anfang Dezember in Schloss Biebrich, dass digitale Teilhabe keine Frage des Alters sein dürfe. Für die Landesregierung ist die digitale Kompetenz älterer Menschen essenziell, um ihre Selbstständigkeit und soziale Einbindung in einer zunehmend digitalisierten Welt zu erhalten.

Über 600 Ehrenamtliche im Einsatz

Das Netzwerk ist bereits heute stark: Wie Medienberichte vom 22. Dezember zeigen, engagieren sich über 600 aktive Freiwillige an 70 lokalen Stützpunkten. Diese sind flächendeckend in allen 20 Landkreisen und allen kreisfreien Städten Hessens vertreten. So erhalten Senioren in Stadt und Land gleichermaßen Zugang zu Hilfe.

Gerade in der Weihnachtszeit wurde die Bedeutung dieser niedrigschwelligen Angebote deutlich. Digitale Kompetenz entscheidet oft darüber, ob Großeltern an Videoanrufen der Familie teilnehmen oder digitale Grußkarten verschicken können. Vor Ort, etwa im Main-Kinzig-Kreis, zeigt sich die Wirkung. In Linsengericht bietet Freiwilliger Erhard Hartmann regelmäßige Sprechstunden an, um Ängste vor neuer Technik abzubauen. Diese persönliche, direkte Begleitung ist der Schlüssel zum Erfolg des Programms.

Antwort auf den demografischen Wandel

Der Schritt Hessens folgt einem bundesweiten Trend. Die Gruppe der „Silver Surfer“ wächst, doch Sicherheitsbedenken und Usability-Hürden bleiben oft groß. Indem Hessen die Unterstützungsstruktur jetzt formalisiert und bündelt, schafft es ein skalierbares Modell. Dieses soll auch für künftige technologische Entwicklungen gewappnet sein – sei es bei E-Health-Anwendungen oder Smart-Home-Technologien.

Die Bündelung der Ressourcen unter dem Dach der Landesstiftung soll den Wissensaustausch zwischen den bestehenden Standorten erleichtern und die Gewinnung neuer Kommunen vereinfachen. Das Programm startete 2021 als Maßnahme gegen Vereinsamung und für mehr digitale Kompetenz im Alter. Es basiert auf dem Prinzip des peer-to-peer oder generationenübergreifenden Lernens. Freiwillige, oft selbst Senioren oder digitale Native, vermitteln Alltagskenntnisse – vom Fotoversand bis zur Nutzung sicherer Banking-Apps.

Für 2026 plant die neue Koordinierungsstelle, die Schulungsmodule zu standardisieren und das Netzwerk in unterversorgte Regionen auszudehnen. Der administrative Rahmen steht. Nun kann der Fokus darauf liegen, das Schulungsangebot zu vertiefen. Themen wie Cybersicherheit oder Telemedizin rücken in den Blickpunkt. Hessens Senioren sollen auch künftig einen verlässlichen, menschlichen Lotsen an ihrer Seite haben, wenn sich die digitale Welt wieder neu erfindet.

Anzeige

PS: Sie wollen vor Ort noch besser helfen? Das kostenlose Android‑Starterpaket liefert praxisnahe Checklisten für Videoanrufe, Foto‑Versand, sichere Banking‑Apps und einfache Übungen, mit denen Freiwillige Senioren Schritt für Schritt begleiten. Zusätzlich erhalten Helfende einen kostenlosen E‑Mail‑Kurs mit leicht umsetzbaren Tipps für die erste Sprechstunde. Jetzt Android-Starterpaket per E‑Mail sichern

@ boerse-global.de